Neue Meatco-Struktur gesucht
Windhoek - Das Kabinett möchte die Besitzverhältnisse von Meatco nach dem Konzept einer Genossenschaft/Kooperative umwandeln, "um die Beteiligung und Mitgliedschaft bei Meatco zu verbreitern", heißt es im jüngsten Kabinettsbeschluss, der Ende letzter Woche bekannt gegeben wurde. Die Minister stützen sich dabei auf einen vorigen Beschluss von vor drei Jahren (zur Jahresmitte 2005). Mit Hilfe der Agribank wird ein Experte engagiert, der die Besitzstruktur des Marketing-Unternehmens, das auch schon "Public Facility" und Versorgungsunternehmen genannt wurde, zu untersuchen hat und dem Kabinett Vorschläge zur Strukturänderung vorlegen soll.
"Wir freuen uns, dass das Unternehmen privatisiert werden soll", erklärte Meatco-Vorsitzender und Rinderfarmer Arné Gressmann dazu aus dem Bezirk Grootfontein. "Aber es macht uns Sorge, dass die Regierung den Vorgang offensichtlich in die Hand nehmen will. Es sieht so aus, als ob sie den Vorgang steuern wollen. Neue Besitzverhältnisse müssen jedoch erst vom Direktorium gutgeheißen werden", so Gressmann. Er räumt dazu ein, dass die Regierung die Statuten des 1986 gegründeten Unternehmens ändern könne, wie es seither schon einmal geschehen sei.
"Meatco muss in neuer Gestalt versichern, dass das Unternehmen Neufarmer (Neusiedler) durch die Einrichtung von Auktionskrälen und Absatzmöglichkeiten in ihrer Gegend ermächtigt/emanzipiert", heißt es in der Kabinettserklärung. Die Minister unterstellen, dass die Kommunalfarmer derzeit noch nicht den Spitzenpreis erhielten, wenn sie ihr Vieh über Mittelsmänner an Meatco verkauften. Das Kabinett zitiert dann bekannte Nationalziele und verspricht sich im Hinblick auf Gewinn- und Aktienbeteiligung "Chancengleichheit" für alle Fleischproduzenten. Laut Meatco-Sprecherin Uschi Ramakhutla sind die Rahmenbedingungen für die Anwerbung eines "Experten" noch nicht vom Kabinett an die AgriBank weiter geleitet worden, der eine Arbeitszeit von drei bis vier Monaten für seine Expertise über eine neue Meatco-Struktur erhalten soll.
Die Regierung hat seit der Unabhängigkeit, aber insbesondere seit 1998 ihre Schwierigkeiten mit dem Fleischunternehmen, das sie vor vier Jahren einfach mit - neben Air Namibia, NamWater, ODC usw. - als Staatsbetrieb (state owned enterprise, SOE) einstufen wollte, wogegen sich Meatco und seine Mitglieder laut Ramakhutla bisher erfolgreich wehren: "Wir haben es schriftlich aus der Kanzlei des Premiers, wir sind kein SOE." Dieser Status wird allein schon dadurch belegt, dass Meatco von der Regierung keine Subventionen erhält und die Regierung auch nie zur Existenzrettung wie bei Air Namibia und anderen Staatsbetrieben mit Notgeldern eingegriffen hat.
Die Regierung hat wiederholt versucht, über das eigenständige Marketing-Unternehmen der Produzenten mehr Kontrolle auszuüben, als was in der staatlichen Aufsichtsfunktion vorgesehen ist. Meatco legt seine Jahresberichte dem Landwirtschaftsminister vor. Die politische Brisanz von Meatco entspringt teils dem Dualismus in der Fleischwirtschaft. Etwa zehn Prozent oder 1400 Rinder des gelieferten Schlachtviehs entstammt den Kommunalgebieten nördlich des Veterinärzauns, derweil die kommerziellen Farmer südlich des Zauns jährlich rund 120000 Rinder absetzen. Die Meatco-Führung musste durch ein Kabinettsbriefing auch schon "viele falsche Perzeptionen" in der politischen Exekutive abbauen, wie Gressmann es ausdrückt. Seit drei Jahren zahlt Meatco Steuern.
"Wir freuen uns, dass das Unternehmen privatisiert werden soll", erklärte Meatco-Vorsitzender und Rinderfarmer Arné Gressmann dazu aus dem Bezirk Grootfontein. "Aber es macht uns Sorge, dass die Regierung den Vorgang offensichtlich in die Hand nehmen will. Es sieht so aus, als ob sie den Vorgang steuern wollen. Neue Besitzverhältnisse müssen jedoch erst vom Direktorium gutgeheißen werden", so Gressmann. Er räumt dazu ein, dass die Regierung die Statuten des 1986 gegründeten Unternehmens ändern könne, wie es seither schon einmal geschehen sei.
"Meatco muss in neuer Gestalt versichern, dass das Unternehmen Neufarmer (Neusiedler) durch die Einrichtung von Auktionskrälen und Absatzmöglichkeiten in ihrer Gegend ermächtigt/emanzipiert", heißt es in der Kabinettserklärung. Die Minister unterstellen, dass die Kommunalfarmer derzeit noch nicht den Spitzenpreis erhielten, wenn sie ihr Vieh über Mittelsmänner an Meatco verkauften. Das Kabinett zitiert dann bekannte Nationalziele und verspricht sich im Hinblick auf Gewinn- und Aktienbeteiligung "Chancengleichheit" für alle Fleischproduzenten. Laut Meatco-Sprecherin Uschi Ramakhutla sind die Rahmenbedingungen für die Anwerbung eines "Experten" noch nicht vom Kabinett an die AgriBank weiter geleitet worden, der eine Arbeitszeit von drei bis vier Monaten für seine Expertise über eine neue Meatco-Struktur erhalten soll.
Die Regierung hat seit der Unabhängigkeit, aber insbesondere seit 1998 ihre Schwierigkeiten mit dem Fleischunternehmen, das sie vor vier Jahren einfach mit - neben Air Namibia, NamWater, ODC usw. - als Staatsbetrieb (state owned enterprise, SOE) einstufen wollte, wogegen sich Meatco und seine Mitglieder laut Ramakhutla bisher erfolgreich wehren: "Wir haben es schriftlich aus der Kanzlei des Premiers, wir sind kein SOE." Dieser Status wird allein schon dadurch belegt, dass Meatco von der Regierung keine Subventionen erhält und die Regierung auch nie zur Existenzrettung wie bei Air Namibia und anderen Staatsbetrieben mit Notgeldern eingegriffen hat.
Die Regierung hat wiederholt versucht, über das eigenständige Marketing-Unternehmen der Produzenten mehr Kontrolle auszuüben, als was in der staatlichen Aufsichtsfunktion vorgesehen ist. Meatco legt seine Jahresberichte dem Landwirtschaftsminister vor. Die politische Brisanz von Meatco entspringt teils dem Dualismus in der Fleischwirtschaft. Etwa zehn Prozent oder 1400 Rinder des gelieferten Schlachtviehs entstammt den Kommunalgebieten nördlich des Veterinärzauns, derweil die kommerziellen Farmer südlich des Zauns jährlich rund 120000 Rinder absetzen. Die Meatco-Führung musste durch ein Kabinettsbriefing auch schon "viele falsche Perzeptionen" in der politischen Exekutive abbauen, wie Gressmann es ausdrückt. Seit drei Jahren zahlt Meatco Steuern.
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Allgemeine Zeitung
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