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Neuer Anlauf für das Sambesi-Museum in Katima Mulilo

Kurz nach der Unabhängigkeit wurde in Katima Mulilo ein Doppelgebäude errichtet, das eine Bücherei und ein Museum beherbergen sollte. Die Bibliothek erfreut sich reger Besuche, doch die Museumsräume bleiben verwaist. Nun gibt es ein neues Konzept und neue Partner. Eröffnung ist für März 2019 geplant.
Wiebke Schmidt
Wenn eine Hand etwas Gutes erschaffen will, worin die andere nicht involviert ist, kommt es leicht zu Unstimmigkeiten, und vor allem fehlt es letztlich oft an der Finanzierung. So geschehen bei dem lange geplanten und niemals mit Leben und Artefakten gefüllten Museum im Herzen Katima Mulilos. Durch Finanzierung der EU mit Unterstützung der Regierung und einer Gruppe engagierter Freiwilliger gibt es jetzt einen neuen Ansatz.

In und mit der Natur

Für Schüler und Studierende, Bewohner der Region, nationale und internationale Gäste waren hier seit 2003 Räumlichkeiten vorgesehen, die nicht nur die wechselhafte Geschichte der Sambesi-Region, sondern auch das außergewöhnliche Leben und harmonische Miteinander der verschiedenen Völker beleuchten sollen. Als „Wassermenschen“ bezeichnen sich Viele von ihnen, als Völker, die seit ungezählten Generationen mit der Natur inkl. Wildtieren in Einklang leben. Als Menschen in Gebieten, die weder fließendes Wasser noch Strom in ihren einfachen Krals und Hütten haben, müssen sie den täglichen Umgang mit Elefanten, Nilpferden und Krokodilen bestehen; vor allem jene, die vom Fischfang leben. Dieses für weite Teile der Welt heute unvorstellbare Leben birgt Gefahren und Eintracht mit der Natur gleichermaßen und verlangt jeden Tag erneut Organisationsgeschick und eine Menge Mut.

Wie wird dort, im fernen Norden Namibias, gefischt? Welche besonderen Gerichte zaubern die Menschen aus Wasserlilien und anderen einheimischen Pflanzen? Welche Bedeutung hat der Baobab als Urbaum Afrikas? Wie begegnen traditioneller Glaube und Zauberkunst einander im Kontext mit Religionen, die zumeist von verschiedenen Missionaren in diese einsame Ecke getragen wurden? Welche Völker und Kulturen sind hier im Laufe der Jahrhunderte durchgezogen, sind zum Teil geblieben und haben sich vermischt? Diese Fragen stellen sich in der Sambesi-Region, die zu den unbekanntesten Teilen Namibias gehört. Ein lebendiges, zugleich ökonomisch orientiertes und von den Menschen der Region gestaltetes Museum kann sehr viel wichtige und spannende Informationen hervorbringen.

Neue Ideen gesammelt

Die Räumlichkeiten sollen mit einzigartigen Artefakten gefüllt werden. Das großzügige Grundstück soll gleichermaßen mit Handwerksmarkt und Musikgruppen, Kralbauten und Lehmhütten, seltenen Pflanzen, Beispielen wilder Tiere und ursprünglicher Mokoros (Kanus) dem Ganzen Leben einhauchen. Diese Vorstellungen wurden Ende Januar auf einem Workshops in Katima Mulilo geäußert. Teilgenommen haben Jana Hybaskova, EU-Botschafterin in Namibia, Lawrence Sampofu, Gouverneur der Sambesi-Region, Jeremy Silvester, Direktor der Museumsvereinigung Namibias, Marina Mbusisi, Vizedirektorin des Nationalmuseums sowie Dr. Bennett Kangumu, Vorsitzender des Denkmalschutzes und Rektor des UNAM-Campus Katima Mulilo.

Mit Teilnehmern aus dem Tourismussektor, Lehrern, Beratern und Repräsentanten von Ministerien sowie regionalen Museen trafen sie in kreativer Atmosphäre konkreten Entscheidungen. So wurde aus einer gemeinsam erstellten Auswahl der endgültige Name festgelegt: Sambesi-Museum. Ein aussagekräftiges Logo soll in einem in Kürze auszuschreibenden Wettbewerb gefunden werden. Demnächst wird ein offizielles, regionales Komitee zusammentreffen, das sich um die Details von Konzeptionen, Gestaltung und Administration kümmert.

Die Motivation aller Beteiligten war groß, zumal die einmalige Chance, leere Räume und Außenbereiche mit einem völlig neuen und einzigartigen Konzept, mit Menschen, Objekten und Leben zu füllen, eine interessante Aufgabe darstellt, die man nur sehr selten findet.

Synergien im KAZA-Park

Spannend sind auch die Synergien mit Kooperationspartnern das grenzübergreifende Kavango-Sambesi-Umweltschutzgebiet (KAZA-Park), das die Länder Namibia, Angola, Sambia, Simbabwe und Botswana durch offene Grenzen und Tierkorridore verbinden wird, so dass Touristen ungehindert von Grenzformalitäten mit einem einzigen Visum Flora und Fauna der beteiligten Ländern genießen können. Ein riesiges Gebiet, bestehend aus 20 Nationalparks, 85 Wald- und 22 Naturschutzgebieten auf einer Gesamtfläche von 520000 Quadratkilometer.

Mittendrin wird das neue Sambesi-Museum entstehen, über das EU-Botschafterin Hybaskova sagte: „Ein Museum der Harmonie zwischen Mensch und Natur, das von Elementen wie Land, Wasser, Wäldern, Feuer und Wildtieren bestimmt wird. Das Museum wird den Menschen der Region Selbstbewusstsein geben und es ihnen ermöglichen, zu zeigen, wo sie herkommen und wie sie leben, und zwar nicht nur Touristen, sondern uns allen.“

Konny von Schmettau

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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