Neues vom Buchmarkt
Mehrmals im Jahr überrascht der Glanz & Gloria Verlag mit historischen Veröffentlichungen über Südwestafrika/Namibia. In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte koloniale "Memoiren-Literatur", die sich sehr großer Beliebtheit erfreut.
Zum ersten Mal wagt sich der kleine, aber rührige Verlag, an ein rein wissenschaftliches Werk. Neugierig macht zunächst der Titel: Es gibt nicht allzu viel Literatur über den Ersten Weltkrieg in den Kolonien. An Illustrationen, Tabellen und Übersichten, aber auch an Hand der Fotos sowie des ausführlichen Registers ist zu erkennen, dass es sich hier um die Fleißarbeit eines gewissenhaften Historikers handelt.
Ein Freund des Herausgebers Kroemer, ein bekannter promovierter Historiker aus Deutschland, hatte über Jahre ein Mammutwerk über den Ersten Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika geschrieben, fand aber für dieses voluminöse Werk keinen Verlag und hatte die Hoffnung auf eine Veröffentlichung aufgegeben.
Der Freund verstarb vor wenigen Jahren. Die Erben übertrugen dem Glanz & Gloria Verlag die Urheberrechte. Eine nochmalige intensive Suche nach interessierten Verlegern, die die finanziellen Möglichkeiten haben, ein solches Buch über 900 Seiten zu veröffentlichen, verliefen auch für Kroemer ergebnislos.
Nach vielen Überlegungen entschied man sich dafür, das Buch als Mehrteiler im eigenen Verlag herauszugeben.
Band 1 "Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15" ist jetzt erschienen und kann überall im namibischen Buchhandel erworben werden. In Deutschland wird das Buch über Namibiana Buchdepot in Delmenhorst vertrieben.
Auf Wunsch der Erben erschien das Buch unter dem Pseudonym Historicus Africanus.
Die Einleitung des ersten Buches schrieb der renommierte Professor Dr. Volker Lohse aus Bielefeld.
Band 1 behandelt die Ereignisse vom Kriegsbeginn bis zum Gefecht von Sandfontein. Neben der bekannten deutschen Literatur, nahm der Autor auch den Blickwinkel des "englischen" Gegners mit auf, ebenso Memoirenliteratur als auch unveröffentlichtes Material aus Briefen, Tagebüchern oder Einzelschicksale. Jede wichtige Entscheidung, jede strategische Konsequenz wird aus einer vielseitigen Perspektive beleuchtet. Das ist es, was dieses Werk so einzigartig macht.
Eine für die Deutschen aussichtslose Kriegssituation wird den Lesern äußerst detailliert nahegebracht, angefangen mit dem Kriegsausbruch, die Mobilmachung unter großem "Hurrapatriotismus" im ganzen Schutzgebiet, die Nakab- und die Liebenbergaffäre, dann der Angriff der Unionstruppen auf das Schutzgebiet.
Der Feind, zehnfach überlegen, mit Flugzeugen, Autos und modernen Geschützen ausgerüstet, wird in die Wüste gelockt, mit "Nadelstichen" traktiert und schlussendlich zu einem Gefecht bei Sandfontein gestellt. Das war eine taktische Meisterleistung der Deutschen, die sich im weiteren Verlauf des Krieges, auf dem Boden Südwestafrikas nicht mehr wiederholen ließ. Wie aus der Vogelperspektive beobachtet, lässt der Autor seine Leser die Bewegungen der deutschen Truppen bei Sandfontein mitverfolgen - fast wie in einem militärischen Planspiel.
Zum Schluss des ersten Bandes schildert der Autor ausführlich die Verteidigung der Südgrenze bis zum Dezember 1914.
Der Leser lernt neue, wichtige und kriegsentscheidende Details kennen, die in der hinreichend bekannten Primärliteratur keine Berücksichtigung fanden.
Der "Doktor", wie Historicus Africanus im Bekanntenkreis genannt wurde, hat sich diesem Thema äußerst faktenreich, gründlich aber äußerst fair gewidmet.
Das Buch ist nur zu empfehlen, nicht nur dem Wissenschaftler.
Johann Klein
Zum ersten Mal wagt sich der kleine, aber rührige Verlag, an ein rein wissenschaftliches Werk. Neugierig macht zunächst der Titel: Es gibt nicht allzu viel Literatur über den Ersten Weltkrieg in den Kolonien. An Illustrationen, Tabellen und Übersichten, aber auch an Hand der Fotos sowie des ausführlichen Registers ist zu erkennen, dass es sich hier um die Fleißarbeit eines gewissenhaften Historikers handelt.
Ein Freund des Herausgebers Kroemer, ein bekannter promovierter Historiker aus Deutschland, hatte über Jahre ein Mammutwerk über den Ersten Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika geschrieben, fand aber für dieses voluminöse Werk keinen Verlag und hatte die Hoffnung auf eine Veröffentlichung aufgegeben.
Der Freund verstarb vor wenigen Jahren. Die Erben übertrugen dem Glanz & Gloria Verlag die Urheberrechte. Eine nochmalige intensive Suche nach interessierten Verlegern, die die finanziellen Möglichkeiten haben, ein solches Buch über 900 Seiten zu veröffentlichen, verliefen auch für Kroemer ergebnislos.
Nach vielen Überlegungen entschied man sich dafür, das Buch als Mehrteiler im eigenen Verlag herauszugeben.
Band 1 "Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15" ist jetzt erschienen und kann überall im namibischen Buchhandel erworben werden. In Deutschland wird das Buch über Namibiana Buchdepot in Delmenhorst vertrieben.
Auf Wunsch der Erben erschien das Buch unter dem Pseudonym Historicus Africanus.
Die Einleitung des ersten Buches schrieb der renommierte Professor Dr. Volker Lohse aus Bielefeld.
Band 1 behandelt die Ereignisse vom Kriegsbeginn bis zum Gefecht von Sandfontein. Neben der bekannten deutschen Literatur, nahm der Autor auch den Blickwinkel des "englischen" Gegners mit auf, ebenso Memoirenliteratur als auch unveröffentlichtes Material aus Briefen, Tagebüchern oder Einzelschicksale. Jede wichtige Entscheidung, jede strategische Konsequenz wird aus einer vielseitigen Perspektive beleuchtet. Das ist es, was dieses Werk so einzigartig macht.
Eine für die Deutschen aussichtslose Kriegssituation wird den Lesern äußerst detailliert nahegebracht, angefangen mit dem Kriegsausbruch, die Mobilmachung unter großem "Hurrapatriotismus" im ganzen Schutzgebiet, die Nakab- und die Liebenbergaffäre, dann der Angriff der Unionstruppen auf das Schutzgebiet.
Der Feind, zehnfach überlegen, mit Flugzeugen, Autos und modernen Geschützen ausgerüstet, wird in die Wüste gelockt, mit "Nadelstichen" traktiert und schlussendlich zu einem Gefecht bei Sandfontein gestellt. Das war eine taktische Meisterleistung der Deutschen, die sich im weiteren Verlauf des Krieges, auf dem Boden Südwestafrikas nicht mehr wiederholen ließ. Wie aus der Vogelperspektive beobachtet, lässt der Autor seine Leser die Bewegungen der deutschen Truppen bei Sandfontein mitverfolgen - fast wie in einem militärischen Planspiel.
Zum Schluss des ersten Bandes schildert der Autor ausführlich die Verteidigung der Südgrenze bis zum Dezember 1914.
Der Leser lernt neue, wichtige und kriegsentscheidende Details kennen, die in der hinreichend bekannten Primärliteratur keine Berücksichtigung fanden.
Der "Doktor", wie Historicus Africanus im Bekanntenkreis genannt wurde, hat sich diesem Thema äußerst faktenreich, gründlich aber äußerst fair gewidmet.
Das Buch ist nur zu empfehlen, nicht nur dem Wissenschaftler.
Johann Klein
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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