Neuer Hoffnungsschimmer durch Hollywood in "One-Light-City"
Ein Fünkchen Hoffnung schimmert seit zwei Monaten im DRC, dem tristen Elendsviertel von Swakopmund. Zwischen rostigen Blechbuden und Abfall stehen fein säuberlich buntgestrichene Holzcontainer. Hier entsteht Ivana und Mikes Idee: das DRC-Schulprojekt für Straßenkinder.
DRC, immer noch von manchen seiner Bewohnern "One-light-city" (Ein-Licht-Stadt) genannt, liegt knapp zehn Kilometer nördlich von Swakopmund. DRC steht nicht für Democratic Republic Congo, sondern für "Democratic Resettlement Community" - es ist das Elendsviertel der Küstenstadt. Nur vorübergehend sollten die Wellblech- und Papphütten dort stehen. Nur so lange, bis das neue Umsiedlungsgebiet - von der Stadtverwaltung viel näher an der Stadt geplant - endlich zum Umzug bereit steht. Doch DRC wird bleiben, immer mehr neue Hütten werden aus dem Boden wachsen, denn die Menschen, die dort leben, sind so arm, dass sie sich so schnell kein eigenes Grundstück im neuen Wohngebiet leisten können.
Ein langer Lampenpfahl und ein greller Schein spendeten bisher nachts etwas Licht. Daher der Spitznahme: One-Light-City. Inzwischen haben die Sandstraßen Namen erhalten und Straßenlaternen weisen den Weg. Mittlerweile gibt es auch Wasserzapfsäulen. Sie spenden das kostbare Nass nur gegen Vorauszahlung. Kanalisation und Elektizität fehlen.
Elend soweit
das Auge reicht
Rostbraun leuchten in der Sonne die Blechwände der Hütten. Ein Zeichen, dass hier das Küstenklima am Werk ist. Wo Blech fehlt, werden Pappe oder alte Holzlatten genommen - Sammelgut von der Müllhalde. Als Grundstückszaun dienen ab und zu graugewordene, zusammengebundende Palmenblätter. An einem Stoppschild häuft sich der Abfall zu einem kleinen Berg. Eine alte Radkappe liegt mitten auf der Hauptstraße, daneben leere Konservendosen. Überall glitzert zerbrochenes Glas, flattern Plastiktüten herum. Ein verkohlter Haufen erinnert: Hier nahm ein Feuer das einzige Hab und Gut. Es herrschen Armut und Elend wohin man sieht, herumsitzende Abeitslose und Straßenkinder prägen das Bild.
Bunter Schimmer
der Hoffnung
Doch seit zwei Monaten schimmert nun "bunte Hoffnung" zwischen dem rostigen Wohnviertel hindurch. Direkt an der DRC-Hauptstraße wurden Holzcontainer auf einem leeres Grundstück abgestellt - mit Blick auf die Mülldeponie. Hoffnung für die Bewohner? Ein DRC-Schulprojekt-Zentrum soll hier entstehen - gleichzeitig auch als Gemeinschaftszentrum für Jung und Alt gedacht.
Die Idee stammt von Ivana Iafigliola-Kriner und ihrem Mann Mike Kriner. Seit 2001 bemühen sich beide um eine geeignete "hygienische" Umgebung - ein Lern- und Weiterbildungsbereich für die DRC-Bewohner. Besonders Straßenkinder, die keinen Platz an einer Schule erhalten haben, sollen hier die Möglichkeit bekommen, Versäumtes nachzuholen. Ivana studierte Sozialwissenschaft in New York und erhielt kürzlich auf der HIV/Aids-Verwaltungsebene einen Abschluss von der Universität von Stellenbosch zugesprochen. Ihr zusätzliches Ziel: ein HIV/Aids-Aufklärungszentrum und eine Erste-Hilfe-Station, falls das Gesundheitsministerium mitmacht. Und: ein Verkaufsstand für Handarbeiten, der den Tourismus nach DRC locken soll.
Jetzt soll sich ihr Vorhaben mit Hilfe der Spende von Guy Nockels von Namib Films verwirklichen lassen. Die Container dienten bei der Verfilmung "Flight of the Phoenix" beim Rössingberg als Unterkunft für die "Ölsucher". Nach Fertigstellung des Streifens erklärte sich Bauunternehmer Wim van der Plaas von Premier Construction bereit, die Holzcontainer auf eigene Kosten nach DRC zu bringen. Drei Tage dauerte der Umzug. Vier Grundstücke stellte die Stadtverwaltung für das Projekt zur Verfügung, allerdings erst nach sehr langer, zäher Verhandlung.
Als Lohn
Maisbrei und Obst
Doch nun wird gehämmert, gestrichen, gefegt, geharkt. Jeden Tag kommen neue Helfer dazu, nehmen Putztuch, Feger und Pinsel in die Hand. "Verlangen tun sie nichts", sagte Ivana, "wir können ja auch nichts geben, da wir selbst auf Spenden angewiesen sind. Aber ich glaube sie wissen, dass es ihr Projekt werden soll". Nach harter Arbeit gibt es abends manchmal doch einen Lohn - etwas Maisbrei, gestiftet von einem Lebensmittelgeschäft, dazu eine große Konservendose mit Obst, ein Überbleibsel von "Flight of the Phoenix".
Mit Elan dabei sind Kandali Nikanor (24) und Hilma Paulus (20). Beide sind arbeitslos, wollen aber nicht tatenlos herumsitzen: "Es geht uns um die Kinder", sagte Kandali, "den meisten Eltern fehlt das Geld für den Schulunterricht. Hier erhalten sie endlich die Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern". Hausaufgabenhilfe für die älteren Kinder, Spiel- und Sammelplatz für die Kleinen, aber auch die Erwachsenen sollen zum Beispiel mit Diskussionsrunden am Abend davon profitieren. Ivana hofft auf weitere Spenden - und irgendwann auf Elektrizität, denn da will die Stadtverwaltung einfach noch nicht mitspielen.
DRC, immer noch von manchen seiner Bewohnern "One-light-city" (Ein-Licht-Stadt) genannt, liegt knapp zehn Kilometer nördlich von Swakopmund. DRC steht nicht für Democratic Republic Congo, sondern für "Democratic Resettlement Community" - es ist das Elendsviertel der Küstenstadt. Nur vorübergehend sollten die Wellblech- und Papphütten dort stehen. Nur so lange, bis das neue Umsiedlungsgebiet - von der Stadtverwaltung viel näher an der Stadt geplant - endlich zum Umzug bereit steht. Doch DRC wird bleiben, immer mehr neue Hütten werden aus dem Boden wachsen, denn die Menschen, die dort leben, sind so arm, dass sie sich so schnell kein eigenes Grundstück im neuen Wohngebiet leisten können.
Ein langer Lampenpfahl und ein greller Schein spendeten bisher nachts etwas Licht. Daher der Spitznahme: One-Light-City. Inzwischen haben die Sandstraßen Namen erhalten und Straßenlaternen weisen den Weg. Mittlerweile gibt es auch Wasserzapfsäulen. Sie spenden das kostbare Nass nur gegen Vorauszahlung. Kanalisation und Elektizität fehlen.
Elend soweit
das Auge reicht
Rostbraun leuchten in der Sonne die Blechwände der Hütten. Ein Zeichen, dass hier das Küstenklima am Werk ist. Wo Blech fehlt, werden Pappe oder alte Holzlatten genommen - Sammelgut von der Müllhalde. Als Grundstückszaun dienen ab und zu graugewordene, zusammengebundende Palmenblätter. An einem Stoppschild häuft sich der Abfall zu einem kleinen Berg. Eine alte Radkappe liegt mitten auf der Hauptstraße, daneben leere Konservendosen. Überall glitzert zerbrochenes Glas, flattern Plastiktüten herum. Ein verkohlter Haufen erinnert: Hier nahm ein Feuer das einzige Hab und Gut. Es herrschen Armut und Elend wohin man sieht, herumsitzende Abeitslose und Straßenkinder prägen das Bild.
Bunter Schimmer
der Hoffnung
Doch seit zwei Monaten schimmert nun "bunte Hoffnung" zwischen dem rostigen Wohnviertel hindurch. Direkt an der DRC-Hauptstraße wurden Holzcontainer auf einem leeres Grundstück abgestellt - mit Blick auf die Mülldeponie. Hoffnung für die Bewohner? Ein DRC-Schulprojekt-Zentrum soll hier entstehen - gleichzeitig auch als Gemeinschaftszentrum für Jung und Alt gedacht.
Die Idee stammt von Ivana Iafigliola-Kriner und ihrem Mann Mike Kriner. Seit 2001 bemühen sich beide um eine geeignete "hygienische" Umgebung - ein Lern- und Weiterbildungsbereich für die DRC-Bewohner. Besonders Straßenkinder, die keinen Platz an einer Schule erhalten haben, sollen hier die Möglichkeit bekommen, Versäumtes nachzuholen. Ivana studierte Sozialwissenschaft in New York und erhielt kürzlich auf der HIV/Aids-Verwaltungsebene einen Abschluss von der Universität von Stellenbosch zugesprochen. Ihr zusätzliches Ziel: ein HIV/Aids-Aufklärungszentrum und eine Erste-Hilfe-Station, falls das Gesundheitsministerium mitmacht. Und: ein Verkaufsstand für Handarbeiten, der den Tourismus nach DRC locken soll.
Jetzt soll sich ihr Vorhaben mit Hilfe der Spende von Guy Nockels von Namib Films verwirklichen lassen. Die Container dienten bei der Verfilmung "Flight of the Phoenix" beim Rössingberg als Unterkunft für die "Ölsucher". Nach Fertigstellung des Streifens erklärte sich Bauunternehmer Wim van der Plaas von Premier Construction bereit, die Holzcontainer auf eigene Kosten nach DRC zu bringen. Drei Tage dauerte der Umzug. Vier Grundstücke stellte die Stadtverwaltung für das Projekt zur Verfügung, allerdings erst nach sehr langer, zäher Verhandlung.
Als Lohn
Maisbrei und Obst
Doch nun wird gehämmert, gestrichen, gefegt, geharkt. Jeden Tag kommen neue Helfer dazu, nehmen Putztuch, Feger und Pinsel in die Hand. "Verlangen tun sie nichts", sagte Ivana, "wir können ja auch nichts geben, da wir selbst auf Spenden angewiesen sind. Aber ich glaube sie wissen, dass es ihr Projekt werden soll". Nach harter Arbeit gibt es abends manchmal doch einen Lohn - etwas Maisbrei, gestiftet von einem Lebensmittelgeschäft, dazu eine große Konservendose mit Obst, ein Überbleibsel von "Flight of the Phoenix".
Mit Elan dabei sind Kandali Nikanor (24) und Hilma Paulus (20). Beide sind arbeitslos, wollen aber nicht tatenlos herumsitzen: "Es geht uns um die Kinder", sagte Kandali, "den meisten Eltern fehlt das Geld für den Schulunterricht. Hier erhalten sie endlich die Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern". Hausaufgabenhilfe für die älteren Kinder, Spiel- und Sammelplatz für die Kleinen, aber auch die Erwachsenen sollen zum Beispiel mit Diskussionsrunden am Abend davon profitieren. Ivana hofft auf weitere Spenden - und irgendwann auf Elektrizität, denn da will die Stadtverwaltung einfach noch nicht mitspielen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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