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Nicht vergessen, aber versöhnen

Windhoek/Okahandja - Die Opfer von Cassinga dürften trotz der Politik nationaler Versöhnung nicht vergessen werden, mahnte Präsident Hifikepunye Pohamba am Montag in Okahandja. Das Hauptgedenken der 600 Opfer des südafrikanischen Luftangriffs auf das Flüchtlings- und Militärlager der SWAPO, Cassinga, 250 km nördlich der angolanischen Grenze gelegen, wurde in diesem Jahr in Okahandja veranstaltet, wo etliche Häuptlinge und Volksführer begraben liegen, die teils gegen die deutsche und südafrikanische Kolonialherrschaft auf begehrt haben: Samuel Maharero, Jan Jonker Afrikaner, Hosea Kutako und Clemens Kapuuo. Pohamba erwähnte den 1978 in Katutura ermordeten Kapuuo nicht.
Der Präsident gelobte in Gegenwart etlicher Überlebender von Cassinga, dass Namibia nie mehr unter ausländischer kolonialer Herrschaft stehen werde. Dem Opfereinsatz der Menschen von Cassinga sowie anderen Gefallenen verdankten Namibier ihre Unabhängigkeit und ihre Rechte . Er betrachtet es als nationale Pflicht eines jeden, dafür zu sorgen, dass Freiheit und Demokratie gestärkt werden.
Beim Windhoeker Cassinga-Gedenken traten am UN-Plaza in Katutura ebenfalls Überlebende auf. Altpräsident Sam Nujoma beteuerte hier, dass es sich bei dem Lager nicht um das SWAPO-Hauptquartier in Angola sondern um ein reines Flüchtlingslager gehandelt habe. Eine Überlebende, Monica Nashandi, ansonsten Amtsträgerin im Außenministerium, erinnerte sich auch an andere Szenen in Cassinga. Es kamen Personen, die sie "Verleumder" nennt, die woanders lange studierten, angeblich für Menschenrechte eintraten und sich im Lager mit der Kampfwaffe fotografieren ließen, ohne zu wissen, wie man sie anzuwenden hatte. Nujoma dankte unter anderem den Nationen, die nach dem Cassinga-Angriff Kinder aufgenommen haben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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