NGOs befinden sich in Finanzierungsnot
Windhoek - Viele Geberländer haben in den letzten Jahren ihre Unterstützung für Namibia merklich reduziert. Die gängige Erklärung hierfür lautet, dass Namibia ein stabiles Land sei, das die politische Transformation erfolgreich bewältigt habe und andere Länder Hilfe dringender benötigten.
Diese Mittelreduzierung ist nicht ohne Auswirkungen auf die namibischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) beblieben. Sabine Höhn, Doktorandin am Zentrum für Afrikastudien in Edinburgh, erklärt in einem jüngst veröffentlichten Papier des Instituts für Public Policy Research (IPPR), dass die Finanzierung für Organisationen, die nicht gewinnorientiert im öffentlichen Interesse arbeiten, deutlich zurückgegangen sei.
"Viele NGOs sind heute kleiner als sie noch vor wenigen Jahren waren, einige mussten schließen oder überleben mit wenigen Angestellten", erklärt sie. "Einig NGOs arbeiten heute mit einem Bruchteil der Mittel, mit denen sie ursprünglich starteten."
Noch in den 90er Jahren hätten NGOs in Namibia und anderswo massive ausländische Unterstützung erfahren. Seit einiger Zeit könne man jedoch eine generelle Abnahme der internationalen Spendenfreudigkeit für NGOs beobachten. Außerdem würden vor allem Organisationen, die in bestimmten Sektoren arbeiten, mit Hilfe bedacht. Eines dieser "modernen" Tätigkeitsgebiete sei HIV/Aids.
Daneben betont Höhn, dass der Druck durch die Heimatregierungen der Geberorganisationen steige, für ihre Ausgaben Rechenschaft abzulegen. Die Erwartungen der Geber an die Leistungen und die Professionalität der NGOs seien merklich gestiegen und die Ausschluss-Kriterien für die Förderung würden heute viel strikter angewandt. Daher seien die mangelhaften Kapazitäten und die Qualität der NGO-Arbeit ein Haupthindernis. "Trotz jahrelanger Förderung fehlt es noch immer an fundamentalen Kenntnissen im Projektmanagement, Buchführung und ,Fundraising`", heißt es in der Studie.
Die größte Veränderung sei jedoch der Wechsel von einer so genannten Grundförderung für die NGOs hin zur Projektförderung gewesen. Grundförderung für Miete und Personal durch Geberorganisationen sei in den 90er Jahren die Regel gewesen. Heute würden fast nur noch einzelne Projekte gefördert, was für die NGOs "viel unsichere Arbeitsbedingungen bedeutet", da ihre Existenz nur über die Laufzeit der jeweiligen Projekte gesichert sei.
Einen Ausweg aus der Finanzierungskrise sieht Höhn in neuen Förderern aus Regierungskreisen und dem Privatsektor - etwa im Rahmen von Programmen zur sozialen Verantwortung. Jedoch würde dies "fundamentale Veränderungen der Arbeitsweise von NGOs" erfordern. Dazu gehöre etwa verbesserte Projektplanung und Berichterstattung. Um Gelder aus dem Privatsektor zu locken, müsste außerdem die Öffentlichkeitsarbeit der NGOs ganz wesentlich gesteigert werden.
Eine mögliche Lösung wird in der organisatorischen und administrativen Aufsplitterung der NGOs in einen gewinnorientierten und philantrophischen Teil gesehen, wobei der eine den anderen finanzieren könnte. Weiterhin könnten sich autonome kleine Arbeitsgruppen je nach Projekterfordernissen zusammen finden und trennen, anstatt feste Organisationsstrukturen zu bilden.
Die Bedeutung einer starken Dachorganisation wird in dem Papier betont. Diese solle Koordinations- und Lobbyarbeit gegenüber dem Privatsektor, Regierung und Gebern übernehmen oder auch Infrastruktur wie Büros und Autos für kleinere NGOs bereitstellen.
Diese Mittelreduzierung ist nicht ohne Auswirkungen auf die namibischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) beblieben. Sabine Höhn, Doktorandin am Zentrum für Afrikastudien in Edinburgh, erklärt in einem jüngst veröffentlichten Papier des Instituts für Public Policy Research (IPPR), dass die Finanzierung für Organisationen, die nicht gewinnorientiert im öffentlichen Interesse arbeiten, deutlich zurückgegangen sei.
"Viele NGOs sind heute kleiner als sie noch vor wenigen Jahren waren, einige mussten schließen oder überleben mit wenigen Angestellten", erklärt sie. "Einig NGOs arbeiten heute mit einem Bruchteil der Mittel, mit denen sie ursprünglich starteten."
Noch in den 90er Jahren hätten NGOs in Namibia und anderswo massive ausländische Unterstützung erfahren. Seit einiger Zeit könne man jedoch eine generelle Abnahme der internationalen Spendenfreudigkeit für NGOs beobachten. Außerdem würden vor allem Organisationen, die in bestimmten Sektoren arbeiten, mit Hilfe bedacht. Eines dieser "modernen" Tätigkeitsgebiete sei HIV/Aids.
Daneben betont Höhn, dass der Druck durch die Heimatregierungen der Geberorganisationen steige, für ihre Ausgaben Rechenschaft abzulegen. Die Erwartungen der Geber an die Leistungen und die Professionalität der NGOs seien merklich gestiegen und die Ausschluss-Kriterien für die Förderung würden heute viel strikter angewandt. Daher seien die mangelhaften Kapazitäten und die Qualität der NGO-Arbeit ein Haupthindernis. "Trotz jahrelanger Förderung fehlt es noch immer an fundamentalen Kenntnissen im Projektmanagement, Buchführung und ,Fundraising`", heißt es in der Studie.
Die größte Veränderung sei jedoch der Wechsel von einer so genannten Grundförderung für die NGOs hin zur Projektförderung gewesen. Grundförderung für Miete und Personal durch Geberorganisationen sei in den 90er Jahren die Regel gewesen. Heute würden fast nur noch einzelne Projekte gefördert, was für die NGOs "viel unsichere Arbeitsbedingungen bedeutet", da ihre Existenz nur über die Laufzeit der jeweiligen Projekte gesichert sei.
Einen Ausweg aus der Finanzierungskrise sieht Höhn in neuen Förderern aus Regierungskreisen und dem Privatsektor - etwa im Rahmen von Programmen zur sozialen Verantwortung. Jedoch würde dies "fundamentale Veränderungen der Arbeitsweise von NGOs" erfordern. Dazu gehöre etwa verbesserte Projektplanung und Berichterstattung. Um Gelder aus dem Privatsektor zu locken, müsste außerdem die Öffentlichkeitsarbeit der NGOs ganz wesentlich gesteigert werden.
Eine mögliche Lösung wird in der organisatorischen und administrativen Aufsplitterung der NGOs in einen gewinnorientierten und philantrophischen Teil gesehen, wobei der eine den anderen finanzieren könnte. Weiterhin könnten sich autonome kleine Arbeitsgruppen je nach Projekterfordernissen zusammen finden und trennen, anstatt feste Organisationsstrukturen zu bilden.
Die Bedeutung einer starken Dachorganisation wird in dem Papier betont. Diese solle Koordinations- und Lobbyarbeit gegenüber dem Privatsektor, Regierung und Gebern übernehmen oder auch Infrastruktur wie Büros und Autos für kleinere NGOs bereitstellen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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