Noch ein Hindernis
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
Während die Stadtverwaltung von Swakopmund schon Monate lang damit beschäftigt ist, eine städtische Struktur (Formalisierung) in dem Armenviertel DRC einzuführen, hat sich jetzt ein Streit zwischen den dort agierenden Gruppen entfacht. Es gibt offenbar „brennende Angelegenheiten“, die umgehend Aufmerksamkeit benötigen. So ließen beispielweise die Gesundheitverhältnisse und Hygiene viel zu wünschen übrig. Aus diesem Grund hatte die „Besorgte DRC-Gruppe“ das Planungskomitee am vergangenen Samstag in Swakopmund zum Treffen eingeladen – allerdings ist das Planungskomitee nie aufgetaucht.
„Wir, die ‚Besorgte DRC-Gruppe', sind über das sehr unprofessionelle Verhalten des DRC-Planungskomitees sowie dessen Vorsitzenden Johannes Kushonya sehr enttäuscht“, teilte der Vorsitzende der Gruppe, Davied Nghiimbwasha, jetzt im AZ-Gespräch mit. Das Planungskomitee wurde ursprünglich mit der Aufgabe gegründet, die Gemeinschaft über die Pläne des Stadtrates ständig zu informieren. Die „DRC-Besorgte-Gruppe“ setzt sich nach eigenen Angaben für die Rechte und Interessen der Gemeinschaft ein.
Die „Besorgte DRC-Gruppe“ hatte mehrere Angelegenheiten in dem Armenviertel identifiziert, die sie mit dem Komitee sowie der Stadtverwaltung besprechen wollte. „Wir wollten brennende Angelegenheiten besprechen und neue, innovative Ideen aufbringen, um für DRC den Weg nach vorn zu bestimmen“, so Nghiimbwasha. Laut Nghiimbwasha sei Kushonya nie aufgetaucht. Kushonya wird daher vorgeworfen, in seiner Position als Mitglied des Komitees, die „Besorgte DRC-Gruppe“ zu verwirren. „Sie (Kushonyas Kräfte) wollen nicht in einem Team zusammenarbeiten. Sie haben darin versagt, die Gruppe über Entwicklungen zu informieren“, so der DRC-Sprecher. Und: „Ihr Verhalten ist sehr unprofessionell.“
Die Gruppe hat Kushonya letztlich ein Ultimatum gestellt: Wenn er sich nicht schriftlich bei den DRC-Leuten entschuldigt und eine logische Erklärung für sein Verhalten gibt, solle sich das Planungskomitee sofort auflösen. Die Gruppe wolle danach ein neues Komitee wählen, das im Interesse der Gemeinschaft der Squatter-Siedlung handelt.
„Wir wollen keinen Streit, sondern die Entwicklung vorantreiben“, sagte Kushonya dazu. Er wirft der besorgten Gruppe wiederum vor, die Entwicklung zu hemmen: „Wir wollen ein einziges Komitee bilden, dass im Interesse aller agiert, aber sie (die Besorgte DRC-Gruppe) wollen nicht zu uns kommen, weil wir vom Stadtrat gewählt wurden.“ Nach seinen Angaben ist die Entwicklung eine „politische Angelegenheit“ geworden, was die Sache erschwere.
BU DRC:
Die Gesundheitsverhältnisse im Armenviertel DRC lassen laut der „Besorgten DRC-Gruppe“ viel zu wünschen übrig. Ende 2012 war der deutsche Urologe Dr. Uwe Schneider (Bild) dort und meinte aber, dass die Kinder dort besser dran seien als in anderen Afrika-Ländern. Foto: AZ-Archiv
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Allgemeine Zeitung
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