NLU würgt die Medien ab
„In den Besprechungen vor dem Kongress waren die Vorstandsmitglieder und Abgeordneten geteilter Meinung zum Thema Bodenreform. Einige vertraten die Meinung, dass dieser Punkt auf dem Programm in einer geschlossenen Sitzung stattfinden sollte, andere dagegen sprachen sich für eine offene Sitzung aus“, sagte gestern Morgen Derek Wright, Präsident des Landwirtschaftverbandes. Er fragte die Delegierten der verschiedenen Farmervereine der kommerziellen Farmer, ob sie eine offene oder geschlossene Sitzung bevorzugen, da zu dem heiklen und sehr sensiblen Thema eine ehrliche und transparente Diskussion gefordert worden sei. Zehn von ca. 250 Abgeordneten votierten gegen die Präsenz von Medienvertretern und Außenstehenden. Folglich sollte dieser Punkt der Tagesordnung im Beisein der Medien besprochen werden.
Dann aber meldeten sich einige Delegierte zu Wort, die eine geschlossene Sitzung befürworteten. „Gewisse Medien schlachten nur bestimmte Aspekte aus, was sich nachteilig für die kommerziellen Farmer auswirken kann“, hieß es. Es soll lieber eine Pressekonferenz nach der Sitzung oder am Ende des Kongresses stattfinden, auf der die Diskussionspunkte und Vorschläge bekannt gegeben werden, äußerten die Vertreter der Farmervereine. Als Befürworter der offenen Sitzung betonte Diethelm Metzger, dass der juristische Prozess im Fall der Bodensteuer (AZ berichtete) öffentlich sei und dass zahlreiche Meinungen bereits öffentlich geäußert worden seien. „Es ist wichtig dass die Öffentlichkeit unsere Meinung und Sorgen kennt und wir transparent auftreten“, sagte Metzger.
Der ehemalige NLU-Präsident Ryno van der Merwe sagte daraufhin, dass es wichtig sei, dass die Diskussion unter Ausschluss der Medien und Nichtmitglieder stattfindet, woraufhin Präsident Wright die Medienvertreter bat, den Raum zu verlassen, obwohl die Mehrheit der Anwesenden nicht gegen eine offene Diskussion votierte.
Zuvor hatte Derek Wright während seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass die kommerziellen Farmer eine schwere Zeit durchmachten, nicht nur wegen der Dürre, sondern auch wegen zahlreicher Äußerungen von Politikern in den vergangenen Wochen. Wright forderte die Delegierten auf, ehrliche und positive Beiträge zu leisten, damit gerechte Entschlüsse gefasst werden können.
Gastsprecher Jacques Taylor, ein Südafrikaner, der bereits in zahlreichen Ländern Afrikas gearbeitet hat, sagte, dass Afrika inzwischen eine Gelegenheit für Investoren sei und nicht mehr nur von Geberländern bedient werde. Namibia und andere Länder des Kontinents müssten viel tun, um Investoren zu locken sowie denen die Investitionen und das Finden von neuen Märkten für Produkte zu erleichtern.
ZITAT:
Die Frage ist, ob es eine geschlossene oder offene Debatte sein soll.
Derek Wright, NLU-Präsident
Von Dirk Heinrich, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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