Nation der Säufer?
"Ich möchte kein Führer einer besoffenen Nation sein", so zitiert ein Sprecher des Frauenwerks WAD (Women's Action for Development) den Präsidenten Pohamba. Die Kulisse war die gestrige Anhörung diverser Interessenträger des Vertriebs und Ausschanks alkoholischer Getränke sowie ihrer Gegner. Der Ständige Parlamentsausschuss des Nationalrates über Sicherheit und Gesetzesfragen bemüht sich um Vorschläge zu einem neuen Regelwerk für das Getränkegesetz Nr. 6 von 1998. Insbesondere geht es um die landesweit verbreiteten, sich ständig vermehrenden Shebeens, Barackenbars, Cuca Shops, Pinten und Kaschemmen, wie sie auch immer benannt werden mögen.
Es gibt zahlreiche Studien, inwiefern der Alkoholmissbrauch sich auf die allgemeine Gesundheit auswirkt, wie dadurch die Immunschwäche HIV/Aids weiter verbreitet wird und in welchem Maß (nicht ob) die Geißel der Nation, die chronische Misshandlung/Vergewaltigung von Frauen und Kindern damit zusammenhängt. Die Regale biegen sich unter diesen Studien und wie so oft können Akademiker und Beamte trefflich daraus zitieren, denn auf der Ebene der Theorie sind viele Instanzen bestens ausgestattet. Zur Praxis und Umsetzung hin klafft dafür ein tiefer Graben.
In zwei Bereichen haben sowohl die südafrikanische Verwaltung damals als auch die souveräne Regierung heute übereinstimmend (bisher) keinerlei Erfolg vorzuweisen. Die Ordnungs- und Gesetzeshüter erzielen bei der Kontrolle der Taxis und der Shebeens stets nur punktuellen Erfolg. Sie dürfen jedoch nicht resignieren und müssen daher vom Bürger, Verkehrsteilnehmer und Kunden ständig und kritisch begleitet werden.
Beispielhaft hat der Parlamentsausschuss des Nationalrats sowohl die Shebeen-Betreiber als auch ihre schärfsten Gegner angehört. Auf allen Seiten ist ein Teil der Realität zu vernehmen, aber das Gesamtbild fehlt. Shebeen-Betreiber werben mit der Aussage, dass sie viele - wenn auch schlecht bezahlte - Arbeitsstellen bieten, wodurch Schankpersonal Beiträge für den Schulfonds bezahlen könne. Fest steht, wer ein kleines Haus, eine Wellblechhütte in den Squatter- oder schon besser etablierten Vierteln von Katutura und Khomasdal bewohnt, kann mit Mindestaufwand eine Shebeen betreiben. Die meisten dieser Pinten fungieren illegal und bedienen auch Minderjährige. Und viele ärmere Wohnviertel mit Shebeens in ihrer Mitte leiden unter Lärmbelästigung, trunkenen Passanten und stinkenden Straßenecken, weil oft die Toiletten fehlen. Dazu kommt noch das Klassen-Rassen-Stigma, denn in den wohlhabenden Stadtvierteln, überwiegend (aber nicht ausschließlich) von Weißen bewohnt, gibt es kein Shebeen-Problem. Ein pauschales Shebeen-Verbot würde auch keine Lösung bringen, weil der Ausschank sich sofort andere Wege suchen würde.
Eine annähernde Lösung wird nur durch Kooperation zwischen Gesetzgebern, Ordnungshütern, Getränkeproduzenten und Schankwirten zu finden sein.
Es gibt zahlreiche Studien, inwiefern der Alkoholmissbrauch sich auf die allgemeine Gesundheit auswirkt, wie dadurch die Immunschwäche HIV/Aids weiter verbreitet wird und in welchem Maß (nicht ob) die Geißel der Nation, die chronische Misshandlung/Vergewaltigung von Frauen und Kindern damit zusammenhängt. Die Regale biegen sich unter diesen Studien und wie so oft können Akademiker und Beamte trefflich daraus zitieren, denn auf der Ebene der Theorie sind viele Instanzen bestens ausgestattet. Zur Praxis und Umsetzung hin klafft dafür ein tiefer Graben.
In zwei Bereichen haben sowohl die südafrikanische Verwaltung damals als auch die souveräne Regierung heute übereinstimmend (bisher) keinerlei Erfolg vorzuweisen. Die Ordnungs- und Gesetzeshüter erzielen bei der Kontrolle der Taxis und der Shebeens stets nur punktuellen Erfolg. Sie dürfen jedoch nicht resignieren und müssen daher vom Bürger, Verkehrsteilnehmer und Kunden ständig und kritisch begleitet werden.
Beispielhaft hat der Parlamentsausschuss des Nationalrats sowohl die Shebeen-Betreiber als auch ihre schärfsten Gegner angehört. Auf allen Seiten ist ein Teil der Realität zu vernehmen, aber das Gesamtbild fehlt. Shebeen-Betreiber werben mit der Aussage, dass sie viele - wenn auch schlecht bezahlte - Arbeitsstellen bieten, wodurch Schankpersonal Beiträge für den Schulfonds bezahlen könne. Fest steht, wer ein kleines Haus, eine Wellblechhütte in den Squatter- oder schon besser etablierten Vierteln von Katutura und Khomasdal bewohnt, kann mit Mindestaufwand eine Shebeen betreiben. Die meisten dieser Pinten fungieren illegal und bedienen auch Minderjährige. Und viele ärmere Wohnviertel mit Shebeens in ihrer Mitte leiden unter Lärmbelästigung, trunkenen Passanten und stinkenden Straßenecken, weil oft die Toiletten fehlen. Dazu kommt noch das Klassen-Rassen-Stigma, denn in den wohlhabenden Stadtvierteln, überwiegend (aber nicht ausschließlich) von Weißen bewohnt, gibt es kein Shebeen-Problem. Ein pauschales Shebeen-Verbot würde auch keine Lösung bringen, weil der Ausschank sich sofort andere Wege suchen würde.
Eine annähernde Lösung wird nur durch Kooperation zwischen Gesetzgebern, Ordnungshütern, Getränkeproduzenten und Schankwirten zu finden sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen