Neubeginn ohne Schulden
Es ist mehr als ein großzügige Geste, die der Windhoeker Stadtrat am Montagabend endgültig auf den Weg gebracht hat. Per Beschluss werden die Außenstände von 563 Einwohnern abgeschrieben - immerhin ein Gesamtbetrag von knapp 2,7 Millionen N$. Dies ist ein Schritt gegen Altersarmut, aber auch Anstoß für einen Denk- und Handlungsprozess auf beiden Seiten.
Rund 2,7 Millionen N$ für 563 Personen - das sind rein mathematisch knapp 4800 N$ Schulden für jeden dieser Personen. Eine stolze Summe, die sich da angesammelt hat. Die Nutznießer der Schuldentilgung sind Rentner sowie sozial Schwache (zum Beispiel Menschen mit Behinderungen). Wenngleich man ihnen aus sozialer Perspektive die Streichung aller Außenstände gönnt, so kann und darf es ein "Danke und weiter so" nicht geben! Der Schuldenerlass ist ein einmaliges Geschenk. Zu groß ist die Befürchtung (und Versuchung), dass diese (oder andere) Einwohner diese Geste als selbstverständlich ansehen und sich dieses Szenario wiederholt. Das würde über kurz oder lang dazu führen, dass die Stadt Windhoek pleite ist. Denn die Kommune ist eben keine eierlegende Wollmilchsau, die etwas zu verschenken hat; irgendwer muss die Zeche immer zahlen - und das sind stets "die Anderen", also die Einwohner, die pünktlich ihre Rechnungen begleichen. Für diese braven Bürger wäre übrigens ein Bonussystem - z.B. in Form eines Frühzahlrabatts - eine geeignete Form des Danks und der weiteren Motivation.
Auch ein Pensionär und ein Behinderter hat Pflichten - und dazu gehört, dass städtische Dienstleistungen wie Wasser und Strom auch gezahlt werden müssen. Für alle, die von dem Schuldenerlass profitieren, ergibt sich jetzt die großartige Chance auf einen Neubeginn ohne Schulden. Doch ein Neuanfang ist nur erfolgreich, wenn man weiß, wie man diesen gestaltet und alte Fehler nicht wiederholt. Umso wichtiger ist es jetzt für die Stadt, mit den Alt-Schuldnern in Kontakt zu bleiben und mit ihnen Lösungswege zu erarbeiten, damit sich eine solche Situation bzw. solche Außenstände nicht wiederholen.
Die Vermittlung von Wissen und Verantwortung zum Umgang mit Geld und den Dienstleistungen spielt dabei eine große Rolle. Andere (Sicherheits-)Maßnahmen, zum Beispiel Einbau von Pre-Paid-Zählern oder ein Sondertarif für Senioren, können in Erwägung gezogen werden. Denn klar ist: Mit der Staatsrente von 550 N$ kommt ein Pensionär nicht weit - vor allem nicht, wenn er von diesem Geld auch noch den Unterhalt von Kindern und Kindeskindern mitfinanziert, wie es nicht selten der Fall ist.
Noch vor knapp zwei Jahren hatten sich durch nicht oder zu spät gezahlte Rechnungen für städtische Dienstleistungen Außenstände zugunsten der Stadt Windhoek in Höhe von 218 Millionen N$ angehäuft. Die Stadt rechnete damit, dass sie nur etwa 50 Prozent davon eintreiben kann. Dieses Beispiel zeigt den akuten Handlungsbedarf bei diesem Thema an allen Fronten.
Rund 2,7 Millionen N$ für 563 Personen - das sind rein mathematisch knapp 4800 N$ Schulden für jeden dieser Personen. Eine stolze Summe, die sich da angesammelt hat. Die Nutznießer der Schuldentilgung sind Rentner sowie sozial Schwache (zum Beispiel Menschen mit Behinderungen). Wenngleich man ihnen aus sozialer Perspektive die Streichung aller Außenstände gönnt, so kann und darf es ein "Danke und weiter so" nicht geben! Der Schuldenerlass ist ein einmaliges Geschenk. Zu groß ist die Befürchtung (und Versuchung), dass diese (oder andere) Einwohner diese Geste als selbstverständlich ansehen und sich dieses Szenario wiederholt. Das würde über kurz oder lang dazu führen, dass die Stadt Windhoek pleite ist. Denn die Kommune ist eben keine eierlegende Wollmilchsau, die etwas zu verschenken hat; irgendwer muss die Zeche immer zahlen - und das sind stets "die Anderen", also die Einwohner, die pünktlich ihre Rechnungen begleichen. Für diese braven Bürger wäre übrigens ein Bonussystem - z.B. in Form eines Frühzahlrabatts - eine geeignete Form des Danks und der weiteren Motivation.
Auch ein Pensionär und ein Behinderter hat Pflichten - und dazu gehört, dass städtische Dienstleistungen wie Wasser und Strom auch gezahlt werden müssen. Für alle, die von dem Schuldenerlass profitieren, ergibt sich jetzt die großartige Chance auf einen Neubeginn ohne Schulden. Doch ein Neuanfang ist nur erfolgreich, wenn man weiß, wie man diesen gestaltet und alte Fehler nicht wiederholt. Umso wichtiger ist es jetzt für die Stadt, mit den Alt-Schuldnern in Kontakt zu bleiben und mit ihnen Lösungswege zu erarbeiten, damit sich eine solche Situation bzw. solche Außenstände nicht wiederholen.
Die Vermittlung von Wissen und Verantwortung zum Umgang mit Geld und den Dienstleistungen spielt dabei eine große Rolle. Andere (Sicherheits-)Maßnahmen, zum Beispiel Einbau von Pre-Paid-Zählern oder ein Sondertarif für Senioren, können in Erwägung gezogen werden. Denn klar ist: Mit der Staatsrente von 550 N$ kommt ein Pensionär nicht weit - vor allem nicht, wenn er von diesem Geld auch noch den Unterhalt von Kindern und Kindeskindern mitfinanziert, wie es nicht selten der Fall ist.
Noch vor knapp zwei Jahren hatten sich durch nicht oder zu spät gezahlte Rechnungen für städtische Dienstleistungen Außenstände zugunsten der Stadt Windhoek in Höhe von 218 Millionen N$ angehäuft. Die Stadt rechnete damit, dass sie nur etwa 50 Prozent davon eintreiben kann. Dieses Beispiel zeigt den akuten Handlungsbedarf bei diesem Thema an allen Fronten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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