Neuer Name, alte Hits

Von Sven Westbrock, WindhoekBereits seit vier Jahrzehnten stehen sie auf der Bühne. Angefangen haben sie als klassische Karnevalskapelle. Es folgten Auftritte in ganz Namibia und Südafrika, bei denen sie das Publikum mit deutscher Stimmungsmusik begeisterten. Doch schon bald erweiterten die Musiker ihr Repertoire. Das „WIKA“ (für Windhoeker Karneval) im Namen wurde mehr und mehr zum Relikt. „Der musikalischen Vielfalt soll jetzt auch der Name der Band Rechnung tragen“, erläutert Thomas Bokemüller. Sich vom Image als reine Karnevalsband zu lösen, sei mit der Zeit immer notwendiger geworden. „Mit dem neuen Namen steht uns die Welt offen, mit allen Shows, die da kommen“, meint er augenzwinkernd. Allerdings habe man dem Karneval keinesfalls abgeschworen, stellt Kazmeier klar. „Wenn die uns wollen, wollen wir auch“, sagt er.1976 wurden die Wikaphoniker als permanente Band ins Leben gerufen. Zuvor kamen die Musiker zwar auch schon regelmäßig zusammen, jedoch immer nur für die Dauer des Windhoeker Karnevals. Erster Kapellmeister war Klaus Lersch. Von 1980 bis 1997 leitete Peter Kazmeier die Gruppe. Es übernahm der aktuelle Leiter Hu-De San. Er ist seitdem nicht nur Sänger und Saxophonist, sondern auch Songschreiber und Arrangeur. Die bisher einzige CD erschien 2006.Das war auch das Jahr, in dem Bokemüller als Sänger und Gitarrist zur Band stieß. „Mit ihm hat sich dann auch das musikalische Niveau noch einmal verbessert“, lobt Kazmeier, der selbst Trompete spielt, seinen Kollegen. Schon damals habe sich die Namensänderung abgezeichnet. „Das Repertoire ging einfach immer mehr über den reinen Karneval hinaus“, erinnert sich Kazmeier. Eindeutige Belege dafür sind die erste Golden-Jukebox-Show im Nationaltheater 2008, die Chicago-Blues-Show an gleicher Stelle 2010 und die Blues-Brothers-Soul-Night vor zwei Jahren im Warehouse. Letztere Location hat es den Phonikern besonders angetan. „Die Atmosphäre ist lockerer und intimer“, meint Kazmeier. Auch würden die Mitarbeiter dort die Organisation der Konzerte besonders gut unterstützen, ergänzt Bokemüller.So haben sich die Musiker das Warehouse auch als den Ort für ihren ersten Auftritt unter dem neuen Namen ausgesucht.Der Rock`n`Roll der 50er und 60er steht im Mittelpunkt der „Golden-Jukebox-Show“, die heute ab 20 Uhr dort über die Bühne geht – mit Hits von Bill Haley, Chuck Berry, Elvis Presley, Johnny Cash und vielen mehr. „Wir wollen den Leuten chronologisch die Entwicklung des Rock`n`Roll näher bringen“, erläutert Bokemüller das Konzept der Show. Dazu werde es zwischen den einzelnen Stücken einige interessante Anekdoten aus der Historie geben. „1969 hören wir aber schon wieder auf“, verrät er. Bewusst wolle man nur zwei Jahrzehnte beleuchten. Eines der Lieder zum Schluss wird passenderweise der letzte Nummer-1-Hit von Elvis Presley, „Suspicious Minds“ aus dem Jahr 1969, sein.An Themenkonzerten haben die Phoniker mittlerweile großen Gefallen gefunden. So sei für nächstes Jahr bereits eine Disko oder Funk-Show als Hommage an die 70er Jahre geplant. „Damit die Leute richtig tanzen können“, freut sich Bokemüller schon jetzt.

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Allgemeine Zeitung 2025-04-11

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