Neubeginn mit Fragezeichen
In Malawi herrscht eine Hungersnot, in Simbabwe Anarchie. Die Aids-Epidemie droht die wenigen Fortschritte zu zerstören, die Afrika in den letzten vier Jahrzehnten erzielt hat. Allein in Sambia gehen bereits jetzt zwei Drittel aller Todesfälle bei Managern auf das Konto des heimtückischen HIV-Virus.
Auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis blickt Afrika voller Hoffnung nach Durban. Dort ist am Dienstag die Afrikanische Union (AU) offiziell aus der Taufe gehoben worden. Sie ersetzt die diskreditierte Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) und will den Prozess der kontinentalen Einigung mit mehr Nachdruck vorantreiben. Als Vorbild dienen ihr dabei weitgehend die Institutionen der Europäischen Union.
Daneben will die AU die Menschenrechte auf dem Kontinent fortan besser schützen. Regierungen, die verfassungswidrig an die Macht kommen, sollen aus der neuen Union ausgeschlossen werden.
Wie schon bei der "Neuen Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas" (Nepad) liegt auch der Gründung der AU das Versprechen der Afrikaner zu Grunde, künftig selbst für mehr Demokratie, Stabilität und Transparenz im eigenen Kontinent zu sorgen. Besonders wichtig ist dabei die angestrebte Selbstüberwachung, deren Mechanismen jedoch noch sehr vage sind.
Auf dem ersten Blick unterscheidet sich die neue Organisation nur dem Namen nach von ihrem Vorläufer. Optimisten betonen jedoch, dass Afrika mit Etablierung der AU sein Schicksal zum ersten Mal selber in die Hand nimmt und die Schuld für Massenarmut und Verelendung nicht mehr nur bei den früheren Kolonialherren sucht. Gleichwohl müssen seine Führer erst noch beweisen, dass sie den vielen hehren Worten auch wirklich Taten folgen lassen. Ihr Schulterschluss mit dem simbabwischen Diktator Robert Mugabe ist nur ein Indiz dafür, dass sie dazu offenbar nur sehr bedingt bereit sind.
Die Tatsache, dass die Beobachter der OAU die jüngste Wahlfarce in Simbabwe für frei und fair erklärt haben, hat dem Kontinent nicht nur viel Glaubwürdigkeit gekostet, sondern hat auch noch andere Folgen: Offenbar scheint nun auch die AU den massiv manipulierten Urnengang als verfassungskonform zu betrachten. War schon die OAU auf der Solidarität seiner Führer gebaut, scheint dies in der AU nicht viel anders zu sein.
Obwohl der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki den Ernst der Lage in Simbabwe zu verharmlosen sucht, ist der südafrikanische Binnenstaat längst zum Härtetest für die von der AU bekundete Bereitschaft zum Neuanfang geworden. Wenn der von Mbeki gestern beschworene Wendepunkt nicht gleich wieder in einer neuen Sackgasse enden soll, werden seine Führer kaum darum herumkommen, von ihrer falsch verstandenen Rassensolidarität abzurücken und Mugabe zu isolieren.
Doch genau davor schrecken sie offensichtlich zurück. Obwohl Mugabe in seinem Amoklauf gegen jeden Buchstaben der neuen AU-Charta verstoßen hat und zu einer schweren Hypothek für den gesamten Kontinent geworden ist, wird er in Afrika noch immer als würdiger Staatsmann hofiert.
Auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis blickt Afrika voller Hoffnung nach Durban. Dort ist am Dienstag die Afrikanische Union (AU) offiziell aus der Taufe gehoben worden. Sie ersetzt die diskreditierte Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) und will den Prozess der kontinentalen Einigung mit mehr Nachdruck vorantreiben. Als Vorbild dienen ihr dabei weitgehend die Institutionen der Europäischen Union.
Daneben will die AU die Menschenrechte auf dem Kontinent fortan besser schützen. Regierungen, die verfassungswidrig an die Macht kommen, sollen aus der neuen Union ausgeschlossen werden.
Wie schon bei der "Neuen Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas" (Nepad) liegt auch der Gründung der AU das Versprechen der Afrikaner zu Grunde, künftig selbst für mehr Demokratie, Stabilität und Transparenz im eigenen Kontinent zu sorgen. Besonders wichtig ist dabei die angestrebte Selbstüberwachung, deren Mechanismen jedoch noch sehr vage sind.
Auf dem ersten Blick unterscheidet sich die neue Organisation nur dem Namen nach von ihrem Vorläufer. Optimisten betonen jedoch, dass Afrika mit Etablierung der AU sein Schicksal zum ersten Mal selber in die Hand nimmt und die Schuld für Massenarmut und Verelendung nicht mehr nur bei den früheren Kolonialherren sucht. Gleichwohl müssen seine Führer erst noch beweisen, dass sie den vielen hehren Worten auch wirklich Taten folgen lassen. Ihr Schulterschluss mit dem simbabwischen Diktator Robert Mugabe ist nur ein Indiz dafür, dass sie dazu offenbar nur sehr bedingt bereit sind.
Die Tatsache, dass die Beobachter der OAU die jüngste Wahlfarce in Simbabwe für frei und fair erklärt haben, hat dem Kontinent nicht nur viel Glaubwürdigkeit gekostet, sondern hat auch noch andere Folgen: Offenbar scheint nun auch die AU den massiv manipulierten Urnengang als verfassungskonform zu betrachten. War schon die OAU auf der Solidarität seiner Führer gebaut, scheint dies in der AU nicht viel anders zu sein.
Obwohl der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki den Ernst der Lage in Simbabwe zu verharmlosen sucht, ist der südafrikanische Binnenstaat längst zum Härtetest für die von der AU bekundete Bereitschaft zum Neuanfang geworden. Wenn der von Mbeki gestern beschworene Wendepunkt nicht gleich wieder in einer neuen Sackgasse enden soll, werden seine Führer kaum darum herumkommen, von ihrer falsch verstandenen Rassensolidarität abzurücken und Mugabe zu isolieren.
Doch genau davor schrecken sie offensichtlich zurück. Obwohl Mugabe in seinem Amoklauf gegen jeden Buchstaben der neuen AU-Charta verstoßen hat und zu einer schweren Hypothek für den gesamten Kontinent geworden ist, wird er in Afrika noch immer als würdiger Staatsmann hofiert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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