NCE kritisiert Kahlschlag
Glaubwürdigkeit des Landwirtschaftsministeriums ist angeschlagen
Von Frank Steffen, Windhoek
Der unkontrollierte Kahlschlag im Nordosten Namibias hat mittlerweile Ausmaße angenommen, die nun erstmals auch von der namibischen Umweltkammer (Namibian Chamber of Environment, NCE) kritisiert werden. Während sich die oft unbestätigten Berichte in den elektronischen Medien regelrecht überschlagen, beleuchtet die NCE in einer Presseerklärung eher nüchtern die Umstände und weist auf die Fehler hin, die momentan gemacht werden - es wartet ferner mit Lösungsvorschlägen auf.
„Wir von der NCE sind über das jetzige kommerzielle Holzfällen im Nordosten Namibias, welches hauptsächlich in den West- und Ost-Kavango- sowie den nördlichen Otjozondjupa- und Sambesi-Regionen geschieht, aufs Stärkste beunruhigt. In unserem trockenen Klima, das nur ein sehr langsames Wachstum sowie bedingten Nachwuchs erlaubt, lohnt sich das kommerzielle Fällen im Rahmen einer organisierten Försterei nicht“, warnt die NCE gleich vorneweg. Diese dünn mit Hartholzbäumen bewachsenen Wälder seien eine wichtige Ressource für diesen Teil Namibias: für die Kommunalgesellschaft sowie das Wild und die für die Gegend typische Biodiversität.
Der Wert dieser Wälder liege in ihrer Rolle als Teil des Eco-Systems, wozu wilde, essbare Pflanzen und Früchte sowie medizinische Pflanzen und Holz für den Eigenverbrauch gehören. Es schaffe ein natürliches Habitat für bestimmte Tiere und andere Pflanzen; obendrein diene es als sogenannte Korridore für Fauna und Flora, wozu der von fünf Ländern beschlossene Kavango-Zambezi (KAZA) Transfrontier-Park gehöre. Außerdem verhinderten die Bäume eine andauernde Boden-Erosion und erlaube die Speicherung des Grundwassers - Fakten, die in der Zeit des Klimawandels eine hohe Bedeutung hätten.
„Bereits im Jahr 2017 wurde Namibia wegen dieser Entwaldung vom Welt-Wirtschaftsforum in seinem Reise- und Tourismus-Wettbewerbsbericht herabgestuft. Dabei ist Tourismus eine unserer maßgeblichen Wirtschaftseinnahmen und gilt der Sektor als wesentlicher Arbeitgeber. Daher sollte die Vernichtung unserer natürlichen Wälder zu einem Thema von nationalem Belang werden“, heißt es ferner. Es könne nicht angehen, dass Namibia auf Subventionen vom Grünen Klimafonds hoffe - der „Green Climate Fund“ ist ein Fonds der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) -, aber andererseits keine Verantwortung übernehme und Impulse schaffe.
Schlimm sei indessen, dass das Holz obendrein nicht das volle Einkommenspotential erreiche, weil es mehr oder weniger als Rohprodukt ausgeführt werde. Das Holz werde total verbilligt von Chinesen eingekauft und zu einem „enormen Profit“ in Asien weiterverkauft oder verarbeitet. Da Namibia sich nicht für das kommerzielle Holzfällen eigne, führe dies also zu doppeltem Schaden. Die NCE sei auch nicht von den Versprechen des Landwirtschaftsministeriums überzeugt, Abhilfe zu schaffen. Darum sollte vorläufig dem Moratorium des Umweltministeriums nachgekommen werden.
Um dem andauernden Schaden vorzubeugen, schlägt die NCE vor, dass sämtliches Holzfällen verboten wird, solange keine ordentlichen Umweltstudien ausgeführt worden sind. Es soll erst festgestellt werden, ob sich ein nachhaltiger, kommerzieller Betrieb in der betroffenen Umgebung lohnt. Den lokalen Einwohnern sollte der kontrollierte Verbrauch erlaubt werden, doch sollten nur fertige Holzprodukte als Handelsgut zulässig sein. Im Falle des KAZA-Gebietes sollte grundsätzlich keine Genehmigung erteilt werden, während kommunale Siedlungsfarmen in den betroffenen Forstlandschaften niemals größer als fünf Hektar betragen sollten.
Der unkontrollierte Kahlschlag im Nordosten Namibias hat mittlerweile Ausmaße angenommen, die nun erstmals auch von der namibischen Umweltkammer (Namibian Chamber of Environment, NCE) kritisiert werden. Während sich die oft unbestätigten Berichte in den elektronischen Medien regelrecht überschlagen, beleuchtet die NCE in einer Presseerklärung eher nüchtern die Umstände und weist auf die Fehler hin, die momentan gemacht werden - es wartet ferner mit Lösungsvorschlägen auf.
„Wir von der NCE sind über das jetzige kommerzielle Holzfällen im Nordosten Namibias, welches hauptsächlich in den West- und Ost-Kavango- sowie den nördlichen Otjozondjupa- und Sambesi-Regionen geschieht, aufs Stärkste beunruhigt. In unserem trockenen Klima, das nur ein sehr langsames Wachstum sowie bedingten Nachwuchs erlaubt, lohnt sich das kommerzielle Fällen im Rahmen einer organisierten Försterei nicht“, warnt die NCE gleich vorneweg. Diese dünn mit Hartholzbäumen bewachsenen Wälder seien eine wichtige Ressource für diesen Teil Namibias: für die Kommunalgesellschaft sowie das Wild und die für die Gegend typische Biodiversität.
Der Wert dieser Wälder liege in ihrer Rolle als Teil des Eco-Systems, wozu wilde, essbare Pflanzen und Früchte sowie medizinische Pflanzen und Holz für den Eigenverbrauch gehören. Es schaffe ein natürliches Habitat für bestimmte Tiere und andere Pflanzen; obendrein diene es als sogenannte Korridore für Fauna und Flora, wozu der von fünf Ländern beschlossene Kavango-Zambezi (KAZA) Transfrontier-Park gehöre. Außerdem verhinderten die Bäume eine andauernde Boden-Erosion und erlaube die Speicherung des Grundwassers - Fakten, die in der Zeit des Klimawandels eine hohe Bedeutung hätten.
„Bereits im Jahr 2017 wurde Namibia wegen dieser Entwaldung vom Welt-Wirtschaftsforum in seinem Reise- und Tourismus-Wettbewerbsbericht herabgestuft. Dabei ist Tourismus eine unserer maßgeblichen Wirtschaftseinnahmen und gilt der Sektor als wesentlicher Arbeitgeber. Daher sollte die Vernichtung unserer natürlichen Wälder zu einem Thema von nationalem Belang werden“, heißt es ferner. Es könne nicht angehen, dass Namibia auf Subventionen vom Grünen Klimafonds hoffe - der „Green Climate Fund“ ist ein Fonds der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) -, aber andererseits keine Verantwortung übernehme und Impulse schaffe.
Schlimm sei indessen, dass das Holz obendrein nicht das volle Einkommenspotential erreiche, weil es mehr oder weniger als Rohprodukt ausgeführt werde. Das Holz werde total verbilligt von Chinesen eingekauft und zu einem „enormen Profit“ in Asien weiterverkauft oder verarbeitet. Da Namibia sich nicht für das kommerzielle Holzfällen eigne, führe dies also zu doppeltem Schaden. Die NCE sei auch nicht von den Versprechen des Landwirtschaftsministeriums überzeugt, Abhilfe zu schaffen. Darum sollte vorläufig dem Moratorium des Umweltministeriums nachgekommen werden.
Um dem andauernden Schaden vorzubeugen, schlägt die NCE vor, dass sämtliches Holzfällen verboten wird, solange keine ordentlichen Umweltstudien ausgeführt worden sind. Es soll erst festgestellt werden, ob sich ein nachhaltiger, kommerzieller Betrieb in der betroffenen Umgebung lohnt. Den lokalen Einwohnern sollte der kontrollierte Verbrauch erlaubt werden, doch sollten nur fertige Holzprodukte als Handelsgut zulässig sein. Im Falle des KAZA-Gebietes sollte grundsätzlich keine Genehmigung erteilt werden, während kommunale Siedlungsfarmen in den betroffenen Forstlandschaften niemals größer als fünf Hektar betragen sollten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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