Neues Kapitel der Erforschung des Alls aufgeschlagen
Gamsberg - Wenn heute Politikern, Vertretern aus Wirtschaft und Öffentlichkeit sowie am 7. September interessierten Farmern aus der Umgebung auf der Farm Göllschau nahe des Gamsberg-Passes im Khomas Hochland das Projekt H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System, benannt zu Ehren von Victor Hess, dem Entdecker der kosmischen Höhenstrahlung) vorgestellt wird (AZ berichtete), schlägt die Geschichte in der Erforschung des Alls ein neues Kapitel auf.
Im Vorfeld der Eröffnung sprach Heinz Krikkis für die AZ mit Thomas Lohse, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Wissenschaftler führte dabei aus, dass fast 100 Jahre nach der Entdeckung der kosmischen Höhenstrahlung durch den Physiker Victor Hess deren Ursprung weiterhin nicht endgültig aufgeklärt sei. Seit einigen Jahren hätte sich das weltweite Interesse der Elementarteilchenphysiker immer stärker diesem Problem zugewandt, was zu einem systematischen, breit angelegten Programm führte, dieses Rätsel mit Hilfe moderner Detektortechnologien zu lösen. Lohse: "Wir erleben hier wie oft in der Physik eine sprunghafte Beschleunigung des Fortschritts, ausgelöst durch die Symbiose zweier Sparten, hier der Elementarteilchenphysik und der Astrophysik." Neue Technologien, aber auch neue Denk- und Arbeitsweisen hätten zu einer Fülle neuer Ideen und experimenteller Ansätze geführt.
Die bisher vier errichteten Teleskope am Gamsberg Pass, von denen das erste bereits funktionsfähig ist und das zweite Ende des Jahres in Betrieb genommen werden soll, zählen laut Lohse zu der ganz "neuen Generation." Da Beobachtungen nur nachts erfolgen können, sei es von Vorteil, dass es ei südliches Gegenstück dazu in Australien auf der anderen Seite der Erdkugel gibt. Professor Lohse: "Wenn wir tagsüber nicht beobachten können, können die das tun und umgekehrt."
Ideal seien natürlich 16 Teleskope am Gamsberg-Pass, um schwächere oder mehrere Objekte gleichzeitig beobachten zu können. Lohse weiter: "Aber wir sind erst einmal froh, wenn die ersten vier Teleskope am Gamsberg-Pass funktionsfähig sind." Der Physiker spricht von einer "wunderbaren Arbeitsteilung" des Experimentes am Gamsberg. So komme beispielsweise die Stahlbaukonstruktion der Teleskope von einer Firma aus Okahandja, die Spiegel aus Heidelberg, die Kamera mit ihren fast 1000 Fotoröhren aus Paris und die Datenerfassungsanlage aus Berlin. Federführend für das gesamte Projekt ist das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg.
In einer vierteiligen Folge werden wir uns ab November mit den faszinierenden kosmischen Beschleunigern Pulsare, Röntgen-Binärsternen und schwarzen Löchern, deren extreme physikalische Eigenschaften mit dem H.E.S.S. Observatorium entschlüsselt werden sollen, befassen.
Im Vorfeld der Eröffnung sprach Heinz Krikkis für die AZ mit Thomas Lohse, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Wissenschaftler führte dabei aus, dass fast 100 Jahre nach der Entdeckung der kosmischen Höhenstrahlung durch den Physiker Victor Hess deren Ursprung weiterhin nicht endgültig aufgeklärt sei. Seit einigen Jahren hätte sich das weltweite Interesse der Elementarteilchenphysiker immer stärker diesem Problem zugewandt, was zu einem systematischen, breit angelegten Programm führte, dieses Rätsel mit Hilfe moderner Detektortechnologien zu lösen. Lohse: "Wir erleben hier wie oft in der Physik eine sprunghafte Beschleunigung des Fortschritts, ausgelöst durch die Symbiose zweier Sparten, hier der Elementarteilchenphysik und der Astrophysik." Neue Technologien, aber auch neue Denk- und Arbeitsweisen hätten zu einer Fülle neuer Ideen und experimenteller Ansätze geführt.
Die bisher vier errichteten Teleskope am Gamsberg Pass, von denen das erste bereits funktionsfähig ist und das zweite Ende des Jahres in Betrieb genommen werden soll, zählen laut Lohse zu der ganz "neuen Generation." Da Beobachtungen nur nachts erfolgen können, sei es von Vorteil, dass es ei südliches Gegenstück dazu in Australien auf der anderen Seite der Erdkugel gibt. Professor Lohse: "Wenn wir tagsüber nicht beobachten können, können die das tun und umgekehrt."
Ideal seien natürlich 16 Teleskope am Gamsberg-Pass, um schwächere oder mehrere Objekte gleichzeitig beobachten zu können. Lohse weiter: "Aber wir sind erst einmal froh, wenn die ersten vier Teleskope am Gamsberg-Pass funktionsfähig sind." Der Physiker spricht von einer "wunderbaren Arbeitsteilung" des Experimentes am Gamsberg. So komme beispielsweise die Stahlbaukonstruktion der Teleskope von einer Firma aus Okahandja, die Spiegel aus Heidelberg, die Kamera mit ihren fast 1000 Fotoröhren aus Paris und die Datenerfassungsanlage aus Berlin. Federführend für das gesamte Projekt ist das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg.
In einer vierteiligen Folge werden wir uns ab November mit den faszinierenden kosmischen Beschleunigern Pulsare, Röntgen-Binärsternen und schwarzen Löchern, deren extreme physikalische Eigenschaften mit dem H.E.S.S. Observatorium entschlüsselt werden sollen, befassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen