Noch ein Stromverteiler

Der Elektro-Kontrollrat, ECB, hat unter Vorsitz von Dr. Klaus Dierks einem zweiten Unternehmen eine Lizenz erteilt, die Stromverteilung zwischen NamPower und den kommunalen Verbrauchern zu übernehmen.

Windhoek - Die Einzelheiten hat der Geschäftsführer des Elektro-Kontrollrats, Siseho Simasiku, am vergangenen Donnerstag bekannt gegeben. Mit Wirkung vom 11. Juli 2003 hat das Unternehmen Cenored Electricity (Pty) Ltd. die Stromlieferung und -verteilung für folgende Kommunen des mittleren Nordens übernommen: Namutoni, Halali, Okaukuejo, Tsumkwe, Coblenz, Ongongoro, Okatamatapati, Okondjatu, Ovitoto, Otjigombe, Okondjira, Okomboro, Ombupaori, Okahitua, Otjituuo, Kombat, Otavi, Otjiwarongo, Tsumeb, Grootfontein, Outjo, Kamanjab, Fransfontein, Erwee, Anker, Anigab, Khorixas und Kalkfeld.


Die Lizenz schließt auch die gesamte Farmgemeinschaft dieser Landkreise ein, grenzt aber die betriebseigene Verteilung der Ongopolo Minengesellschaft sowie der "Osire Power cc" vorerst noch aus. Der Gemeinderat von Okakarara hat laut Simasiku zu verstehen gegeben, dass die Ortschaft dem Cenored-Netz ebenfalls beitreten will.


Laut Dierks sollen die insgesamt 42 bestehenden Verteilerlizenzen allmählich in die anerkannten regionalen Stromverteiler eingereiht werden. Cenored -Central Northern Regional Electricity Distribution Co. - ist nach Nored - Northern Electricity Distribution - der zweite Bruttostromverteiler Namibias. Die Eigentümer von Cenored sind NamPower sowie die Regional- und Kommunalräte. "Der prozentuale Anteil (dieser Instanzen) wird zurzeit noch verhandelt und demnächst entschieden", erklärt Simasiku. Die Privatunternehmen Ongopolo und Osire Power müssten der Cenored auch noch beitreten, weil die Regierungsdirektive laut dem ECB-Manager keine "Inseln" innerhalb einer geografischen Region zulasse. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll das ganze Land voraussichtlich fünf regionalen Stromverteilern zugeordnet sein, wie es die Zielsetzung des Energieministeriums besagt.


Simasiku mahnte den neuen Cenored-Vorsitzenden Paulus Haipare, ansonsten Stadtdirektor von Otjiwarongo, zur strikten Einhaltung der Linzenzbedingungen.


Haipare konnte die Frage der AZ nach dem Hauptsitz von Cenored am Donnerstag noch nicht beantworten. Auf eine weitere Frage, ob die Kommunen auf ihr bisher zusätzliches Einkommen aus den Stromgebühren verzichten müssten oder noch stets damit rechnen können, erklärte Simasiku, dass die Stadtverwaltungen eine Zusatzgebühr erheben könnten (levy). Alle Tarife müssten jedoch zur Deutlichkeit vom Elektro-Kontrollrat bewilligt werden. Der Vorteil liege in der Bruttoverteilung.


Die Stadt Windhoek hatte vor wenigen Monaten Vertreter der andren Kommunen eingeladen, um über den drohenden Verlust der ergiebigen Einnahmequelle der Stromlieferung zu beraten, wenn die staatlich verpflichteten Stromverteiler diese Funktion allmählich ganz von der Stadtverwaltung übernehmen. Derzeit subventionieren die meisten Kommunen unrentable - aber unentbehrliche - städtische Dienstleistungen und Instandhaltung auch aus Überschüssen aus den Stromgebühren. Der Kontrollrat hat der Cenored eine zehnjährige und Nored eine 25-jährige Verteilerlizenz ausgestellt.