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Nebenverfahren im Caprivi-Prozess erneut vertagt

Windhoek - Das Obergericht hat gestern den Prozess gegen 12 vermeintliche Caprivi-Separatisten vertagt, die teilweise in Botswana verhaftet und nach Namibia deportiert wurden.

Bei der Verhandlung, die sich über zwei Stunden hinzog und die durch eine lange Unterbrechung verzögert wurde, meldete der Angeklagte John Mazila Tembwe (39) Beschwerde gegen den Anwalt an, den das Direktorat für Rechtsbeistand für ihn ernannt hat. Tembwe ist derzeit ohne Rechtsvertretung, weil der Anwalt der anderen 11 Beschuldigten, Nate Ndauendapo, ihn nicht verteidigen will.

Tembwe will in seiner Aussage offensichtlich einen seiner Mitbeschuldigten belasten. Daraus ergibt sich für Ndauendapo ein Interessenkonflikt, weil er nicht zwei Mandanten gleichzeitig vertreten kann, von denen der eine den anderen belasten will.

Die Vertreterin des Direktorates für Rechtsbeistand, Patience Daringo, kündigte gestern an, ihre Abteilung habe den Anwalt Duard Kesslau zum Rechtsvertreter von Tembwe bestimmt. Dieser will Kesslau jedoch nicht als Anwalt akzeptieren, weil letztere "als Angestellter des Justizministeriums die Regierung vertritt, die mich verhaftet hat".

Demnach bestand Tembwe auf einem Privatanwalt, dessen Dienste er jedoch nicht bezahlen kann. Nach längerer Diskussion einigte sich der Angeklagte mit Staatsanwalt Dannie Small und Daringo darauf, ein Gespräch mit dem ihm zugewiesenen Anwalt zu führen und bei der Fortsetzung seines Verfahrens am 27. Mai anzugeben, ob er diesen als seinen Rechtsvertreter akzeptiert. Der Prozess gegen die anderen 11 Beschuldigten wurde auf Bitte Ndauendapos von Richter John Manyarara auf den 13. Juni vertagt.

Heute wird in Grootfontein das Hauptverfahren gegen die anderen 120 vermeintlichen Caprivi-Separatisten fortgesetzt. Bei diesem Verfahren wird Dannie Small als Staatsankläger fungieren und dabei die drei früheren Ankläger ersetzen, die vor einigen Wochen in ein schweres Verkehrsunglück verwickelt wurden. Small wird heute voraussichtlich beantragen, dass der Prozess ins Obergericht in Windhoek verlegt wird.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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