Nicht ablenken lassen
Die Erklärungen vom Gründungsgipfel der Afrikanischen Union, AU, die nun tatsächlich die Organisation für Afrikanische Einheit abgelöst hat, muten wie ein Wechselbad an. Von den Stimmen der Realpolitik war hier bereits die Rede. Den UN-Generalsekretär Kofi Annan und den südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki - den letzteren allerdings mit Einschränkungen - darf man dazu zählen.
Das Fundament, die Prämisse, worauf die AU nun entstehen soll ist vielversprechend: Menschenrechte, ein System für gegenseitige Bewertung sowie die Anlehnung an die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas, Nepad, woraus der ausdrückliche Brückenschlag zu den Industrienationen (G 8) hervorgehen soll. Allerdings bleibt die Souveränität zum großen Teil unangetastet, außer im Extremfall, wie es heißt, wenn die Intervention von AU-Kräften gerechtfertigt sei. Noch niemand weiß, wie und von wem ein solcher Extremfall definiert werden könnte.
Das - von zu erwartenden Anfangsschwierigkeiten abgesehen - ermutigende Szenario für eine Wende auf dem gebeutelten Kontinent, dieser Aufbruch ins neue Jahrhundert erfährt jedoch gleich zur Geburtsstunde einen Dämpfer. Der libysche Diktator und Revolutionsführer Muammar el Gaddafi, der gern die Urheberschaft der AU beansprucht, hat den Gipfel in Durban zu einer Plattform rassistischer Selbstprofilierung auf Kosten des "Westens" und der Weißen Afrikas missbraucht und dafür den populistischen Beifall des südafrikanischen Publikums erheischt.
Um sich seine ungeheuerlichen Äußerungen zu vergegenwärtigen muss man einmal daran erinnern, dass die Nationen der Araber, zu denen er zählt, noch vor den Europäern vom afrikanischen Sklavenhandel profitiert und diesen erst lange nach den Europäern abgeschafft haben. Ferner müsste man Gaddafis Äußerung über die Weißen Afrikas - "Wenn sie uns dienen wollen, okay. Wenn sie gehen wollen, dann tschüß" - umgekehrt einmal einem europäischen Staatschef in Brüssel, Berlin oder Paris in den Mund legen, wenn er sich an die in Europa lebenden und arbeitenden Schwarzafrikaner, Araber und Asiaten wendet! Ob ein solcher Regierungschef wohl mit seiner Wiederwahl rechnen könnte?
Für den AU-Verfechter Gaddafi und seinen Gesinnungsgenossen Mugabe erübrigt sich diese Frage. Panafrikanischer Rassismus und Despotie gedeihen ohne Wahlen.
Das Fundament, die Prämisse, worauf die AU nun entstehen soll ist vielversprechend: Menschenrechte, ein System für gegenseitige Bewertung sowie die Anlehnung an die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas, Nepad, woraus der ausdrückliche Brückenschlag zu den Industrienationen (G 8) hervorgehen soll. Allerdings bleibt die Souveränität zum großen Teil unangetastet, außer im Extremfall, wie es heißt, wenn die Intervention von AU-Kräften gerechtfertigt sei. Noch niemand weiß, wie und von wem ein solcher Extremfall definiert werden könnte.
Das - von zu erwartenden Anfangsschwierigkeiten abgesehen - ermutigende Szenario für eine Wende auf dem gebeutelten Kontinent, dieser Aufbruch ins neue Jahrhundert erfährt jedoch gleich zur Geburtsstunde einen Dämpfer. Der libysche Diktator und Revolutionsführer Muammar el Gaddafi, der gern die Urheberschaft der AU beansprucht, hat den Gipfel in Durban zu einer Plattform rassistischer Selbstprofilierung auf Kosten des "Westens" und der Weißen Afrikas missbraucht und dafür den populistischen Beifall des südafrikanischen Publikums erheischt.
Um sich seine ungeheuerlichen Äußerungen zu vergegenwärtigen muss man einmal daran erinnern, dass die Nationen der Araber, zu denen er zählt, noch vor den Europäern vom afrikanischen Sklavenhandel profitiert und diesen erst lange nach den Europäern abgeschafft haben. Ferner müsste man Gaddafis Äußerung über die Weißen Afrikas - "Wenn sie uns dienen wollen, okay. Wenn sie gehen wollen, dann tschüß" - umgekehrt einmal einem europäischen Staatschef in Brüssel, Berlin oder Paris in den Mund legen, wenn er sich an die in Europa lebenden und arbeitenden Schwarzafrikaner, Araber und Asiaten wendet! Ob ein solcher Regierungschef wohl mit seiner Wiederwahl rechnen könnte?
Für den AU-Verfechter Gaddafi und seinen Gesinnungsgenossen Mugabe erübrigt sich diese Frage. Panafrikanischer Rassismus und Despotie gedeihen ohne Wahlen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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