Nicht mehr zweigleisig fahren
Wenn ich jemandem mit meinem Leserbrief auf die Zehen getreten bin, die Rechtschreibung nicht der neuesten Reform entsprach oder meine Zeitrechnung Fehler aufweist, so bitte ich nicht dieses zu entschuldigen. Der Brief hat seine Schuldigkeit getan, er hat zu denken gegeben. Natürlich urteilt jeder von uns innerhalb seines Horizonts und dabei benutzt er die ihm bekannten, ihm in die Wiege gelegten Vergünstigungen bzw. seine sich selbst fingierte Rechtfertigung, damit umzugehen.
Wenn Sie jetzt denken, dass da mal wieder einer ist, der versucht, Namibia zu helfen, so haben Sie Recht. Aber nicht mit geschenkten Mitteln aus dem Ausland, nicht mit Hypothesen aus vorhandenen Diamanten- oder Ölvorkommen und schon gar nicht mit den überhöhten Preisen einiger Lodges, die sich mit Sternenpreisen und Lichtgeschwindigkeit in ein schwarzes Loch hineinmanövrieren. Das Problem liegt bei uns, in unserer Art, die Begebenheiten zu sehen wie wir sie sehen möchten und die Art, wie wir mit den Problemen der "übrigen Einwohner" umgehen.
Wir leben alle hier, also gehen die Probleme dieses Landes uns alle an. Leider haben viele von uns den Vorteil, dass wir zweigleisig fahren können. Die meisten deutschen hiesigen Bewohner haben noch ihren deutschen Pass, die Österreicher den ihren, die Schweitzer ihren usw. Macht das Sinn? Wir alle haben immer eine Tür offen, die dem Rest der Bevölkerung nicht zur Verfügung steht. Wenn hier alles den Bach runter geht, packen wir zusammen und gehen "nach Hause". Dort können wir dann erzählen, dass dieses Land es ja nicht besser verdient hat und dass wir ja alles gegeben haben, um diesen Wilden zu helfen.
Aber daraus wird kein Schuh, wir haben bei den Schnürsenkeln angefangen und dachten, dass die Sohle schon mitmacht. Auf dem Weg zur Sohle ist aber das Leder gerissen. Denn die Sohle ist Namibia, das Leder besteht aus allen Einwohnern, erst ganz zum Schluss wird der Senkel von der gesamten namibischen Bevölkerungen zu dem Schuh gebunden der allen passt. Wer hier lebt sollte endlich anfangen, Namibier zu sein. Gib deinen fremdländischen Pass ab (nicht nur in den Safe) und fang an, für dieses Land zu schwitzen. Dann gibt es endlich kein Zurück mehr, denn wer will schon gerne zurück?
Wir sollten endlich anfangen, uns als Namibier zu sehen und nicht als Schweizer, Österreicher oder Deutsche, die sich hier mit dem Anrecht auf Vorzugsrecht unter der Sonne des Landes bewegen, dessen Bevölkerung wir allen Ernstes behaupten zu sein.
Ralf Küttner, Okahandja
Wenn Sie jetzt denken, dass da mal wieder einer ist, der versucht, Namibia zu helfen, so haben Sie Recht. Aber nicht mit geschenkten Mitteln aus dem Ausland, nicht mit Hypothesen aus vorhandenen Diamanten- oder Ölvorkommen und schon gar nicht mit den überhöhten Preisen einiger Lodges, die sich mit Sternenpreisen und Lichtgeschwindigkeit in ein schwarzes Loch hineinmanövrieren. Das Problem liegt bei uns, in unserer Art, die Begebenheiten zu sehen wie wir sie sehen möchten und die Art, wie wir mit den Problemen der "übrigen Einwohner" umgehen.
Wir leben alle hier, also gehen die Probleme dieses Landes uns alle an. Leider haben viele von uns den Vorteil, dass wir zweigleisig fahren können. Die meisten deutschen hiesigen Bewohner haben noch ihren deutschen Pass, die Österreicher den ihren, die Schweitzer ihren usw. Macht das Sinn? Wir alle haben immer eine Tür offen, die dem Rest der Bevölkerung nicht zur Verfügung steht. Wenn hier alles den Bach runter geht, packen wir zusammen und gehen "nach Hause". Dort können wir dann erzählen, dass dieses Land es ja nicht besser verdient hat und dass wir ja alles gegeben haben, um diesen Wilden zu helfen.
Aber daraus wird kein Schuh, wir haben bei den Schnürsenkeln angefangen und dachten, dass die Sohle schon mitmacht. Auf dem Weg zur Sohle ist aber das Leder gerissen. Denn die Sohle ist Namibia, das Leder besteht aus allen Einwohnern, erst ganz zum Schluss wird der Senkel von der gesamten namibischen Bevölkerungen zu dem Schuh gebunden der allen passt. Wer hier lebt sollte endlich anfangen, Namibier zu sein. Gib deinen fremdländischen Pass ab (nicht nur in den Safe) und fang an, für dieses Land zu schwitzen. Dann gibt es endlich kein Zurück mehr, denn wer will schon gerne zurück?
Wir sollten endlich anfangen, uns als Namibier zu sehen und nicht als Schweizer, Österreicher oder Deutsche, die sich hier mit dem Anrecht auf Vorzugsrecht unter der Sonne des Landes bewegen, dessen Bevölkerung wir allen Ernstes behaupten zu sein.
Ralf Küttner, Okahandja
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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