Nujoma greift Medien direkt an
Seine Attacke von Donnerstag auf unabhängige Medien, die den Beginn der Übergangsphase 1989 nicht nach seiner Lesart kolportieren, hat Altpräsident Sam Nujoma gestern mit einem direkten Angriff auf die "Republikein-Zeitungen" und den Windhoek Observer fortgesetzt.
Windhoek - Die SWAPO-Versammlung war gestern Nachmittag im alten Stadion von Katutura einberufen worden, um, wie Nujoma gleich anfangs sagte, "dem Volk von Namibia die negativen Berichte insbesondere der Republikein-Zeitungen und des Windhoek Observer über die kürzliche Entdeckung der Massengräber von Eenhana und anderen Ortschaften im Norden sowie zu dem Geschehen um die Durchführung der Resolution 435 des UN-Sicherheitsrates am 1. April 1989 klar zu machen". Nujoma nannte den ehemaligen Kommandeur der Guerilla-Abwehr, Hans Dreyer, einen Mörder. Dreyer als "Kämpfer durch und durch" zu bezeichnen ist für Nujoma dasselbe, als wolle man heute Adolf Hitler verherrlichen. Nujoma hat es vor allem gegen die Darstellung, dass PLAN-Freiheitskämpfer als "Invasoren ihres eigenen Landes" verleumdet würden. "Das ist eine Beleidigung des namibischen Volkes." Er rief dazu auf, "solch reaktionäre Tendenzen und Falschdarstellung unserer Geschichte zu bekämpfen". Derzeitiger Frieden und Stabilität sollten nicht als selbstverständlich gelten: "Nationen sind wegen solch aufrührerischer und einheizender Berichte schon in den Krieg gezogen. Den Weg wollen wir nicht einschlagen. Deshalb verfolgt SWAPO die Politik nationaler Aussöhnung."
Von "solchen Redakteuren und Journalisten" könne die SWAPO nicht erwarten, dass sie irgend etwas Gutes über die Partei und ihre Führer schrieben. Der Altpräsident erinnerte an die dreiteilige Strategie des Unabhängigkeitskampfes: die Massenmobilisierung innerhalb Namibias, die politische und diplomatische Kampagne und der bewaffnete Befreiungskampf.
Den Redakteuren, die sein Geschichtsbild nicht teilen, will der Altpräsident dennoch vergeben und sie als Landsleute unter der Versöhnungspolitik "umarmen". "Das tun wir nicht aus Feigheit. Wir tun das aus der Überzeugung, dass die künftige Entwicklung und die Wohlfahrt unseres Landes schwerer aufwiegen, als das hässliche Kapitel kolonialer Vergeltung aufzugraben."
Nujoma hat gestern seine Aussagen von der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag im Wesentlichen wiederholt, darunter auch die Beschuldigungen gegen die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, die am 1. April 1989 kurz in Windhoek war. Ferner hält Nujoma an der Darstellung fest, dass SWAPO-Krieger seit 1966 durchgehend Militärbasen in Namibia unterhalten hätten. Für den erneuten Ausbruch des Krieges am 1. April 1989 hält er allein die "repressiven Kräfte der Südafrikaner" für verantwortlich, die nicht wie vorgeschrieben in ihren Basen von Oshivelo und Grootfontein gewesen seien. Zu dieser umstrittenen Behauptung fügte Nujoma noch eine Zweite, zu der es gegenteilige Darstellungen gibt. In der Schlacht von Cuito Cuanavale in Angola 1988 hätten FAPLA von Angola, Kubaner und PLAN-Kämpfer das "präsidiale Regiment P. W. Bothas militärisch entschieden geschlagen und gedemütigt". Die Gegendarstellung besagt seit je her, dass der südafrikanische Befehl seine Kräfte abgezogen habe, weil keine geostrategische Notwendigkeit mehr bestand, angolanisches Terrain zu beherrschen.
Windhoek - Die SWAPO-Versammlung war gestern Nachmittag im alten Stadion von Katutura einberufen worden, um, wie Nujoma gleich anfangs sagte, "dem Volk von Namibia die negativen Berichte insbesondere der Republikein-Zeitungen und des Windhoek Observer über die kürzliche Entdeckung der Massengräber von Eenhana und anderen Ortschaften im Norden sowie zu dem Geschehen um die Durchführung der Resolution 435 des UN-Sicherheitsrates am 1. April 1989 klar zu machen". Nujoma nannte den ehemaligen Kommandeur der Guerilla-Abwehr, Hans Dreyer, einen Mörder. Dreyer als "Kämpfer durch und durch" zu bezeichnen ist für Nujoma dasselbe, als wolle man heute Adolf Hitler verherrlichen. Nujoma hat es vor allem gegen die Darstellung, dass PLAN-Freiheitskämpfer als "Invasoren ihres eigenen Landes" verleumdet würden. "Das ist eine Beleidigung des namibischen Volkes." Er rief dazu auf, "solch reaktionäre Tendenzen und Falschdarstellung unserer Geschichte zu bekämpfen". Derzeitiger Frieden und Stabilität sollten nicht als selbstverständlich gelten: "Nationen sind wegen solch aufrührerischer und einheizender Berichte schon in den Krieg gezogen. Den Weg wollen wir nicht einschlagen. Deshalb verfolgt SWAPO die Politik nationaler Aussöhnung."
Von "solchen Redakteuren und Journalisten" könne die SWAPO nicht erwarten, dass sie irgend etwas Gutes über die Partei und ihre Führer schrieben. Der Altpräsident erinnerte an die dreiteilige Strategie des Unabhängigkeitskampfes: die Massenmobilisierung innerhalb Namibias, die politische und diplomatische Kampagne und der bewaffnete Befreiungskampf.
Den Redakteuren, die sein Geschichtsbild nicht teilen, will der Altpräsident dennoch vergeben und sie als Landsleute unter der Versöhnungspolitik "umarmen". "Das tun wir nicht aus Feigheit. Wir tun das aus der Überzeugung, dass die künftige Entwicklung und die Wohlfahrt unseres Landes schwerer aufwiegen, als das hässliche Kapitel kolonialer Vergeltung aufzugraben."
Nujoma hat gestern seine Aussagen von der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag im Wesentlichen wiederholt, darunter auch die Beschuldigungen gegen die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, die am 1. April 1989 kurz in Windhoek war. Ferner hält Nujoma an der Darstellung fest, dass SWAPO-Krieger seit 1966 durchgehend Militärbasen in Namibia unterhalten hätten. Für den erneuten Ausbruch des Krieges am 1. April 1989 hält er allein die "repressiven Kräfte der Südafrikaner" für verantwortlich, die nicht wie vorgeschrieben in ihren Basen von Oshivelo und Grootfontein gewesen seien. Zu dieser umstrittenen Behauptung fügte Nujoma noch eine Zweite, zu der es gegenteilige Darstellungen gibt. In der Schlacht von Cuito Cuanavale in Angola 1988 hätten FAPLA von Angola, Kubaner und PLAN-Kämpfer das "präsidiale Regiment P. W. Bothas militärisch entschieden geschlagen und gedemütigt". Die Gegendarstellung besagt seit je her, dass der südafrikanische Befehl seine Kräfte abgezogen habe, weil keine geostrategische Notwendigkeit mehr bestand, angolanisches Terrain zu beherrschen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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