NRU setzt auf mehr Professionalität
Verband stellt Konzept für Qualifikation zum World Cup 2019 vor – Bouwer gesperrt
Von Olaf Mueller, Windhoek
Der namibische Rugby-Verband (NRU) steckt mitten in den Vorbereitungen auf den World Cup 2019. Zu diesem Zweck hatten die Verantwortlichen vor einigen Tagen bereits eine Liste von Spielern an die Medien weitergegeben, die im vorläufigen Aufgebot getestet und beobachtet werden sollen. Das wird in einem Trainingslager stattfinden (AZ berichtete).
Am Mittwoch stellte die Führungsriege der NRU einen, wie man auf neudeutsch sagt, Masterplan vor. Anwesend waren unter anderem Cheftrainer Phil Davies und der Präsident Bradley Basson. Während sich der Übungsleiter mehr auf den sport-technischen Teil konzentrierte, erläuterte Basson die organisatorischen Einzelheiten des Konzepts.
Der Präsident betonte, wie engagiert alle an der Qualifikation für Japan arbeiten. „Die NRU hat das Planpapier bei der Organisationsleitung des Cups 2019 eingereicht und uns wurde eine Unterstützung von 250000 Pfund (rund 4,4 Millionen Namibia-Dollar) angeboten. Dieses Investment werden wir in die gesamte Vorbereitungsphase für die Weltmeisterschaft stecken“, so Basson.
Ein Teil des Geldes wird die NRU wohl in den Aufbau einer Rugby-Akademie, die sich zum Teil auch auf die Nachwuchs-Sichtung und auf Förderprogramme fokussiert investieren. Basson fuhr fort, dass „man sich in dem Prozess befinde, die nötigen Ressourcen mit den richtigen Kompetenzen zu installieren, welche die Vorgaben und Ziele der NRU realisieren und umsetzten.“
Bei der Vorstellung wurde auch erläutert, dass der aus dem Amt geschiedene Cheftrainer der Currie-Cup-Mannschaft John Williams, sich für eine Rückkehr in die Heimat entschieden hatte. Dabei hatte die NRU mit Roger Thompson bereits Anfang November einen Nachfolger definiert. Aber auch im Fitnessbereich, bei den Physiotherapeuten und Taktiktrainern werden in den nächsten Tagen wohl noch Ernennungen folgen.
Im sportlichen Bereich stehen Pläne im Raum, die nationale Liga von acht auf zwölf Mannschaften zu erweitern. Zusätzlich ist die Installierung eines Leistungszentrums vorgesehen. Wichtig ist auch die Zusammenarbeit der NRU mit anderen Nationen und die Ausweitung der Anzahl von internationalen Vergleichen.
Davies gibt für den Cup in Japan auch schon ein erstes Ziel für die Welwitschias vor. „Für uns ist es extrem wichtig die Qualifikation zu schaffen und bei der Weltmeisterschaft das erste Mal ein Spiel zu gewinnen“, so der Waliser.
Fitnesstrainer Wayne Proctor fügte hinzu, dass die Nationalmannschaft dafür zwölf Monate im Jahr trainieren muss, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Gerade zwischen September und März trainieren die Akteure wenig oder gar nicht, was zu einem Leistungsstillstand führt „Die Spieler müssen umdenken und konstant arbeiten um die Nummer 18 in der Weltrangliste zu werden. Das ist eine große Herausforderung an alle“, sagte Proctor.
In der sportlichen Abteilung wurde auch noch der Ernährungswissenschaftler Jack Like verpflichtet. Neben dem Schotten wird der Physiotherapeut Mark Beggs aus Irland das Team erweitern.
Außerdem werden die Stimmen von Seiten der NRU immer lauter, dass das Klub-Rugby professioneller werden muss. Nach Thompson bläst nun auch Davis in dieses Horn. Der frühere Namibische Nationalspieler hatte vor rund einer Woche die Forderung gestellt, die Rugby-Liga zu professionalisieren. Das würde eine breitere Basis für die Welwitschias schaffen.
Eher störend ist da der Bericht der Welt-Rugby-Anti-Doping-Agentur (WRADA), die der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) unterliegt. Dort taucht der Spieler Arthur Bouwer auf und hat demnach verbotene Substanzen genommen. Er hatte sich bereits für sein Ungeschick bei der NRU entschuldigt.
Nichts desto trotz muss Bouwer, der sein Unwissen bekundet einer vierjährigen Sperre als Sanktion ins Auge sehen. Zur Verhandlung vorgeladen wurde die Geschäftsführerin der NRU, Elizma Theron.
Trainer Thompson weiß was dem Nationalspieler droht, er selbst musste dies 2007 am eigenen Leib erfahren. Dennoch hilft Unwissenheit vor Strafe nicht. Die der WADA unterstehenden Organisationen veröffentlichen in regelmässigen Abständen Listen mit verbotenen Substanzen.
Bouwer war beim Nations Cup in Rumänien positiv aufgefallen. Es wurde die Einnahme von Steroiden nachgewiesen. Bouwer bestätigte die Einnahme und gab zugleich an, sich nicht genügend über das Präparat erkundigt zu haben. Ein fataler Fehler, wie es der Vorfall mit der prominenten Tennisspielerin Maria Sharapowa zeigte.
Bei der Vorbereitung auf Japan setzt die NRU als Teil des Konzepts, auf Dopingtest durch Spezialisten. Dennoch ist die Affäre um Bouwer gerade in dieser Phase sehr ungünstig für die Erfüllung der Mission World Cup 2019, und die damit verbundene Pressearbeit. Den ein oder anderen potenziellen Geldgeber könnte der Vorfall abschrecken. Dennoch bleibt zu erwähnen, sollte die NRU das Konzept wie angekündigt umsetzen, dann ist das namibische Rugby auf einem exzellenten Weg.
Der namibische Rugby-Verband (NRU) steckt mitten in den Vorbereitungen auf den World Cup 2019. Zu diesem Zweck hatten die Verantwortlichen vor einigen Tagen bereits eine Liste von Spielern an die Medien weitergegeben, die im vorläufigen Aufgebot getestet und beobachtet werden sollen. Das wird in einem Trainingslager stattfinden (AZ berichtete).
Am Mittwoch stellte die Führungsriege der NRU einen, wie man auf neudeutsch sagt, Masterplan vor. Anwesend waren unter anderem Cheftrainer Phil Davies und der Präsident Bradley Basson. Während sich der Übungsleiter mehr auf den sport-technischen Teil konzentrierte, erläuterte Basson die organisatorischen Einzelheiten des Konzepts.
Der Präsident betonte, wie engagiert alle an der Qualifikation für Japan arbeiten. „Die NRU hat das Planpapier bei der Organisationsleitung des Cups 2019 eingereicht und uns wurde eine Unterstützung von 250000 Pfund (rund 4,4 Millionen Namibia-Dollar) angeboten. Dieses Investment werden wir in die gesamte Vorbereitungsphase für die Weltmeisterschaft stecken“, so Basson.
Ein Teil des Geldes wird die NRU wohl in den Aufbau einer Rugby-Akademie, die sich zum Teil auch auf die Nachwuchs-Sichtung und auf Förderprogramme fokussiert investieren. Basson fuhr fort, dass „man sich in dem Prozess befinde, die nötigen Ressourcen mit den richtigen Kompetenzen zu installieren, welche die Vorgaben und Ziele der NRU realisieren und umsetzten.“
Bei der Vorstellung wurde auch erläutert, dass der aus dem Amt geschiedene Cheftrainer der Currie-Cup-Mannschaft John Williams, sich für eine Rückkehr in die Heimat entschieden hatte. Dabei hatte die NRU mit Roger Thompson bereits Anfang November einen Nachfolger definiert. Aber auch im Fitnessbereich, bei den Physiotherapeuten und Taktiktrainern werden in den nächsten Tagen wohl noch Ernennungen folgen.
Im sportlichen Bereich stehen Pläne im Raum, die nationale Liga von acht auf zwölf Mannschaften zu erweitern. Zusätzlich ist die Installierung eines Leistungszentrums vorgesehen. Wichtig ist auch die Zusammenarbeit der NRU mit anderen Nationen und die Ausweitung der Anzahl von internationalen Vergleichen.
Davies gibt für den Cup in Japan auch schon ein erstes Ziel für die Welwitschias vor. „Für uns ist es extrem wichtig die Qualifikation zu schaffen und bei der Weltmeisterschaft das erste Mal ein Spiel zu gewinnen“, so der Waliser.
Fitnesstrainer Wayne Proctor fügte hinzu, dass die Nationalmannschaft dafür zwölf Monate im Jahr trainieren muss, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Gerade zwischen September und März trainieren die Akteure wenig oder gar nicht, was zu einem Leistungsstillstand führt „Die Spieler müssen umdenken und konstant arbeiten um die Nummer 18 in der Weltrangliste zu werden. Das ist eine große Herausforderung an alle“, sagte Proctor.
In der sportlichen Abteilung wurde auch noch der Ernährungswissenschaftler Jack Like verpflichtet. Neben dem Schotten wird der Physiotherapeut Mark Beggs aus Irland das Team erweitern.
Außerdem werden die Stimmen von Seiten der NRU immer lauter, dass das Klub-Rugby professioneller werden muss. Nach Thompson bläst nun auch Davis in dieses Horn. Der frühere Namibische Nationalspieler hatte vor rund einer Woche die Forderung gestellt, die Rugby-Liga zu professionalisieren. Das würde eine breitere Basis für die Welwitschias schaffen.
Eher störend ist da der Bericht der Welt-Rugby-Anti-Doping-Agentur (WRADA), die der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) unterliegt. Dort taucht der Spieler Arthur Bouwer auf und hat demnach verbotene Substanzen genommen. Er hatte sich bereits für sein Ungeschick bei der NRU entschuldigt.
Nichts desto trotz muss Bouwer, der sein Unwissen bekundet einer vierjährigen Sperre als Sanktion ins Auge sehen. Zur Verhandlung vorgeladen wurde die Geschäftsführerin der NRU, Elizma Theron.
Trainer Thompson weiß was dem Nationalspieler droht, er selbst musste dies 2007 am eigenen Leib erfahren. Dennoch hilft Unwissenheit vor Strafe nicht. Die der WADA unterstehenden Organisationen veröffentlichen in regelmässigen Abständen Listen mit verbotenen Substanzen.
Bouwer war beim Nations Cup in Rumänien positiv aufgefallen. Es wurde die Einnahme von Steroiden nachgewiesen. Bouwer bestätigte die Einnahme und gab zugleich an, sich nicht genügend über das Präparat erkundigt zu haben. Ein fataler Fehler, wie es der Vorfall mit der prominenten Tennisspielerin Maria Sharapowa zeigte.
Bei der Vorbereitung auf Japan setzt die NRU als Teil des Konzepts, auf Dopingtest durch Spezialisten. Dennoch ist die Affäre um Bouwer gerade in dieser Phase sehr ungünstig für die Erfüllung der Mission World Cup 2019, und die damit verbundene Pressearbeit. Den ein oder anderen potenziellen Geldgeber könnte der Vorfall abschrecken. Dennoch bleibt zu erwähnen, sollte die NRU das Konzept wie angekündigt umsetzen, dann ist das namibische Rugby auf einem exzellenten Weg.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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