Änderung vorgesehen
Visabestimmungen für Südafrika sollen gelockert werden
Das Kabinett der südafrikanischen Regierung wird den Empfehlung des internen Ministerkomitees (IMC) nachkommen und die neuen Visabestimmungen überarbeiten bzw. lockern. Diese Entscheidung wurde von mehreren Seiten begrüßt.
Windhoek (ws) – Die IMC-Empfehlungen, welche vom Kabinett vergangenen Freitag bestätigt wurden, beinhalten unter anderem eine Überarbeitung der strengen Einreisebedingungen für Ausländer („in person” biometric visa application) sowie die Aufhebung der Anforderungen für ungekürzte Geburtsurkunden ausländischer Minderjähriger.
Während weltweit ein Antrag auf biometrische Daten als Teil eines Visumantrags eine Standard-Anfrage ist, waren wegen fehlender Infrastruktur die biometrischen Visavorschriften für Südafrika ein Problem, als das Gesetz in Kraft getreten ist.
Der Begriff Biometrie ist griechischen Ursprungs und leitet sich aus den Worten bios (= Leben) und metrein (= messen) her. Heutzutage bezeichnet Biometrie die Wissenschaft der Körpermessung am Lebewesen. Biometrische Verfahren nutzen physiologische Charakteristika (Fingerabdruck, Gesicht, Muster der Iris) oder verhaltensbedingte Merkmale (Schreibverhalten, Lippenbewegung, Stimme) zum Zweck der Identifikation einer Person. Dazu werden bei erstmaliger Aufnahme in ein biometrisches Verfahren (so genanntes Einlernen oder Enrolment) ausgewählte Merkmale der betroffenen Person vermessen und mittels eines Algorithmus in einen Datensatz (so genanntes Template) umgewandelt. Bei Kontrollen werden die aktuell präsentierten und errechneten Messwerte mit dem gespeicherten Datensatz verglichen. (Quelle: Landesbeauftragte für Datenschutz Niedersachsen)
Außerdem waren ursprünglich bei der Einreise bzw. dem Visaantrag vollständige Geburtsurkunden bzw. übersetzte und beglaubigte Kopien erforderlich. Diese mussten zumeist jedoch erst in den entsprechenden Ländern angefordert werden. Ferner wurde verlangt, dass Südafrikaner unter 18 Jahren nur mit einer vollständigen Geburtsurkunde ein-, bzw. ausreisen durften. Das interne Ministerkomitee hat diese Regelung geändert, indem es ausreicht, dass die Geburtsurkunde auch die Angaben der Elternteile enthält. Das IMC fügte hinzu, dass diese Angaben in Zukunft auch in die Kinderpässe aufgenommen werden sollen, sodass eine Geburtsurkunde nicht mehr mitgeführt werden müsse.
Das IMC wurde gegründet, um die unbeabsichtigten Konsequenzen als Folge der Umsetzung der neuen Einwanderungsbestimmungen zu bewältigen. Anfang August dieses Jahres wurde Vizepräsident Cyril Ramaphosa von Präsident Jacob Zuma ernannt, das IMC zu führen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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