Notizen von den Olympischen Spielen in Tokio
BIERFLAUTE: Der positiv auf Corona getestete Radsportler Simon Geschke darf nach seiner Zeit im Quarantäne-Hotel endlich nach Hause - und hatte vor dem Abflug offenbar große Lust auf ein kaltes Getränk. Doch dann das! „Und gerade wenn du denkst, dass es besser wird ... kommst du am Flughafen an und es wird kein Bier verkauft“, scherzte Geschke, der direkt von der Tour de France nach Tokio gereist war, wo er im Straßenrennen starten sollte, dann aber nicht durfte.
MUTMACHER: Mit ihrem sechsten Platz beim ersten olympischen Finale im BMX-Freestyle war die 21 Jahre alte Berliner Lara Lessmann zunächst nicht so richtig zufrieden. Doch einige Zeit nach dem Wettkampf tippte sie auf ihr Tattoo am linken Mittelfinger. „Nur Mut“ steht dort. „Das erinnert mich immer wieder daran, dass man einfach mal machen und nichts bereuen sollte“, sagte Lessmann. Bereut hat sie den Tokio-Trip auch ohne Medaille auf keinen Fall.
KLEIDERORDNUNG: Bundestrainer Otto Becker bestimmt bei den Springreitern die Kleiderordnung. „Um ein Gefühl von Zusammengehörigkeit zu schaffen, ziehen wir uns jeden Morgen einheitliche T-Shirts aus unserer Team-Kleidung an“, sagte der Coach. „Das haben wir in Rio schon so gemacht“, berichtete Becker. Er schicke per Smartphone „immer abends ein Foto in unsere Gruppe, welche Farbe am nächsten Tag dran ist“.
ZAHNFLEISCH: Grüne Haut, rotes Zahnfleisch, weiße Beißer: Der Mund-Nasen-Schutz von Kugelstoßerin Raven Saunders hat die Blicke im Olympiastadion von Tokio auf sich gezogen. Die 25 Jahre alte Amerikanerin mit dem halb grün und halb pink gefärbten kurzen Haar selbst auch. „The Hulk“ wird Saunders, die ihre Wettkämpfe mit diesem auffälligen Mund-Nasen-Schutz bestritten hat, nur genannt. Im Gegensatz zu der Comic-Figur, die ohne Wutanfall eigentlich ein normaler Bürger ist, hatte die eigenwillige Athletin keinen Grund zum Ärgern. Saunders holte Silber und posierte danach mit der US-Flagge.
HANDARBEIT: Nach der Morgensession in der Leichtathletik ist erstmal Wettkampfpause im Olympiastadion. Bevor aber abends wieder die Athletinnen und Athleten in Tokio um Medaillen kämpfen, wird sauber gemacht und instandgesetzt. Mit Müllsäcken ausgestattete Freiwillige rücken in der Hitze auf die Laufbahn aus, um zum Beispiel gröberen Schmutz oder Insekten von dem Untergrund aufzulesen. Am vom Diskus und Hammerwurf mitgenommenen Rasen werden von den Volunteers mit Akribie Löcher gestopft.
ARBEITERKLASSE: Nach Kritik an ihrem Akzent hat die britische BBC-Moderatorin Alex Scott die Vorwürfe zurückgewiesen. „Ich bin aus einer Arbeiterfamilie in Ostlondon, Poplar, Tower Hamlets & ich bin STOLZ“, twitterte die frühere englische Fußball-Nationalspielerin. „Stolz auf das junge Mädchen, das Hindernisse überwand und stolz auf meinen Akzent. Das bin ich, es ist meine Reise, mein Mut.“ Zuvor hatte der frühere Industriellenvertreter Digby Jones, der gut ein Jahrzehnt Mitglied der zweiten Parlamentskammer House of Lords war, über Scott und deren Aussprache bestimmter Wörter gelästert.
Von den dpa-Korrespondenten
Fotos: dpa
#azsporttokio2020
MUTMACHER: Mit ihrem sechsten Platz beim ersten olympischen Finale im BMX-Freestyle war die 21 Jahre alte Berliner Lara Lessmann zunächst nicht so richtig zufrieden. Doch einige Zeit nach dem Wettkampf tippte sie auf ihr Tattoo am linken Mittelfinger. „Nur Mut“ steht dort. „Das erinnert mich immer wieder daran, dass man einfach mal machen und nichts bereuen sollte“, sagte Lessmann. Bereut hat sie den Tokio-Trip auch ohne Medaille auf keinen Fall.
KLEIDERORDNUNG: Bundestrainer Otto Becker bestimmt bei den Springreitern die Kleiderordnung. „Um ein Gefühl von Zusammengehörigkeit zu schaffen, ziehen wir uns jeden Morgen einheitliche T-Shirts aus unserer Team-Kleidung an“, sagte der Coach. „Das haben wir in Rio schon so gemacht“, berichtete Becker. Er schicke per Smartphone „immer abends ein Foto in unsere Gruppe, welche Farbe am nächsten Tag dran ist“.
ZAHNFLEISCH: Grüne Haut, rotes Zahnfleisch, weiße Beißer: Der Mund-Nasen-Schutz von Kugelstoßerin Raven Saunders hat die Blicke im Olympiastadion von Tokio auf sich gezogen. Die 25 Jahre alte Amerikanerin mit dem halb grün und halb pink gefärbten kurzen Haar selbst auch. „The Hulk“ wird Saunders, die ihre Wettkämpfe mit diesem auffälligen Mund-Nasen-Schutz bestritten hat, nur genannt. Im Gegensatz zu der Comic-Figur, die ohne Wutanfall eigentlich ein normaler Bürger ist, hatte die eigenwillige Athletin keinen Grund zum Ärgern. Saunders holte Silber und posierte danach mit der US-Flagge.
HANDARBEIT: Nach der Morgensession in der Leichtathletik ist erstmal Wettkampfpause im Olympiastadion. Bevor aber abends wieder die Athletinnen und Athleten in Tokio um Medaillen kämpfen, wird sauber gemacht und instandgesetzt. Mit Müllsäcken ausgestattete Freiwillige rücken in der Hitze auf die Laufbahn aus, um zum Beispiel gröberen Schmutz oder Insekten von dem Untergrund aufzulesen. Am vom Diskus und Hammerwurf mitgenommenen Rasen werden von den Volunteers mit Akribie Löcher gestopft.
ARBEITERKLASSE: Nach Kritik an ihrem Akzent hat die britische BBC-Moderatorin Alex Scott die Vorwürfe zurückgewiesen. „Ich bin aus einer Arbeiterfamilie in Ostlondon, Poplar, Tower Hamlets & ich bin STOLZ“, twitterte die frühere englische Fußball-Nationalspielerin. „Stolz auf das junge Mädchen, das Hindernisse überwand und stolz auf meinen Akzent. Das bin ich, es ist meine Reise, mein Mut.“ Zuvor hatte der frühere Industriellenvertreter Digby Jones, der gut ein Jahrzehnt Mitglied der zweiten Parlamentskammer House of Lords war, über Scott und deren Aussprache bestimmter Wörter gelästert.
Von den dpa-Korrespondenten
Fotos: dpa
#azsporttokio2020
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen