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Niederlage für den Staat

Am Freitag letzter Woche hat der Staat auf Empfehlung der Staatsanklage vor dem Windhoeker Obergericht die Klage gegen fünf vermeintliche Caprivi-Separatisten fallen gelassen.

Windhoek - Die fünf Männer, drei Namibier und zwei Sambier, waren wegen Hochverrats und diverser Gewaltdelikte angeklagt. Es wurde vermutet, dass die Männer an den Ausschreitungen im August 1999 beteiligt gewesen waren, bei denen einige staatliche Einrichtungen in Katima Mulilo gestürmt und teilweise zerstört wurden. Der Prozess endete am Freitagmorgen, nachdem der stellvertretende Generalstaatsankläger, Lourens Campher, die Entscheidung der Staatsanklage mitteilte, die Anklage zurückzuziehen. Dem entsprach der vorsitzende Richter am Obergericht, Elton Hoff. In der Begründung heißt es: "Es konnten keine konkreten Beweise gefunden werden, die die Beteiligung der Angeklagten an dem Sezessionisten-Fall im Caprivi nachweisen". Richter Hoff ließ daraufhin die Anklage aus Mangel an Beweisen fallen und sprach die fünf Angeklagten mit sofortiger Wirkung frei.


Im Zusammenhang mit den Vorfällen im August 1999 wird heute der Prozess gegen mehr als 100 Personen fortgesetzt, die sich vor dem Obergericht in Grootfontein verantworten müssen. Sie sind wegen Hochverrats, Aufwiegelung, Vandalismus und illegalem Waffenbesitz angeklagt. Es wird vermutet, die Separatisten seien entweder persönlich an den Ausschreitungen in Katima Mulilo beteiligt gewesen, oder aber sie hätten die so genannte "Caprivi Liberation Army", CLA, direkt unterstützt. Bei dem Angriff der CLA-Kräfte 1999 waren die örtliche Polizeistation, das Regionalbüro der NBC (Namibian Broadcasting Corporation), die Wenela Grenzstation und die Mpacha Militärbasis gestürmt und teilweise beschädigt worden.


Wegen Streitigkeiten über die Verteidigung wurde der Fall schon mehrfach vertagt, da einige der Angeklagten keine Namibier sind. Der Staat hat nun ein international besetztes Verteidiger-Team berufen, um verhandeln zu können.


Die vermeintlichen Rädelsführer und Anführer der Separatisten, der frühere Präsident der oppositionellen DTA, Mishake Muyongo, sowie der Stammeschef der Mafwe, Boniface Mamili, halten sich derweil weiterhin im Exil in Dänemark auf. Gegen sie läuft ein Auslieferungsverfahren von der Staatsanklage Namibias.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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