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Neue Herausforderungen

Hiesige Gastwirte werden sich künftig nicht mehr nur um die geschäftlichen und organisatorischen Aspekte ihres Gewerbes kümmern können. Die Tourismusindustrie wird auch zunehmend mit politischen Herausforderungen konfrontiert werden.

Anders als beispielsweise der Fischerei- und Landwirtschaftssektor ist der Fremdenverkehr mit keiner historischen Last behaftet, weil er erst nach der Unabhängigkeit wirklich aufblühen konnte. Sollte er jedoch die ohnehin große Einkommenskluft im Lande weiter vergrößern und vornehmlich einen Teil der Bevölkerung wirtschaftliche Vorteile bringen, wird es früher oder später zu politischen Reibungsverlusten kommen. Schon jetzt wird in gewissen Regierungs- und Gewerkschaftskreisen von der "weißen Industrie" gesprochen.


Um den Fremdenverkehr, als einen der wenigen wirklichen Hoffnungsträger der namibischen Wirtschaft, langfristig zu entwickeln, wird die Industrie die Bevölkerungsmehrheit besser in den Tourismus integrieren müssen.


Dies bedeutet unter anderm Investitionen in Mitarbeiter in Form von Ausbildung, Partnerschaften mit schwarzen Kleinunternehmern und Unterstützung für gemeinschaftsorientierte Tourismusprojekte.


Letztendlich gilt folgende einfache Formel: Je mehr Menschen in den Tourismus eingebunden werden und dadurch eine Lebensgrundlage mit Perspektive bekommen, desto kleiner ist das Risiko, dass politische Einmischung die freie Entfaltung dieses Wirtschaftszweiges einschränken wird.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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