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Not in Privatkrankenhäusern
Not in Privatkrankenhäusern

Not in Privatkrankenhäusern

Nicht ausreichend Sauerstoffgeräte und Betten für Corona-Patienten
Stefan Noechel
Von H. Lamprecht und S. Noechel, Windhoek

„Ich habe nur sieben Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung. Die anderen Corona-Patienten müssen notgedrungen mit einer Decke auf rollenden Krankentragen im Flur liegen. Wissen Sie, wie unethisch mich das fühlen lässt? So pflege ich meine Patienten normalerweise nicht, es ist aber nicht mein Krankenhaus. Wenn jetzt ein Notfall hereinkommt, weiß ich nicht, wo ich den Patienten versorgen soll. Wann und an welchem ??Punkt ziehen wir die Grenze?“ Diese Fragen stellte Hannelie Botha, die Managerin des Lady-Pohamba-Krankenhauses, in einem Interview mit der AZ-Schwesterzeitung Republikein.

Krankenhäuser (staatliche und private) stehen laut Botha nun vor einem Dilemma, weil ein großer Teil der Öffentlichkeit nicht bereit ist, sich durch die vor neun Wochen gestarteten nationalen Impfkampagne gegen Covid-19 impfen zu lassen. „Ich habe den Eindruck, dass viele der Personen, die momentan wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden, die Infektion oder zumindest die Schwere ihrer Krankheit hätten vermeiden können. Sie bräuchten dort nicht zu liegen und so viele Beatmungsgeräte in Anspruch zu nehmen.“

Sie beklagt weiterhin: „Was mache ich mit einem Opfer eines Autounfalls oder einer jungen Frau, die Mutter wird? Was mache ich mit dem 30-Jährigen, der einen Herzinfarkt erleidet? Sie haben doch sicher das gleiche Recht zu leben!“

Die beiden Privatkrankenhäuser Lady Pohamba und Rhino Park sind Teil des nationalen Impfprogramms und Botha gibt zu, dass beide nicht ausreichendes Personal haben, die Impf-Kampagne erfolgreich weiterzuführen. Botha hat momentan gerade einmal zwei Krankenschwestern und einen Krankenwagen zu ihrer Verfügung. „Es liegt in den Händen der Öffentlichkeit, dem überlasteten und überarbeiteten Gesundheitspersonal in den Krankenhäusern zu helfen“, sagt Botha.

Patienten der dritten Corona-Wellesind sind laut Botha „viel schwerer erkrankt und viel jünger“, und auch ihr Krankenhausaufenthalt ist deutlich länger. Sie verweist auch auf das Post-Covid-Syndrom, von dem etwa die Hälfte der Patienten auf den regulären Intensivstationen betroffen ist.

Kein Ende in Sicht

„In meinem Kopf und in den Köpfen meiner Mitarbeiter gilt nicht mehr das Motto‚ ‚ein bisschen länger durchhalten und es wird wieder besser‘. Die Situation ähnelt eher einer Sackgasse, die in mir maßlose Machtlosigkeit hervorruft“, so Botha. Entrüstet meint sie weiter: „Die Öffentlichkeit übernimmt keine Verantwortung, sich und ihre Familien vor Corona zu schützen“, wenn jedoch jemand an COVID-19 erkranke , „ist es auf einmal unsere Verantwortung und man will uns kreuzigen, weil wir Patienten den Zutritt zum Krankenhaus verweigern müssen.“

Esmé Botes, Managerin des Rhino-Park-Privatkrankenhauses, sagt: „Wir beherbergen einige unsere Patienten an Orten, von denen wir nicht einmal wussten, dass wir sie haben.“ Laut Botes hatten die vier privaten Krankenhäuser in Windhoek zusammen mit dem Welwitschia- und Cottage-Hospital an der Küste am Freitag 108 COVID-19-Patienten, für die aber tatsächlich nur 84 Plätze vorhanden sind.

Botes zufolge sind gerade einmal drei Prozent der namibischen Bevölkerung geimpft. „Jetzt müssen wir wegen der geringen Anzahl der Geimpften einen Großteil der Bevölkerung unsere Dienstleistungen verweigern. Ist das nicht ungerecht? In drei Monaten wurden nur um die 75 000 Menschen geimpft. Wie um alles in der Welt werden wir Immunität erreichen? So wird das nie passieren.“ Sie räumt ein: „Wir können nichts Anderes tun als das, was wir jetzt tun. Wir können nicht mehr Personen aufnehmen als wir Pflegepersonal haben, das sich um die Erkrankten kümmern kann.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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