NTN-Produktion "Friends" präsentiert sich in neuem Kleid
Theater ist eine lebendige Kunstform. Keine Vorstellung ist wie die andere, sie kann und soll es auch gar nicht sein. Improvisationstheater ist von seinem Wesen her noch stärker als andere Theaterformen der Wandlung ausgesetzt. So zeigte sich auch die Nationaltheater-Produktion "Friends" ein Jahr nach der Premiere bei der Neuinszenierung in der vergangenen Woche in einem neuen Kleid. Doch das Stück, das ursprünglich von Völkerverständigung handelte und von der Namibisch-Deutschen Stiftung für kulturelle Zusammenarbeit (NaDS) im Rahmen einer Serie zur nationalen Versöhnung (Reconciliation) gesponsert wird, hat durch seine Wandlung viel von der ursprünglichen Botschaft verloren. Statt gegen Fremdenhass mobil zu machen, propagiert "Friends" jetzt mit übertriebenem Klamauk das Wassersparen.
Ursprünglich wurde "Friends" von einer Improvisationstheatergruppe in Deutschland entwickelt und in Asylantenheimen vorgeführt. Da die Schauspieler in einer Phantasiesprache reden, war dieses Stück für Mitglieder unterschiedlichster Sprachgruppen verständlich und erreichte gleichermaßen Kinder und Erwachsene. Das ist jetzt nicht anders. Doch in der Abwesenheit des bundesdeutschen Regisseurs Frizz Lechner, der bei der namibischen Premiere vor etwa einem Jahr noch selbst als Schauspieler eingesprungen war, hat sich das Stück erstaunlich verändert - leider nicht zum Positiven. Wo vorher mit viel Witz und Situationskomik eine ganz klare und einfache Botschaft transportiert wurde - ein Fremder dringt in die Welt der Einheimischen "Always" ein und nach anfänglichem Konflikt lernen die beiden schließlich die Andersartigkeit des anderen akzeptieren und schätzen - versperrt jetzt teilweise fast läppischer Slapstick-Humor den Blick auf das Wesentliche.
Für Kinder mag "Friends" nach wie vor köstliche Unterhaltung sein, wie zahlreiche Schulvorstellungen in der vergangenen Woche bewiesen. Und dass man mit Wasser sparsam umgehen sollte, dürften wohl auch die ganz Kleinen nach dem Theaterbesuch begriffen haben. Aber warum muss eine Fee erst ihre Zauberkraft einsetzen, damit "Always" und der Fremde miteinander umgehen können? Freundschaften entstehen nicht durch Magie. Wenn Zauberei im Vordergrund steht, statt Toleranz zu lernen, dann kommt von der Botschaft der Völkerverständigung nicht viel herüber.
"Friends" wird ein weiteres Mal am Freitag kommender Woche in der Mittagszeit (13.15 - 14.00 Uhr) in der Mehrzweckhalle der NaDS aufgeführt; Eintritt: N$ 25 inklusive Snack und Getränk.
Ursprünglich wurde "Friends" von einer Improvisationstheatergruppe in Deutschland entwickelt und in Asylantenheimen vorgeführt. Da die Schauspieler in einer Phantasiesprache reden, war dieses Stück für Mitglieder unterschiedlichster Sprachgruppen verständlich und erreichte gleichermaßen Kinder und Erwachsene. Das ist jetzt nicht anders. Doch in der Abwesenheit des bundesdeutschen Regisseurs Frizz Lechner, der bei der namibischen Premiere vor etwa einem Jahr noch selbst als Schauspieler eingesprungen war, hat sich das Stück erstaunlich verändert - leider nicht zum Positiven. Wo vorher mit viel Witz und Situationskomik eine ganz klare und einfache Botschaft transportiert wurde - ein Fremder dringt in die Welt der Einheimischen "Always" ein und nach anfänglichem Konflikt lernen die beiden schließlich die Andersartigkeit des anderen akzeptieren und schätzen - versperrt jetzt teilweise fast läppischer Slapstick-Humor den Blick auf das Wesentliche.
Für Kinder mag "Friends" nach wie vor köstliche Unterhaltung sein, wie zahlreiche Schulvorstellungen in der vergangenen Woche bewiesen. Und dass man mit Wasser sparsam umgehen sollte, dürften wohl auch die ganz Kleinen nach dem Theaterbesuch begriffen haben. Aber warum muss eine Fee erst ihre Zauberkraft einsetzen, damit "Always" und der Fremde miteinander umgehen können? Freundschaften entstehen nicht durch Magie. Wenn Zauberei im Vordergrund steht, statt Toleranz zu lernen, dann kommt von der Botschaft der Völkerverständigung nicht viel herüber.
"Friends" wird ein weiteres Mal am Freitag kommender Woche in der Mittagszeit (13.15 - 14.00 Uhr) in der Mehrzweckhalle der NaDS aufgeführt; Eintritt: N$ 25 inklusive Snack und Getränk.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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