Neuer Akt im Saintfiet-Drama: Belgier aus Simbabwe geflüchtet

Windhoek - Namibias Ex-Fußball-Nationaltrainer Tom Saintfiet, der am vergangenen Freitag seine Unterschrift unter einen Vierjahresvertrag beim simbabwischen Fußballverband (Zifa) setzte, hat am Dienstagabend, nur fünf Tage vor dem ersten Pflichtspiel gegen die Kapverdischen Inseln, das Land fluchtartig verlassen. Gerüchten zufolge hält er sich derzeit in Botswana auf. Der gebürtige Belgier hatte seine Arbeit als neuer Coach der simbabwischen "Warriors" zu Beginn der Woche aufgenommen und bereits Trainingseinheiten geleitet - obwohl er noch keine Arbeitserlaubnis erhalten hat. Um nicht gegen gesetzliche Bestimmungen zu verstoßen, rieten ihm Zifa-Offizielle, das Land möglichst schnell zu verlassen. Trotz des bürokratischen Widerstandes äußerte sich Saintfiet Reportern in Simbabwe gegenüber zuversichtlich. "Ich bin überzeugt, dass ich noch vor dem Spiel am Sonntag meine Arbeitserlaubnis erhalten werde."
Torwarttrainer Lutz Pfannenstiel hatte sich ebenfalls in Harare aufgehalten, um im Auftrag des simbabwischen Verbandes die Arbeit des von Saintfiet als Torwarttrainer nominierten Richard Tswatswa zu überprüfen. Obwohl Pfannenstiel keinen Vertrag unterschrieben hat und sich somit nicht illegal im Land aufhielt, entschied sich der 37-Jährige angesichts der Turbulenzen am Mittwoch zur Abreise nach Deutschland. Simbabwische Zeitungen hatten über seine Verwicklung in einem asiatischen Wettskandal im Jahr 2001 getitelt. "Dies steht in keinem Bezug zur aktuellen Situation", empörte sich Pfannenstiel im AZ-Gespräch und ergänzte: "Ich hatte nie die Absicht, Torwarttrainer der simbabwischen Nationalmannschaft zu werden, sondern bin nach Harare gereist, um die Arbeit der hiesigen Torwarttrainer zu bewerten und um mit der Zifa über einen Torwarttrainerkurs zu sprechen, denn ich Ende des Jahres in Harare leiten soll." Nach seiner Zukunft gefragt, sagte Pfannenstiel: "Ich gehe davon aus, dass ich weiterhin als Torwarttrainer der Brave Warriors arbeiten werde."