Nordhalbkugel trifft die südliche
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa
Cardiff
Bereits im Viertelfinale der Rugby-WM kommt es zu einer Neuauflage des Endspiels von 2011. Der WM-Zweite Frankreich fordert am nächsten Samstag den Titelverteidiger Neuseeland im Schlagerspiel der ersten K.o.-Runde zu einer ungewollt frühen Revanche heraus. Die Franzosen verloren am Sonntag in Cardiff das Spitzenspiel der Gruppe D mit 9:24 gegen Irland und konnten als Gruppenzweiter den favorisierten All Blacks nicht aus dem Weg gehen.
Die bärenstarken Iren, die trotz mehrerer Verletzungen das französische Team förmlich niederkämpften, erhielten in Argentinien den vermeintlich leichteren Gegner. Außerdem kommt es im Viertelfinale zu den Begegnungen Australien - Schottland und Südafrika - Wales. Die Vorrundenspiele überstanden nur Neuseeland, Australien und Irland ohne Niederlage. Alle drei Teams gewannen jeweils vier Begegnungen.
Gastgeber England beendete das aus seiner Sicht desaströse Turnier mit einem 60:3-Kantersieg gegen Außenseiter Uruguay. Die einseitige Partie war Frustbewältigung nach dem vorzeitigen WM-Aus. Schon vor dem Match am Samstagabend in Manchester stand das Scheitern des Teams von Trainer Stuart Lancaster in der Gruppenphase nach zwei Niederlagen gegen Wales und Australien fest.
Die USA mussten im letzten Gruppenspiel eine weitere Schelte hinnehmen. Die Mannschaft aus den Land des Lächelns besiegte die US-Boys mit 28: 18. Dennoch nutzt dieses Ergebnis beiden Mannschaften nicht. Japan rangiert in der Endabrechnung auf dem dritten, die USA auf dem fünften und letzten Rang.
Lancaster äußerte sich danach ausweichend über seine Zukunft als Englands Nationaltrainer. „Ich hatte bisher noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Die vergangene Woche war sehr hart“, sagte er. Zuvor hatte der Coach erklärt, die Verantwortung für das schwache WM-Abschneiden zu übernehmen. Der englische Verband hatte den Vertrag von Lancaster, der seit 2012 für den Ex-Weltmeister arbeitet, im Vorjahr um sechs Jahre bis 2020 verlängert.
Am kommenden Wochenende beginnen die Viertelfinalspiele. Dann trifft die nördliche Hemisphäre gegen die südliche an. Dann treffen die Springboks auf die Waliser, die All Blacks müssen gegen Frankreich ran und Die Mannschaft von der grünen Insel steht den argentinischen Pumas gegenüber. Schottland wird sich mit „Down Under“ auseinandersetzen müssen, ob der „Heimvorteil“ genutzt werden kann bleibt offen.
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Allgemeine Zeitung
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