Nationalhymne zur Beschneidung

Die Juden des Alten Testaments haben in ihren Feldzügen gegen die Philister und sonstige Feinde als Trophäen und als Beweis ihres Sieges gern Tausende von Vorhäuten mitgebracht, wenn ihnen der Sieg mit höherer Hilfe vergönnt war. Im Lande der Braven läuft jetzt schon länger eine ähnliche Kampagne, denn das Gesundheitsministerium sucht diese Trophäen mos auch, die scheinbar noch stief zu haben sind, wenn man den bunten Broschüren glauben darf, die parallel zum chronischen Verhüterli-Feldzug durch Steuer- und Donor- Gelder - (nich Donder...) in Umlauf gebracht werden. Diesmal sollen die Trophäen als Beweis dafür dienen, dass das Volk der Braven den Sieg gegen die tückische Immunschwäche davontragen möge.
Anders als die Kriegshilfe im Alten Testament, die die Könige und Kämpfer bei günstigen Verhältnissen aus dem Jenseits erhielten, kommt der Beistand für Jung-Namibia von den Yankees jenseits des Atlantiks - â?ª daar kom die Alabama, die Alabama die kom oor die see -. Orrait, viele kennen das Lied im Zeitalter der I-Pads und I-Pods nich mehr und noch weniger, wo die Korvette Alabama denn eigentlich herkam. Der Dreimaster mit zusätzlichem Dampfantrieb wurde in England gebaut und von den kurzlebigen separatistischen Südstaaten der Amerikaner zwischen 1862 und 1864 im Bürgerkrieg gegen ihre Nordfeinde als recht erfolgreicher Freibeuter zwischen Atlantik und dem Indischen Ozean eingesetzt, wo er jede Menge Schiffe erbeutet und versenkt hat, bis die Alabama im Juni 1864 vor Frankreich dasselbe Schicksal ereilte. Aber das is 'ne andere Story.
Daar kom die Alabama ... im Jahre 2011 kommt stief Ovimariva aus Amerika, das wir auch unter dem Millenium Challenge Account (MCA) kennen, wobei das Land der Braven wieder einmal bei den Sponsoren und internationalen Freunden wüst lekker davonkommt. Der viel geschmähte vorige Omupräsidente der USA hat sozusagen persönlich zum MCA-Füllhorn noch ein - für Aids-Aktivisten - lukratives Programm für ganz Afrika lanciert. Und Omushamane Obama brauchte das nur fortzusetzen. Des Präsidenten persönliche Anti-Aids-Kampagne hat jetzt zur Beschneidung namibischer Männer - Besucher glauben wir, können sich auch melden - mehrere Diathermie-Apparate geliefert, die bis in die hintersten Ecken in Namibia in die Kliniken gelangen sollen, so dass die Beschneidung, die hier nich der mosaischen Religion dient, nich mehr mit einer rostigen Rasierklinge vorgenommen werden muss, sondern durch Wärmebehandlung mit hochfrequenten Wechselströmen. Dazu kommt neben dem Aids-Jargon neuer Sprachgebrauch in den Umlauf. Zu den Kürzeln, die wir durch die UNO, die Politik und die NGOs - Mann das sind die nichtstaatlichen Organisationen - täglich neu lernen müssen, kommt schon wieder ein neues: MC: Male Circumcision. Das scheint folgerichtig aus dem vorigen MC - Millennium Challenge hervorgegangen zu sein. Vom neuen MC versprechen sich die Aids-Bekämpfer nochall viel, aber gleichzeitig warnen sie dazu, dass das Verhüterli dadurch noch lange nich abgeschafft sei.
Und check das moi, die Frauen sind heute die Vorkämpfer, dass die Vorhauttrophäen vom Siegeszug heimgeholt werden.
Da sind die Vizegesundheitsministerin, Meme Petrina Haingura, und die amerikanische Botschafterin - daar kom die Alabama â?ª - Madam Wanda Nesbitt, die den MC-Feldzug im Lande der Braven anstoßen, mit der namibischen Nationalhymne und dem Afrikalied! Jong, wie sich die Zeiten seit dem Alten Testament geändert haben, obwohl es um dieselben Trophäen geht.