NBC will am neuen Chef gesunden
Nach dem unehrenvollen Abgang von Gerry Munyama, ehemals Generalintendant der Namibischen Rundfunk- und Fernsehanstalt, NBC, sucht das staatliche Medienunternehmen per Anzeige nun einen neuen Chef. Munyama war zunächst suspendiert und dann jedoch entlassen worden.
Windhoek - Der Vorsitzende des NBC-Aufsichtsrates, Ponhele ya France, Alt-Gewerkschafter und jetzt Parlamentsmitglied (SWAPO), nimmt bis zum 20. Januar 2006 Bewerbungen entgegen. Der Rat sucht einen Nachfolger für den entlassenen Munyama, der unter Verdacht steht, unter Anderem sechsstellige Gelder eingesteckt zu haben, die eine Versicherungsgesellschaft zum Anlass ihrer Börsennotierung der NBC für Aktien ausgezahlt hat. Der Rat hat in einigen Zeitungen eine großflächige Anzeige geschaltet und sucht für den Exekutivposten einen erfahrenen Journalisten oder Medienunternehmer "mit erwiesenen Leistungen in der Geschäftsführung (Business Leadership) sowie in der Sanierungsstrategie".
Die finanziellen Engpässe der Regierung haben sich in den letzten Jahren zunehmend auch auf die NBC ausgewirkt, die über 75 Prozent vom Staat bezuschusst wird und ihren übrigen Haushalt aus TV-Lizenzgebühren und aus Werbung
abzudecken versucht. Alt-Präsident Sam Nujoma hat zuletzt in seiner Amtszeit bei Großfirmen, die von der Vergabe von Fischkonzessionen abhängig sind, Spenden für die NBC erbeten. Sie sollten Fernsehkameras schenken, was sie dann vor der NBC-Nachrichtenkamera prompt getan haben.
In der Werbeanzeige umreißt der NBC-Vorstand das Idealprofil des neuen Kandidaten: "Ein strategisch visionärer Denker, der die ständig steigenden politischen, finanziellen und Publikums-Anforderungen an die NBC einzuschätzen weiß. Eine Person, die das Wesen und das Konzept einer öffentlichen Funkanstalt in einem Entwicklungsland wie Namibia begriffen hat. Eine Person, die Disziplin einflößt, derweil sie Raum für Kreativität und neue Ideen zugesteht. Ein guter Kommunikator mit ausgezeichneten Umgangsformen." Der Arbeitgeber will mit dieser Anstellung offensichtlich Normen der Leistung voranstellen, denn der erfolgreiche Kandidat soll jährlich seine Unterschrift unter "Leistungsverträgen mit Produktionszielen für Schlüsselbereiche" setzen. Die Verträge werden vom Vorstand aufgesetzt. Die Ausschreibung belässt auch keinen Zweifel daran, dass es sich um einen hochpolitischen Exekutivposten handelt.
Die NBC führt in ihrem Emblem nicht die kompletten Nationalfarben der namibischen Flagge, sondern seit ihrer Gründung 1990 allein die SWAPO-Farben. Bezeichnenderweise wird auch der Vorstand der Anstalt nur aus Personen zusammengestellt, die nur von der Regierung (laut Gesetz der Informationsminister, in Wirklichkeit jedoch durch das Staatshaus, beziehungsweise das Politbüro der regierenden Partei) handverlesen sind. Laut Rundfunkgesetz handelt es sich um eine "öffentlich rechtliche Anstalt", in Wirklichkeit liegt die Kontrolle durch die Ernennung des Vorstands bei der Regierung, auch wenn es durch die sprachliche Vielfalt im Hörfunk kreative Freiräume gibt. Die Zivilgesellschaft spielt bei der Besetzung des Vorstands keine Rolle.
Windhoek - Der Vorsitzende des NBC-Aufsichtsrates, Ponhele ya France, Alt-Gewerkschafter und jetzt Parlamentsmitglied (SWAPO), nimmt bis zum 20. Januar 2006 Bewerbungen entgegen. Der Rat sucht einen Nachfolger für den entlassenen Munyama, der unter Verdacht steht, unter Anderem sechsstellige Gelder eingesteckt zu haben, die eine Versicherungsgesellschaft zum Anlass ihrer Börsennotierung der NBC für Aktien ausgezahlt hat. Der Rat hat in einigen Zeitungen eine großflächige Anzeige geschaltet und sucht für den Exekutivposten einen erfahrenen Journalisten oder Medienunternehmer "mit erwiesenen Leistungen in der Geschäftsführung (Business Leadership) sowie in der Sanierungsstrategie".
Die finanziellen Engpässe der Regierung haben sich in den letzten Jahren zunehmend auch auf die NBC ausgewirkt, die über 75 Prozent vom Staat bezuschusst wird und ihren übrigen Haushalt aus TV-Lizenzgebühren und aus Werbung
abzudecken versucht. Alt-Präsident Sam Nujoma hat zuletzt in seiner Amtszeit bei Großfirmen, die von der Vergabe von Fischkonzessionen abhängig sind, Spenden für die NBC erbeten. Sie sollten Fernsehkameras schenken, was sie dann vor der NBC-Nachrichtenkamera prompt getan haben.
In der Werbeanzeige umreißt der NBC-Vorstand das Idealprofil des neuen Kandidaten: "Ein strategisch visionärer Denker, der die ständig steigenden politischen, finanziellen und Publikums-Anforderungen an die NBC einzuschätzen weiß. Eine Person, die das Wesen und das Konzept einer öffentlichen Funkanstalt in einem Entwicklungsland wie Namibia begriffen hat. Eine Person, die Disziplin einflößt, derweil sie Raum für Kreativität und neue Ideen zugesteht. Ein guter Kommunikator mit ausgezeichneten Umgangsformen." Der Arbeitgeber will mit dieser Anstellung offensichtlich Normen der Leistung voranstellen, denn der erfolgreiche Kandidat soll jährlich seine Unterschrift unter "Leistungsverträgen mit Produktionszielen für Schlüsselbereiche" setzen. Die Verträge werden vom Vorstand aufgesetzt. Die Ausschreibung belässt auch keinen Zweifel daran, dass es sich um einen hochpolitischen Exekutivposten handelt.
Die NBC führt in ihrem Emblem nicht die kompletten Nationalfarben der namibischen Flagge, sondern seit ihrer Gründung 1990 allein die SWAPO-Farben. Bezeichnenderweise wird auch der Vorstand der Anstalt nur aus Personen zusammengestellt, die nur von der Regierung (laut Gesetz der Informationsminister, in Wirklichkeit jedoch durch das Staatshaus, beziehungsweise das Politbüro der regierenden Partei) handverlesen sind. Laut Rundfunkgesetz handelt es sich um eine "öffentlich rechtliche Anstalt", in Wirklichkeit liegt die Kontrolle durch die Ernennung des Vorstands bei der Regierung, auch wenn es durch die sprachliche Vielfalt im Hörfunk kreative Freiräume gibt. Die Zivilgesellschaft spielt bei der Besetzung des Vorstands keine Rolle.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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