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Nationalfeiern werden zum Reizthema

Die von Tsudao Gurirab (CoD) angestrengte Debatte über den Umgang mit namibischen Feiertagen hat eine heftige Diskussion im Parlament ausgelöst. Dabei wehrte sich die SWAPO-Fraktion energisch gegen den Vorwurf, sie würde Nationalfeiern politisch instrumentalisieren.

"Ich verwehre mich gegen die Behauptung des Abgeordneten Gurirab, der die SWAPO indirekt beschuldigt hat, die Organisation und Durchführung von Feiertagen zu vereinnahmen", erklärte der SWAPO-Gesetzgeber Jeremiah Nambinga am Dienstag in der Nationalversammlung. Nach dessen Auffassung sind viele namibische Feiertage, darunter der Cassinga-Tag und der Heldengedenktag "von Natur aus politisch", weil sie auf Ereignisse mit politischer Bedeutung zurückgingen.

So werde am 4. Mai dem im Jahre 1978 verübten Massaker an wehrlosen Flüchtlingen gedacht, die sich in dem Lager Cassinga in der Obhut der SWAPO befunden hätten. Der Heldengedenktag am 26. August habe ebenfalls politische Relevanz, weil er an die ersten Kriegshandlungen zwischen südafrikanischen Soldaten und Kämpfern des bewaffneten Flügels der SWAPO (Plan) bei Ongulumbashe erinnere, die den namibischen Freiheitskampf eingeläutet hätten.

"Wenn ein Regierungsvertreter bei einer Veranstaltung zum Heldengedenktag im Interesse der von Gurirab geforderten Einbeziehung aller Einwohner sagen würde, Widerstandskämpfer der NUDO oder DTA hätten am 26. August 1966 in Ongulumbashe gegen die Südafrikaner gekämpft, wäre dies eine Verzerrung der Tatsachen", betonte Nambinga und fügte hinzu: "Nationale Veranstaltungen zu Anlässen wie dem Heldengedenktag und dem Cassinga-Tag erscheinen also nur deshalb auf die SWAPO abgestimmt zu sein, weil diese an den beiden Tagen Geschichte geschrieben hat."

Finanzministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila gab dieser Darstellung mit dem Hinweis darauf Recht, Feierlichkeiten wie der Cassinga-Tag und Heldengedenktag würden "natürlich" an der SWAPO ausgerichtet, weil diese eine führende Rolle in dem Befreiungskampf übernommen habe, dem diese beiden Feiertage gewidmet seien. Dies bedeute aber nicht, dass Anhänger anderer Parteien bei solchen Feierlichkeiten nicht willkommen seien oder gar ausgegrenzt würden.

"Die Abgeordneten der Opposition scheinen zu glauben, dass sie persönlich zu nationalen Zeremonien eingeladen, oder direkt aufgefordert werden müssten, an deren Organisation mitzuwirken", sagte sie. Diese Einschätzung sei jedoch grundsätzlich falsch, weil "niemand daran gehindert wird, an nationalen Feiern teilzunehmen oder selbst eigene Veranstaltungen zu organisieren."

Kuugongelwa-Amadhila zufolge scheuen sich Vertreter der Oppositionsparteien aber dennoch als Redner bei Nationalfeiern aufzutreten, weil sie dann die führende Rolle der SWAPO im Befreiungskampf öffentlich anerkennen und ihren eigenen "Verrat" an dem Ziel der Unabhängigkeit eingestehen müssten. "Die Oppositionsparteien haben ein schlechtes Gewissen, weil sie wissen, dass sie damals mit dem südafrikanischen Apartheidregime kooperiert haben", sagte Kuugongelwa-Amadhila unter lauten Protest der angesprochenen Abgeordneten und ergänzte: "Deshalb fürchten sie, bei nationalen Feiern, bei denen wir unseren Sieg über die koloniale Unterdrückung feiern, nicht willkommen zu sein."

Aus diesem Grunde würden sich Oppositionspolitiker bei nationalen Feiern öffentlich zurückhalten, weil "es ihnen peinlich ist, vor den Opfern des südafrikanischen Kolonialregimes zu sprechen, mit dem sie zusammengearbeitet haben". Auf diese Befindlichkeiten könne die Regierung aber keine Rücksicht nehmen, weil "wir bei nationalen Feiern weder über die Rolle der SWAPO im Befreiungskampf, noch über unsere gemeinsame Vergangenheit schweigen können, nur weil diese Vergangenheit einigen unangenehm ist."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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