Namibischer Eiertanz
Im Eifer, ihre intimen Beziehungen zur Nordkorea zu rechtfertigen, verheddert sich die Führungsspitze der SWAPO-Regierung in Widersprüche. Präsident Geingob hat sowohl vor dem Auswärtigen Ausschuss des US-Senats als auch vor dem UN-Sanktionsausschuss beteuert, dass Namibia „als Kind der UNO“ es nicht wagen könne, Sanktionen der Weltorganisation (von 2006 und 2016) zu ignorieren. Nordkorea verfolgt sein atomares Waffenprogramm derzeit ungeniert weiter. Sogar Russland, das imstande ist, Schurkenregimes wie das von Präsident Assad von Syrien zu unterstützen, und die Volksrepublik China, die keinerlei Hemmung zeigt, mit korrupten Regimes zu kooperieren (Sudan und Simbabwe), haben im UN-Sicherheitsrat diesmal nicht ihre Vetostimmen benutzt, wodurch Nordkorea vor Sanktionen abgeschirmt wäre.
Einmal ist Geingobs Devise „jedermanns Freund und niemandes Feind“ für die Außenpolitik ein Indiz, dass Namibia sich als souveräner Staat an kein (westliches oder östliches) Lager gebunden fühlt. Zum Anderen windet sich Geingob mit dem Argument, dass die Kooperation mit Nordkorea weit in die Zeiten vor den Sanktionen zurückreiche und Strafgesetze nicht rückwirkend angewandt werden könnten. Geingob räumt so implizit ein, dass gewisse Aspekte der Kooperation nach aktuellem Stand der Sanktionen nicht „koscher“ sind. Dazu folgt der Purzelbaum der Außenministerin Nandi-Ndaitwah, die gegenüber der NBC beteuerte, derzeit befänden sich keine Nord-Koreaner im Land. Gewiss mussten Sicherheitsleute deshalb das Video japanischer Journalisten beschlagnahmen, die Nord-Koreaner in der Militärbasis Windhoek/Suiderhof beim Duschen gefilmt haben.
Eberhard Hofmann
Einmal ist Geingobs Devise „jedermanns Freund und niemandes Feind“ für die Außenpolitik ein Indiz, dass Namibia sich als souveräner Staat an kein (westliches oder östliches) Lager gebunden fühlt. Zum Anderen windet sich Geingob mit dem Argument, dass die Kooperation mit Nordkorea weit in die Zeiten vor den Sanktionen zurückreiche und Strafgesetze nicht rückwirkend angewandt werden könnten. Geingob räumt so implizit ein, dass gewisse Aspekte der Kooperation nach aktuellem Stand der Sanktionen nicht „koscher“ sind. Dazu folgt der Purzelbaum der Außenministerin Nandi-Ndaitwah, die gegenüber der NBC beteuerte, derzeit befänden sich keine Nord-Koreaner im Land. Gewiss mussten Sicherheitsleute deshalb das Video japanischer Journalisten beschlagnahmen, die Nord-Koreaner in der Militärbasis Windhoek/Suiderhof beim Duschen gefilmt haben.
Eberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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