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Neue Kampagne gegen SWAPO-Abweichler

Windhoek - Noch bevor die erst kürzlich gegründete Rally for Democracy and Progress (RDP) ihren Vorstand benannt oder über ihre Zielsetzungen informiert hat, versucht die SWAPO offensichtlich in den eigenen Reihen angebliche Anhänger der neuen Partei zu isolieren.

So zirkuliert in den Gremien der SWAPO scheinbar eine Liste mit den Namen von 20 Genossen, die angeblich im Verdacht stehen, mit der RDP zu sympathisieren. Die Liste, die der AZ vorliegt, ist auf den 27. Oktober 2007 datiert, wo die RDP noch nicht formal bei der Wahlkommission (ECN) registriert war, es aber bereits Gerüchte über die Gründung einer neuen Partei gab.

Ob das Dokument authentisch ist lässt sich auch deshalb schwer beurteilen, weil es unter anderem den Namen des ehemaligen Ministers für Handel und Industrie, Jesaya Nyamu, enthält, der bereits im Jahre 2004 aus der SWAPO ausgeschlossen wurde aber dennoch auf der Liste der angeblichen Abtrünnigen erscheint.

Eine Verleumdungs-Kampagne gegen Andersdenkende ist aber angesichts der Tatsache denkbar, dass dies nicht die erste ihrer Art wäre. Schließlich kursierte bei dem Nominierungskongress der SWAPO im Oktober 2004, bei dem die Partei ihre Kandidatenliste für die letzte Parlamentswahl erstellt hat, ebenfalls eine Liste mit 36 mutmaßlichen Abweichlern. Bei der anschließenden Kandidatenwahl haben fast alle der dort aufgeführten Parteimitglieder unerwartet schlecht abgeschnitten und deshalb den Sprung in die Nationalversammlung verpasst.

Dass die Liste Teil einer Strategie sein könnte, die SWAPO vor ihrem Kongress von Querdenkern zu säubern, scheint ferner plausibel, weil offenbar alle Parteimitglieder aufgefordert wurden, einen schriftlichen Treueschwur auf die Partei zu leisten (AZ berichtete).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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