Loading svg Please wait while we translate the article
Nashorn war an Tollwut erkrankt
Nashorn war an Tollwut erkrankt

Nashorn war an Tollwut erkrankt

Jeweils ein Rhinozeros bei Namutoni und Okaukuejo mit Gnadenschuss erlöst
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Am Wochenende berichtete ein Leser der AZ von einem Vorfall, welcher sich knapp einen Kilometer außerhalb des Namutoni-Rastlagers (kurz nach der Abzweigung zum Klein-Namutoni-Wasserloch) zugetragen hatte. Es schien verdächtig, dass ein Nashorn erschossen, enthornt und gehäutet wurde, wonach es auf einem Anhänger abtransportiert wurde.

Ungefähr zeitgleich berichtete das Umweltministerium von einem Fall, bei dem ein angeschossenes Nashorn mit einem Gnadenschuss von seinen Leiden erlöst worden war, nachdem man festgestellt hatte, dass es von Wilderern schwer am Vorderfuß verletzt worden war. In beiden Fällen kamen die Erklärungen zu den Umständen derart zäh, dass man sich fragte, ob es sich möglicherweise doch um dasselbe Tier handele? Nachdem das Umweltministerium obendrein von der Vermutung eines Anthrax-Vorfalls sprach, machte gar nichts mehr Sinn, denn in dem Fall wäre laut dem Tierarzt Gernot Redecker das Nashorn bestimmt nicht gehäutet worden: „Solche Tiere werden entweder verbrannt oder vergraben und mit Kalk versiegelt. Anthrax ist ein Bazillus, der Sporen abgibt, sobald er der offenen Luft ausgesetzt ist. Da ist eine Häutung ausgeschlossen.“

Als die AZ mit dem für den Wildpark zuständigen Tierarzt Carl-Heinz Möller, Verbindung aufnehmen konnte, meinte dieser sofort: „Keines der genannten Szenarien trifft zu. Ich war am Freitag benachrichtigt worden, dass ein Tier – wie vom Parkbesucher beschrieben – gleich in der Nähe von Klein-Namutoni neben der Straße lag. Es befand sich deutlich unter Stress, weswegen ich es betäubte und untersuchte.“ Möller erklärte ferner, dass das Tier im Hinterleib gelähmt war. Grund war ein Abszess am Rücken und auch im Gaumen befanden sich Entzündungen. „Bei zwei vorigen Fällen habe ich die Resultate und kann den Ausbruch von Tollwut bestätigen. Weil dieses Tier dieselben Symptome aufwies, muss ich annehmen, dass es sich wieder um Tollwut handelt, aber ich warte auf die Prüfungsresultate“, erklärte er ein neues Phänomen.

Er habe das Nashorn in Anwesenheit der Polizei auf eine Schusswunde untersucht, bevor er ihm selbst einen Fangschuss verpasste und die Hörner absägte. „Dem Tier war nicht mehr zu helfen und die abgesägten Hörner werden in einem Tresor verwahrt. Das Fell nahm ich für weitere Untersuchungen mit, während der Kadaver an einen Platz gebracht wurde, wo er auf natürliche Weise entsorgt werden konnte, ohne direkt ins Auge zu fallen. Ich bin dann los, weil ich dringend bei einem weiteren Notfall benötigt wurde. Dass die Arbeiter das Tier beim Transport nicht abdeckten, war einfach dumm“, schloss Möller das Thema ab.

Auf Nachfrage der AZ bestätigte der Tierartzt, dass ein weiteres Nashorn früher in der vergangenen Woche von ihm den Gnadenschuss erhalten habe, nachdem dessen Vorderlauf vermutlich von einem Wilddieb durch einen Schuss völlig zerstört worden war: „Das Tier wäre sonst elendig verreckt, deshalb musste ich solch eine unbeliebte Entscheidung treffen.“ Indes erschienen am Montag deswegen vier Männer in Opuwo vor dem Haftrichter. Daniel Shilongo, Amupoko Risto Ekandjo, Petrus Ukongo und Epafras Kasita Eliakim wurden von Staatsankläger Daniel Nghinyekua der Wilderei bezichtigt. Zwei weitere Verdächtige wurden bereits in Kamanjab mit dem Fall in Verbindung gebracht, weswegen der Fall nun auch dem Magistratsrichter in Opuwo untersteht. Alle sechs Beschuldigten wurden gestern Magistrat Leena Iyambo vorgeführt und bleiben zunächst in Untersuchungshaft.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!