Neue Gestalt
Die Afrikanische Union, AU, will sich am Anfang dieser Woche als neue Kontinentalgestalt auf dem zerrütteten Fundament der Organisation für Afrikanische Einheit, OAE, erheben. Die prominentesten Interessenvertreter neben den obligatorisch teilnehmenden Staats- und Regierungschefs sind UN-Generalsekretär Kofi Annan und Südafrikas Präsident Thabo Mbeki als Gastgeber und als Vertreter des wirtschaftlich stärksten Landes südlich der Sahara.
Von Annan kann man bisher die gewohnte Stimme der Vernunft und der Mäßigung vernehmen, nämlich, dass die Geburt der Union ein "Anlass der Hoffnung" sei, wofür es in anderen Teilen der Welt Vorbilder gebe, zum Beispiel die Europäische Union. "Aber lasst Vorsicht walten, dass die Hoffnung allein nicht schon als Leistung angesehen wird."
Eine typische Aussage Annans - vorsichtiger Optimismus.
Gerade Annan, Sohn des Kontinents und Geschäftsführer der wohl schwierigsten politischen Firma des Globus, der Vereinten Nationen, muss täglich nach Rückschlägen in der Weltpolitik und nach Enttäuschungen aus Afrika zur Realpolitik zurückkehren. Die OAE war in erster Linie ein Forum afrikanischer Selbstfindung nach Jahrzehnten der Kolonialherrschaft. Als Plattform des Panafrikanismus hat sie in ihren Reihen im Alltag der einfachen Bürger jedoch vom Kap bis Kairo weder Erleichterung noch Fortschritt, weder Schlichtung noch Maßregelung von Menschenschändern zu Stande gebracht.
Jetzt aber herrscht in Durban Aufbruchstimmung, denn die Gründung der Union soll mit der Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung, Nepad, einhergehen, soll eine Friedensmacht zur Intervention in Mitgliedsländern ins Leben rufen und weitere Organe schaffen, die den bloßen Nationalismus und die bisher uneingeschränkte Souveränität der Staaten relativieren sollen. Dazu bedarf es der Bereitschaft für "schier unendliche Verhandlungen und Kompromisse", erklärt der Realpolitiker Kofi Annan. Auch die anderen Regionalblöcke wie die EU sind nicht über Nacht entstanden.
Die Gründungsväter der AU müssen sich beizeiten besinnen, ob sie den Kurs mit guter Staatsführung auf Realpolitik einschlagen oder ob sie lieber einen antiwestlichen Muammar el Gaddafi und einen Despoten wie Mugabe als Leitbild aufrichten wollen.
Wir wollen der AU mehr als die Bildung von Anti-Fronten zutrauen.
Von Annan kann man bisher die gewohnte Stimme der Vernunft und der Mäßigung vernehmen, nämlich, dass die Geburt der Union ein "Anlass der Hoffnung" sei, wofür es in anderen Teilen der Welt Vorbilder gebe, zum Beispiel die Europäische Union. "Aber lasst Vorsicht walten, dass die Hoffnung allein nicht schon als Leistung angesehen wird."
Eine typische Aussage Annans - vorsichtiger Optimismus.
Gerade Annan, Sohn des Kontinents und Geschäftsführer der wohl schwierigsten politischen Firma des Globus, der Vereinten Nationen, muss täglich nach Rückschlägen in der Weltpolitik und nach Enttäuschungen aus Afrika zur Realpolitik zurückkehren. Die OAE war in erster Linie ein Forum afrikanischer Selbstfindung nach Jahrzehnten der Kolonialherrschaft. Als Plattform des Panafrikanismus hat sie in ihren Reihen im Alltag der einfachen Bürger jedoch vom Kap bis Kairo weder Erleichterung noch Fortschritt, weder Schlichtung noch Maßregelung von Menschenschändern zu Stande gebracht.
Jetzt aber herrscht in Durban Aufbruchstimmung, denn die Gründung der Union soll mit der Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung, Nepad, einhergehen, soll eine Friedensmacht zur Intervention in Mitgliedsländern ins Leben rufen und weitere Organe schaffen, die den bloßen Nationalismus und die bisher uneingeschränkte Souveränität der Staaten relativieren sollen. Dazu bedarf es der Bereitschaft für "schier unendliche Verhandlungen und Kompromisse", erklärt der Realpolitiker Kofi Annan. Auch die anderen Regionalblöcke wie die EU sind nicht über Nacht entstanden.
Die Gründungsväter der AU müssen sich beizeiten besinnen, ob sie den Kurs mit guter Staatsführung auf Realpolitik einschlagen oder ob sie lieber einen antiwestlichen Muammar el Gaddafi und einen Despoten wie Mugabe als Leitbild aufrichten wollen.
Wir wollen der AU mehr als die Bildung von Anti-Fronten zutrauen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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