Neues Leben im "Storchennest"
Noch in diesem Jahr soll das Haus wieder zu neuem Leben erweckt werden. Das Polytechnikum stellt für die Restaurierung des historischen Elisabeth-Hauses sowie für den Anbau, das so genannte Sander-Haus, 14 Millionen N$ zur Verfügung. "Der Rektor, Dr. Tjama Tjivikua, möchte am liebsten am 20. Oktober diesen Jahres, also 100 Jahre nach der Grundsteinlegung, in das renovierte Gebäude einziehen", meint Jochen Roth, Archivar des Polytechnikums. Doch ganz so schnell wird es mit der Renovierung nicht gehen, schließlich hat das Gebäude ein ganzes Jahrhundert auf dem Buckel.
Die Bedingungen zu Beginn des letzten Jahrhunderts - viele Neugeborene und Mütter starben bei der Geburt auf entlegenen Farmen oftmals anhand der schlechten hygienischen Zustände - veranlassten die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) im Jahr 1907 zum Bau des Heimes. Der Ehefrau des damaligen Präsidenten, Johann Albrecht von Mecklenburg, ist es zu verdanken, dass das Heim den Namen Elisabeth-Haus erhielt. Und auch die erste Erdenbürgerin, die im neuen Haus das Licht der Welt erblickte, erhielt selbstverständlich den Namen Elisabeth Meyer.
Immer mehr Babys kamen in der Storchenstraße zur Welt, für jedes Neugeborene drinnen wehte eine Fahne des Roten Kreuzes draußen. Der große Zuspruch sorgte dafür, dass ein Anbau an das Elisabeth-Haus erfolgte, das Sander-Haus entstand. Der neue Vorbau wurde nach einiger Zeit auch mit einem Storch auf dem Dach verziert. "Der Storch ist auch immer wieder zwischen den zwei Türmen hin- und herwandert", erklärt Roth. Schnell setzte sich bei der Windhoeker Bevölkerung von daher die Bezeichnung "Storchennest" durch.
Doch die Geschichte des Elisabeth-Hauses war nicht immer von glücklichen Ereignissen geprägt. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeitsbedingungen äußerst schwierig, dank Spenden konnten die DRK-Schwestern ihre Arbeit fortsetzen und den 1000. Südwester zur Welt bringen. Auch von der Deklarierung und Enteignung des Gebäudes während des Zweiten Weltkrieges ließen sich die Schwestern nicht von ihrer Arbeit abhalten. Erst durch die Schenkung des Gebäudes am 3. April 1957 an das Deutsche Kreuz/ Übersee kehrte wieder Ruhe im Entbindungsheim ein.
Durch den Bau des Staatshospitals in Windhoek wurde es schlißelich ganz ruhig im "Storchennest". Als letztes Baby erblickte Tristan Cowley in der Storchenstraße das Licht der Welt, ehe das Haus am 1. April 1981 seine Tore schloss. Das "Technikon", aus dem die Universität Namibia (UNAM) und später das Polytechnikum hervorging, übernahm das Elisabeth-Haus, um darin Büro- und Lehrräume für Bildende Künste unterzubringen. Eine Bildungsstätte für Studenten und Kinder wurde aus der Taufe gehoben. Mit der Übernahme wurde das Gebäude auch restauriert. "Bei der Renovierung kam dann ein kleines Geheimnis zum Vorschein", schmunzelt Jochen Roth. In einem verlöteten Metallzylinder fand man einen Iver Johnson-Revolver sowie Dokumente aus den 1920er und 1930er Jahren. "Der Revolver soll wohl heute irgendwo an der UNAM sein", meint Roth, ebenso weitere "Schätze", die seiner Ansicht nach unbedingt wieder zurück an die alte Stätte gebracht werden sollen. Dazu hat der Rektor des Polytechnikums beim Startschuss zur Renovierung extra ein Zimmer, das als Museum genutzt wird, versprochen. Seit vielen Jahren sammelt Jochen Roth bereits Informationen über das historische Gebäude, das seit 1986 unter Denkmalschutz steht. Über weitere Fotos oder Möbel von Windhoeker Bürgern vom "Storchennest" für das Museum würde er sich freuen, ebenso über einen Zuschuss für die Renovierung. Jochen Roth hat für den Tag der Eröffnung einen großer Traum: die Rot-Kreuz-Fahne soll wie früher am noch existierenden Fahnenmast vor dem Elisabeth-Heim wehen und das neue Leben ankünden.
Die Bedingungen zu Beginn des letzten Jahrhunderts - viele Neugeborene und Mütter starben bei der Geburt auf entlegenen Farmen oftmals anhand der schlechten hygienischen Zustände - veranlassten die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) im Jahr 1907 zum Bau des Heimes. Der Ehefrau des damaligen Präsidenten, Johann Albrecht von Mecklenburg, ist es zu verdanken, dass das Heim den Namen Elisabeth-Haus erhielt. Und auch die erste Erdenbürgerin, die im neuen Haus das Licht der Welt erblickte, erhielt selbstverständlich den Namen Elisabeth Meyer.
Immer mehr Babys kamen in der Storchenstraße zur Welt, für jedes Neugeborene drinnen wehte eine Fahne des Roten Kreuzes draußen. Der große Zuspruch sorgte dafür, dass ein Anbau an das Elisabeth-Haus erfolgte, das Sander-Haus entstand. Der neue Vorbau wurde nach einiger Zeit auch mit einem Storch auf dem Dach verziert. "Der Storch ist auch immer wieder zwischen den zwei Türmen hin- und herwandert", erklärt Roth. Schnell setzte sich bei der Windhoeker Bevölkerung von daher die Bezeichnung "Storchennest" durch.
Doch die Geschichte des Elisabeth-Hauses war nicht immer von glücklichen Ereignissen geprägt. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeitsbedingungen äußerst schwierig, dank Spenden konnten die DRK-Schwestern ihre Arbeit fortsetzen und den 1000. Südwester zur Welt bringen. Auch von der Deklarierung und Enteignung des Gebäudes während des Zweiten Weltkrieges ließen sich die Schwestern nicht von ihrer Arbeit abhalten. Erst durch die Schenkung des Gebäudes am 3. April 1957 an das Deutsche Kreuz/ Übersee kehrte wieder Ruhe im Entbindungsheim ein.
Durch den Bau des Staatshospitals in Windhoek wurde es schlißelich ganz ruhig im "Storchennest". Als letztes Baby erblickte Tristan Cowley in der Storchenstraße das Licht der Welt, ehe das Haus am 1. April 1981 seine Tore schloss. Das "Technikon", aus dem die Universität Namibia (UNAM) und später das Polytechnikum hervorging, übernahm das Elisabeth-Haus, um darin Büro- und Lehrräume für Bildende Künste unterzubringen. Eine Bildungsstätte für Studenten und Kinder wurde aus der Taufe gehoben. Mit der Übernahme wurde das Gebäude auch restauriert. "Bei der Renovierung kam dann ein kleines Geheimnis zum Vorschein", schmunzelt Jochen Roth. In einem verlöteten Metallzylinder fand man einen Iver Johnson-Revolver sowie Dokumente aus den 1920er und 1930er Jahren. "Der Revolver soll wohl heute irgendwo an der UNAM sein", meint Roth, ebenso weitere "Schätze", die seiner Ansicht nach unbedingt wieder zurück an die alte Stätte gebracht werden sollen. Dazu hat der Rektor des Polytechnikums beim Startschuss zur Renovierung extra ein Zimmer, das als Museum genutzt wird, versprochen. Seit vielen Jahren sammelt Jochen Roth bereits Informationen über das historische Gebäude, das seit 1986 unter Denkmalschutz steht. Über weitere Fotos oder Möbel von Windhoeker Bürgern vom "Storchennest" für das Museum würde er sich freuen, ebenso über einen Zuschuss für die Renovierung. Jochen Roth hat für den Tag der Eröffnung einen großer Traum: die Rot-Kreuz-Fahne soll wie früher am noch existierenden Fahnenmast vor dem Elisabeth-Heim wehen und das neue Leben ankünden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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