Nordenbahn wird Nationalakt
Die Eröffnung der Nordenbahn zwischen Tsumeb und Ondangwa am Samstag feiern die Führungsköpfe der Nation genauso als Triumph des Transportwesens, wie sie den Anlass als Spagat zu vordergründiger Geschlossenheit zweier SWAPO-Präsidenten nutzen.
Windhoek - Die Einweihung der neuen Nordenbahn sowie dreier Bahnhöfe über eine Strecke von 246,5 Kilometern ist unter Beteiligung von rund 20000 Menschen am Samstag zu einem Nationalakt geworden. Damit ist der erste wichtige Abschnitt des Namibe-Walvis Bay-Korridors fertig gestellt. Die nächste, 60 km lange, Gleisverbindung zwischen Ondangwa und Oshikango an der angolanischen Grenze (Phase II) wird in Kürze in Angriff genommen. Von Oshikango, so haben Angola und Namibia bereits 1997 vereinbart, soll die Bahn 200 Kilometer weiter nach Angola ausgedehnt werden, um über Cassinga und Chamutete die Gleisverbindung zum angolanischen Hafen Namibe am Südatlantik herzustellen. Danach ist auf namibischem Boden noch der Bau des 35 km langen Schienenstrangs von Ondangwa nach Oshakati (Phase III) vorgesehen, um damit das dicht besiedelte Herz und Wirtschaftszentrum des Ovambolands zu erfassen.
Die Gouverneure aus den anderen Regionen, Vertreter mehrerer Körperschaften, darunter auch der Namibische Landwirtschaftsverband, NLU, Geschäftsleute, diverse Ministerien, Politiker, ethnische Chefs, darunter der lokale Ondonga-König Elifas Kauluma, und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen waren nach Ondangwa angereist, um Zeugen zu werden, wie Präsident Hifikepunye Pohamba die neue Nordenbahn eröffnete. All diese Instanzen und Körperschaften waren seit 2002 dem Ruf des damaligen Präsidenten Sam Nujoma gefolgt, sich freiwillig am Bahnbau zu beteiligen, indem sie mit Schaufel und Schubkarre Sand für die Trasse bewegten. Die Statistik der Projektleitung "Windhoek Consulting Engineers" besagt, dass 43800 Kräfte freiwillig mitgebaut haben. Als bezahlte Arbeitsmacht hat die Bauleitung streckenweise immer wieder andere lokale Kräfte in Dienst genommen und somit 19150 Arbeitern vorübergehend Beschäftigung geboten.
Mit Ausnahme der Gobabis-Bahn, die unter südafrikanischer Verwaltung gebaut wurde, ist der Schienenstrang Tsumeb/Ondangwa seit deutscher Zeit die erste Ausweitung des Eisenbahnnetzes.
Spagat der Präsidenten
SWAPO-Präsident Sam Nujoma - vor seiner politischen Laufbahn war er bei der südafrikanischen Eisenbahn im Begleitpersonal der Fernzüge angestellt - hat sich seit 2002, als er noch Staatspräsident war, persönlich stark für den Bahnbau eingesetzt, unter Anderem als Freiwilliger mit Spaten und Schubkarre. Auf einem Festprogramm im DIN- A-4-Format war Nujoma am Samstag nicht aufgeführt, aber in dem Programm der Einladung an prominente Gäste erschien er als Redner vor seinem Nachfolger Pohamba. Bevor Präsident Pohamba als Hauptredner die Bedeutung der Nordenbahn würdigte, bot er dem riesigen Publikum in zweifacher Wiederholung eine parteipolitische Beteuerung: "Es gibt keinerlei Pohamba-Administration, es gibt nur die Regierung der SWAPO-Partei." Darauf erinnerte er sich an seine erste Begegnung mit Nujoma im Exil in Daressalam und kam dann auf den Bahnbau zurück, dass dieses Projekt bereits im ersten Kabinett nach der Unabhängigkeit mit dem ersten Premier Hage Geingob und dem Außenminister Theo-Ben Gurirab beraten worden sei. Deshalb sei er erstaunt, dass Nujoma nun behaupte, dass er (Nujoma) und der angolanische Präsident Eduardo dos Santos das Projekt aus der Taufe gehoben hätten. "Diese ,höchste Geheimsache' hätten wir nie erfahren, wenn wir ihm (Nujoma) auf dem Programm nicht das Wort erteilt hätten", sagte Pohamba und holte die Lacher auf seine Seite. Pohamba, in der Partei ist er Nujomas Vizepräsident, teilte dem Publikum nach seiner Anpreisung der "SWAPO-Regierung" mit, dass Nujoma bei einem ersten Programmentwurf für das Eisenbahnzeremoniell am Samstag ausgelassen worden sei. Darauf habe er (Pohamba) die Veranstalter entrüstet angesprochen: "Wie können Sie sich unterstehen, ihn (Nujoma) wegzulassen!?"
Auf der Ehrentribüne saßen am Samstag der Speaker der Nationalversammlung, Theo-Ben Gurirab, der nicht zu Wort kam, Premier Nahas Angula, der über die Geschichte Ondangwas sprach, SWAPO-Präsident Sam Nujoma, der über transkontinentale Eisenbahnvernetzung sprach und "Imperialisten" beschimpfte sowie Hauptredner Pohamba. Der Ndonga-König Kauluma und Transportminister Joel Kaapanda kamen ebenfalls zu Wort, derweil Staatssekretär Shiahleni Ndjaba als Zeremonienmeister fungierte.
Windhoek - Die Einweihung der neuen Nordenbahn sowie dreier Bahnhöfe über eine Strecke von 246,5 Kilometern ist unter Beteiligung von rund 20000 Menschen am Samstag zu einem Nationalakt geworden. Damit ist der erste wichtige Abschnitt des Namibe-Walvis Bay-Korridors fertig gestellt. Die nächste, 60 km lange, Gleisverbindung zwischen Ondangwa und Oshikango an der angolanischen Grenze (Phase II) wird in Kürze in Angriff genommen. Von Oshikango, so haben Angola und Namibia bereits 1997 vereinbart, soll die Bahn 200 Kilometer weiter nach Angola ausgedehnt werden, um über Cassinga und Chamutete die Gleisverbindung zum angolanischen Hafen Namibe am Südatlantik herzustellen. Danach ist auf namibischem Boden noch der Bau des 35 km langen Schienenstrangs von Ondangwa nach Oshakati (Phase III) vorgesehen, um damit das dicht besiedelte Herz und Wirtschaftszentrum des Ovambolands zu erfassen.
Die Gouverneure aus den anderen Regionen, Vertreter mehrerer Körperschaften, darunter auch der Namibische Landwirtschaftsverband, NLU, Geschäftsleute, diverse Ministerien, Politiker, ethnische Chefs, darunter der lokale Ondonga-König Elifas Kauluma, und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen waren nach Ondangwa angereist, um Zeugen zu werden, wie Präsident Hifikepunye Pohamba die neue Nordenbahn eröffnete. All diese Instanzen und Körperschaften waren seit 2002 dem Ruf des damaligen Präsidenten Sam Nujoma gefolgt, sich freiwillig am Bahnbau zu beteiligen, indem sie mit Schaufel und Schubkarre Sand für die Trasse bewegten. Die Statistik der Projektleitung "Windhoek Consulting Engineers" besagt, dass 43800 Kräfte freiwillig mitgebaut haben. Als bezahlte Arbeitsmacht hat die Bauleitung streckenweise immer wieder andere lokale Kräfte in Dienst genommen und somit 19150 Arbeitern vorübergehend Beschäftigung geboten.
Mit Ausnahme der Gobabis-Bahn, die unter südafrikanischer Verwaltung gebaut wurde, ist der Schienenstrang Tsumeb/Ondangwa seit deutscher Zeit die erste Ausweitung des Eisenbahnnetzes.
Spagat der Präsidenten
SWAPO-Präsident Sam Nujoma - vor seiner politischen Laufbahn war er bei der südafrikanischen Eisenbahn im Begleitpersonal der Fernzüge angestellt - hat sich seit 2002, als er noch Staatspräsident war, persönlich stark für den Bahnbau eingesetzt, unter Anderem als Freiwilliger mit Spaten und Schubkarre. Auf einem Festprogramm im DIN- A-4-Format war Nujoma am Samstag nicht aufgeführt, aber in dem Programm der Einladung an prominente Gäste erschien er als Redner vor seinem Nachfolger Pohamba. Bevor Präsident Pohamba als Hauptredner die Bedeutung der Nordenbahn würdigte, bot er dem riesigen Publikum in zweifacher Wiederholung eine parteipolitische Beteuerung: "Es gibt keinerlei Pohamba-Administration, es gibt nur die Regierung der SWAPO-Partei." Darauf erinnerte er sich an seine erste Begegnung mit Nujoma im Exil in Daressalam und kam dann auf den Bahnbau zurück, dass dieses Projekt bereits im ersten Kabinett nach der Unabhängigkeit mit dem ersten Premier Hage Geingob und dem Außenminister Theo-Ben Gurirab beraten worden sei. Deshalb sei er erstaunt, dass Nujoma nun behaupte, dass er (Nujoma) und der angolanische Präsident Eduardo dos Santos das Projekt aus der Taufe gehoben hätten. "Diese ,höchste Geheimsache' hätten wir nie erfahren, wenn wir ihm (Nujoma) auf dem Programm nicht das Wort erteilt hätten", sagte Pohamba und holte die Lacher auf seine Seite. Pohamba, in der Partei ist er Nujomas Vizepräsident, teilte dem Publikum nach seiner Anpreisung der "SWAPO-Regierung" mit, dass Nujoma bei einem ersten Programmentwurf für das Eisenbahnzeremoniell am Samstag ausgelassen worden sei. Darauf habe er (Pohamba) die Veranstalter entrüstet angesprochen: "Wie können Sie sich unterstehen, ihn (Nujoma) wegzulassen!?"
Auf der Ehrentribüne saßen am Samstag der Speaker der Nationalversammlung, Theo-Ben Gurirab, der nicht zu Wort kam, Premier Nahas Angula, der über die Geschichte Ondangwas sprach, SWAPO-Präsident Sam Nujoma, der über transkontinentale Eisenbahnvernetzung sprach und "Imperialisten" beschimpfte sowie Hauptredner Pohamba. Der Ndonga-König Kauluma und Transportminister Joel Kaapanda kamen ebenfalls zu Wort, derweil Staatssekretär Shiahleni Ndjaba als Zeremonienmeister fungierte.
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Allgemeine Zeitung
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