Neufarmer lernen in Uhlenhorst

Mit solch drastischem Anstieg der Teilnehmerzahl bei den verschiedenen Lehrgängen des Uhlenhorst Farmervereins seit vergangenen Jahres haben die kommerziellen Farmer nicht gerechnet. Zahlreiche Neufarmer wollen von ihren kommerziellen Kollegen lernen.

Von Dirk Heinrich

Windhoek - Über 120 neu angesiedelte Farmer und Kommunalfarmer wohnten dem vierten Lehrgang des Uhlenhorst Farmervereins am 29. Mai auf dem Gelände des Farmervereins in Uhlenhorst bei. Erwartet hatte das "Resettlement and Liaison Committee" des Farmervereins etwa 50 Teilnehmer aus der Uhlenhorst- und Blumfelde-Gegend. "Das Interesse der neu angesiedelten Farmer und selbst zahlreicher Kommunalfarmer ist enorm und überrraschend", sagte Peter Bassingthwaighte, einer der Koordinatoren des Farmervereins gegenüber der AZ. "Zu unserem vierten Lehrgang zum Thema Veterinäraspekte waren Kommunalfarmer aus der 250 Kilometer entfernten Asabgegend gekommen", freute sich der kommerzielle Farmer Bassingthwaighte. Es zeige, wie wichtig es ist, dass die kommerziellen Farmer ihre Erfahrung und ihre Kenntnisse mit den Neu- und Kommunalfarmern teilen, so Bassingthwaighte.

Dr. Arnold Olivier, ein Tierarzt aus Windhoek, sprach über allgemein vorkommende Krankheiten unter Kleinvieh, wie diese Krankheiten erkannt und behandelt werden können. Anschließend demonstrierte und erklärte der Veterinär, wie ein verendetes Schaf untersucht werden sollte und wie und welche Proben entnommen werden müssen, um diese bei einem Tierarzt oder Labor eingeben zu können.

Ein Vertreter von Janssens Pharmaceutical Products of Namibia informierte die Anwesenden über die am häufigsten auftretenden internen Parasiten bei Schafen und Ziegen und wann Kleinvieh gegen solche Parasiten geimpft werden sollten.

Der Geschäftsführer von Namibia Livestock Auctioneers, O?Kennedy, erklärte den anwesenden Neufarmern wie wichtig es ist, dass sich alle Fleischproduzenten, besonders die Kleinviehproduzenten an bestimmte Richtlinien, Bestimmungen und den Erhalt eines hohen Standards halten, damit die Exportmärkte erhalten bleiben.

Im März vergangenen Jahres hatte das Resettlement and Liaison Committee des Uhlenhorst Farmervereins seinen ersten Lehrgang angeboten, an dem auch der Minister für Ländereien und Neusiedlung, Hifikepunye Pohamba, anwesend war. Seitdem ist ein Windmotor-Tag angeboten worden, an dem Reparaturen und Wartung von Windmotoren erklärt und demonstriert wurden, sowie das Ein- und Ausbauen eines Bohrlochs. Es folgte ein Karakul-Tag, bei dem es um die Zucht, Haltung und Farmerei mit Karakulschafen ging. Der darauffolgende Lehrgang behandelte alle Aspekte der Schafrasse Dorper. "Wir wollen möglichst alle zwei Monate einen Farmertag anbieten, bei dem jedes Mal ein anderes Thema behandelt wird. Das Programm und die Themenwahl sind grenzenlos und das Interesse ebenso, denn jedes Mal nehmen mehr Teilnehmer an unseren Lehrgängen teil", sagte Bassingthwaighte. Als kommendes Thema am 31. Juli stehen Boerbokziegen und Van Rooy Schafe auf dem Programm, gefolgt von Weidemanagement im September und Finanzverwaltung im November. Allein in der näheren Umgebeung von Uhlenhorst sind über 45 neu angesiedelte Farmer zu finden, die auf der Einladungsliste des Uhlenhorst Farmervereins stehen. "Wir bieten die eintägigen Lehrgänge immer am Ende eines Monats an, da viele der Neufarmer in Orten arbeiten und nur am Wochenende oder am Ende des Monats auf den Farmen sind", erklärte Bassingthwaighte.