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Namibischer Botschafter beeindruckt Kölner
Namibischer Botschafter beeindruckt Kölner

Namibischer Botschafter beeindruckt Kölner

Die deutsch nichtstaatliche Organisation „Pro Namibian Children e.V.“ (PNC) zu einem Austausch in das Rautenstrauch-Jost-Museum in Köln ein.
Wiebke Schmidt
Über 300 Gäste haben an dieser Veranstaltung über Namibia teilgenommen. Zu dem Programm zählte neben einer Führung durch den Afrikateil des Museums auch Musikdarbietungen von Steinway-Pianist Albert Lau, Musical-Sänger Uwe Kröger sowie Bluessängerin Marie Enganemben auch eine Filmvorführung. Dieser sorgte für einen angeregten Austausch und einer spannenden Podiumsdiskussion. Alle Beiträge wurden von den Künstlern gesponsert und von der Moderatorin Annika Hansen ehrenamtlich den Abend geführt.

Seine Exzellenz, Botschafter Andreas Guibib (begleitet vom Director des Hardap Arts & Culture Trust, Stanley Katzao), die Entwicklungsministerin von NRW, Ivonne Gehbauer, der Manager der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für das südliche Afrika, Christian Kampen, und die PNC-Präsidentin Dr. Anja Huppertz, diskutierten über die besondere Wirkung von privaten Organisationen und NGOs auf die Bildung in Namibia.

Botschafter Guibib überzeugte durch sehr persönliche und ausführliche Worte über die Bedeutung von NGOs bei vielen Projekten in Namibia. Insbesondere lobte er das Engagement von privaten Projekten, wie dem von Pro Namibian Children, die durch persönlichen, motivierten Einsatz und hohe Kompetenz eine große Wirkung vor Ort erzeugten.

Er betonte die Wichtigkeit, namibische Firmen und Hochschulen und die Universitätet in die praktischen Projekte einzubinden sowie private NGOs in Namibia zu vernetzen. Der Tourismus, über den Menschen Namibia entdecken und lieben lernen, ist für ihn ein wichtiger Baustein in der Unterstützung und Weiterentwicklung des Landes. Er überraschte die deutschen Zuhörer mit der Information, dass Bildung in Namibia der viertgrößte Posten im Staatshaushalt ist.

Auch Schulministerin Yvonne Gebauer lobte die positive Wirkung von privaten Organisationen in der internationalen Bildung, immer mit dem Blick darauf, dass es primär Regierungsverantwortung sei, diese für alle Schüler zu ermöglichen. Sie gratulierte PNC zu dem erfolgreichen Projekt.

Für die PNC-Präsidentin Anja Huppertz geht es darum, mit deutschem Unternehmergeist wirkungsvoll und vor allem gemeinsam mit dem lokalen Erziehungsministerium und den Gemeinden die Projekte zu realisieren und nachhaltig weiter zu führen. Bedarfsgerecht und schnell dort das staatliche System zu unterstützen, wo es nötig ist und große Wirkung zeigt. Hierzu zählen nicht nur gute saubere Schlafräume für die Kinder, sondern auch angemessene Unterkünfte für Lehrer, kontinuierliche Instandhaltung aller Gebäude, funktionierende Kommunikationstechnik, gesunde Ernährung, Bedarfs-und Hygieneartikel sowie gezielte medizinische Maßnahmen.

Von großer Wichtigkeit für PNC sind - neben den existierenden schulischen Inhalten - das Vermitteln neuer sinnvoller Inhalte und Methoden, die die Chancen der Schüler auf ein selbstbestimmtes Leben erhöhen. Hierzu zählen Gartenarbeit, das Erstellen von Selbstversorgungsgärten sowie handwerkliche und hauswirtschaftliche Fähigkeiten. Aber auch neue Werte wie Sozialkompetenz, Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft, Kreativität und Engagement.

Ein weiterer Punkt ist, die Projekte auch auf die Gemeinschaften auszudehnen, damit alle davon profitieren und lernen können, was funktioniert und was nicht. Bestes Beispiel hierfür ist der große Selbstversorgungsgarten, der seit drei Jahren die gesamte Schule mit eigenem Frischgemüse versorgt und in dem viel Wissen über Gartenarbeit vermittelt wird.

Laut Christian Kampen ist auch die Erfahrung der KfW-Bank im südlichen Afrika so, dass die Ergebnisse, die durch private NGOs erreicht werden, schneller und effektiver sind und dass die KfW oft private Akteure sucht, um Entwicklungsprojekte zu realisieren.

Grundsätzlich besteht der Wunsch, viele weitere ehrenamtliche Ausbilder, Studenten und Praktikanten einzusetzen. Ferner sollen gute Forschungskooperationen in den Bereichen Landwirtschaft, Lehrerausbildung, Architektur und Kunst geformt werden, damit gemeinsame neue und wirksame Projekte realisiert werden können.

Konkret stehen weitere neue Schulgärten mit landwirtschaftlichem Training auf dem Programm, wie auch Gesundheit, Kulturprojekte, handwerkliche Ausbildung, Entrepreneurship und Kooperationen mit namibischen Firmen vor Ort.

Dr. Anja Huppertz, PNC-Präsidentin

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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