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NIDA saniert Gesamtbetrieb
NIDA saniert Gesamtbetrieb

NIDA saniert Gesamtbetrieb

Entwicklungsgesellschaften werden mit Cuca-Läden verglichen
Frank Steffen
Von Catherine Sasman

Frank Steffen, Windhoek

Der Aufsichtsrat der staatlichen Entwicklungsgesellschaft Namibia Industrial Development Agency (NIDA) vertrat während einer Vorladung vor dem ständigen parlamentarischen Ausschuss für öffentliche Finanzen am Montagnachmittag den Standpunkt, dass dem Aufsichtsrat in negativen Medienberichten unrechtmäßige Vorwürfe gemacht würden. Der Aufsichtsrat sei damit beschäftigt das Chaos zu bereinigen, das durch die früheren Geschäftsleitungen der Namibia Development Corporation (NDC) und der Offshore Development Corporation hinterlassen worden war.

Die anwesende Geschäftsführung war sich einig, dass die vorgefundene Situation in beiden Unternehmen schockierend gewesen sei - sie wollen eine vollständige Wende herbeiführen. „Jedes Mal sind wir erneut schockiert, doch wollen wir uns nicht ablenken lassen. Wir sind entschlossen, es künftig besser zu machen”, behauptete Uparura Kuvare, der Geschäftsführer der NIDA. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Frans Kwala zufolge, seien die NDC sowie die ODC schlechter als ein Cuca-Shop geführt worden.

„Wir mussten die Situation dringend retten”, berichtete Kwala und behauptete, dass seit der Gründung der NDC und der ODC in den Jahren nach der Unabhängigkeit Namibias, „nichts außer persönliche Interessen“ verfolgt worden seien. Es habe weder Management- noch Buchhaltungskontrollen gegeben und Richtlinien hätten gefehlt. Laut Kuvare gab es nur drei amtliche Leitlinien, während der Betriebsvorstand derzeit 32 Governance-Instrumente entwickelt, die der NIDA-Verordnung (Gesetz 16, 2016) entsprechen.

Die scheidenden Aufsichtsräte hätten bis zur letzten Aufsichtsratssitzung versucht Beschlüsse durchzusetzen und Ausschreibungen voranzutreiben, obwohl sie wussten, dass diese weder umsetzbar noch erwünscht waren. So habe der Rat der ODC noch bei einer letzten Sitzung im November 2018 darauf bestanden, eine Ausschreibung für eine pharmazeutische Fabrik in Okahandja in Auftrag zu geben – dies sei nur einer von ähnlich gelagerten Fällen. Der Minister für Industrialisierung, Handel und KMU-Entwicklung, Tjekero Tweya, habe kurz darauf die Aufsichtsräte der ODC und NDC aufgelöst.

Der Abgeordnete und Vertreter der Oppositionspartei PDM, Nico Smit, forderte die betroffenen Geschäftsführungen persönlich für diese Misswirtschaft zur Verantwortung gezogen werden: „So können wir nicht weitermachen. Es kümmert keinen, wie das Geld der Steuerzahler ausgegeben wird. Trotzdem Millionen und Abermillionen verloren gehen, wird niemand zur Rechenschaft gezogen.“

Dem entgegneten die Ratsmitglieder, dass die Antikorruptions-Kommission (ACC) und die namibische Polizei derzeit Unregelmäßigkeiten untersuchen würden, während interne Untersuchungen zu mutmaßlichem Missmanagement, Betrug und sogar Diebstahl durchgeführt würden, da es eine Reihe von „seltsamen und unrechtmäßigen Praktiken“ bei beiden Unternehmen gegeben habe. Der vorgeladene Rat berichtete von außergewöhnlichen Geschenken sowie Gehaltszulagen und von Immobilien, Nutztieren und sonstigen Vermögen, die nicht ordentlich verwaltet worden seien.



Der Aufsichtsrat schlug nun vor, dass die NIDA-Gründungsverordnung überarbeitet wird, damit neue Mitarbeiter eingestellt werden können. Das Gesetz sieht derzeit lediglich die Einverleibung des bestehenden Personals der NDC und OCD vor. Ein neuer Rekrutierungsprozess sei erforderlich, da das derzeitige Personal nicht über ausreichende Kapazitäten verfüge. 55 der derzeit 271 festangestellten Mitarbeiter sind älter als 60 Jahre und nur eine einzige Person hat das Studium mit einer Magister-Prüfung abgeschlossen. Nur einer der acht beschäftigten Jugendlichen verdient ein Gehalt von mehr als 5000 N$ pro Monat. Dagegen verzeichnet der Betrieb rund 230 Teilzeitbeschäftigte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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