Neujahr im Knast

Windhoek - Die kürzlich beim Hosea-Kutako-Flughafen festgenommene Somalierin Numei Eli (33) bleibt bis zum nächsten Gerichtstermin (Februar 2009) in Untersuchungshaft. Richter Johannes Shuuweni vertagte den Prozess am Freitag am Magistratsgericht in Katutura, derweil die Angeklagte laut zu weinen begann und zwischen Rechts- und Staatsanwaltschaft ein heftiger Wortwechsel ausbrach.

Eli wurde am 2. Dezember mit ihren zwei Kindern (vier und sechs Jahre) beim Flughafen verhaftet, nachdem sie mit einem gefälschten irischen Reisepass nach England ausreisen wollte. Ihr wird die Vortäuschung falscher Tatsachen vorgeworfen. Laut Anklageschrift weilte Eli mit den Kleinkindern in der demokratischen Republik Kongo. Wegen des Konflikts sei sie mit den Sprösslingen geflüchtet und habe zwei kenianische Staatsbürger kennengelernt. Die Kenianer hätten ihr versichert, für eine Gegenzahlung, Eli und die Kinder nach Europa zu fliegen. Dafür habe sie ihnen 13000 US-Dollar (über 120000 N$) überreicht. Eli sei daraufhin durch Uganda, Kenia, Tansania und Sambia schließlich nach Namibia gereist. In Namibia habe sie den gefälschten irischen Reisepass erhalten. Bei der versuchten Ausreise wurde sie von Grenzbeamten festgenommen.

Ursprünglich wollte Eli am Freitag die Schuld eingestehen und eine Geldstrafe zahlen. Jedoch entschloss sie sich dann anders. Ihr Anwalt Norman Tjombe sagte, dass sie einen Flüchtlingsstatus beantragen wolle, weil gegen sie dann nicht mehr prozessiert werden könne. Als der nächste Termin, 5. Februar 2009, vereinbart wurde und Eli laut zu weinen begann, brach der Wortwechsel aus. Tjombe warf Staatsanwalt O.J. Lino vor, dass er versuche, Eli zum Schuldplädoyer zu bewegen. "Sie müssen zurück zur Jurafakultät", wetterte Tjombe, derweil Lino konterte: "Halten Sie das Maul! Man erwartet, dass wir uns wie Fachleute verhalten." Richter Shuuweni sagte nur: "Damit werde ich nicht mehr fertig", bevor er den Fall vertagte.

Elis Kinder werden außerhalb der Zellen betreut.