NBL-Anteile neu geordnet
Von Clemens von Alten, Windhoek
Nach „starken Leistungen“ der Aktivitäten in Südafrika soll der Betrieb von Namibia Breweries Limited (NBL) sowohl in Namibia als auch im südlichen Nachbarland umstrukturiert werden. Dies teilten Sven Thieme, Vorstandsvorsitzender des NBL-Mehrheitseigners Ohlthaver & List (O&L), sowie Wessie van der Westhuizen, Geschäftsführender Direktor der NBL-Brauerei, gestern in Windhoek mit. Die mehr als zehn Jahre lange Partnerschaft mit dem internationalen Getränkekonzern Diageo wurde damit zunächst beendet.
Der Finanzaufwand für die Übernahme der Diageo-Anteile belaufe sich für Ohlthaver & List auf knapp 610 Millionen N$. „Die Leistung der Sedibeng-Brauerei bei Johannesburg hat sich enorm verbessert. Wir haben die Effektivität erreicht, die wir benötigten“, sagte Thieme gestern und begründete damit diesen Schritt.
Zwar müssen die zuständigen Behörden, darunter beispielsweise die Wettbewerbshüter, der Transaktion noch zustimmen, doch der Deal sieht nach NBL-Angaben wie folgt aus: In Namibia soll Heineken International B.V. den indirekten, 15-prozentigen Anteil von Diageo übernehmen – damit besitze der niederländische Brauereikonzern 29,9 Prozent an Namibia Breweries Limited, während Ohlthaver & List mit 30,1 Prozent weiterhin Hauptaktionär bleibe und somit auch künftig den Betrieb führen werde. Auch der 42,5-prozentige Anteil Diageos an dem südafrikanischen Joint-Venture DHN Drinks soll aufgelöst werden: Die Beteiligung Heinekens steige hier von 42,5 auf 75 Prozent und die von NBL von 15 auf 25 Prozent.
„Die Namibische Brauerei übernimmt zudem den 25-prozentigen Anteil Diageos an der Sedibeng-Brauerei in Südafrika, während Heineken seine 75 Prozent beibehält“, erklärte Thieme ferner und wies darauf hin, dass diese neue Partnerschaft sich ausschließlich auf das Bier-Portfolio konzentrieren werde, was den Partnern zusätzliche Kontrolle über die Schlüsselmarken auf dem südafrikanischen Markt gebe, darunter Heineken, Amstel und Windhoek. Der südafrikanische Absatzmarkt ist dem O&L-Vorsitzenden zufolge mit einem jährlichen Wachstum von 1,5 Prozent und einer derzeitigen Größe von 30 Millionen Hektoliter einer der größten der Region. „Wir besitzen in Südafrika einen Marktanteil von rund elf Prozent, im Premium-Segment knapp 50 Prozent“, erklärte Thieme gestern. Laut Angaben vom September vergangenen Jahres beansprucht NBL rund 87 Prozent des namibischen Marktes.
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Allgemeine Zeitung
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