NUNW will Sturm laufen
Bei einem geplanten Massenaufmarsch am nächsten Donnerstag in Walvis Bay will der Dachverband der Gewerkschaften, NUNW, den Arbeiterverleih der so genannten Zeitarbeitsfirmen aggressiv aufs Korn nehmen. Die NUNW fordert die sofortige Abschaffung der "Arbeitsmakler".
Windhoek/Walvis Bay - Gestern hat die NUNW bereits angekündigt, dass Bernhard Esau, Vizeminister für Handel und Industrie, sowie Samuel Nuyoma, Regionalgouverneur vom Erongo, die Petition der "NUNW-Topführung" entgegennehmen werden. Der amtierende Generalsekretär Peter Naholo richtet per Erklärung ferner einen Aufruf an alle Arbeitgeber von Walvis Bay, dass sie ihre Angestellten "ohne Ausnahme" am 17. Juli zur Demonstration freistellen.
Die NUNW beschuldigt die Zeitarbeitsfirmen - Labour Hire Companies - dass sie das "ungerechte und ausbeuterische Kontraktarbeitersystem der Arpartheids-Kolonialära" wieder eingeführt hätten. "Arbeiter in Walvis Bay sowie in andren Landesteilen sind darüber höchst erzürnt."
Arbeitskommissar Bro-Matthew Shinguandja erklärte gestern auf Nachfrage der AZ aus dem Arbeitsministerium, dass er 1998 selbst die Gründung der ersten Zeitarbeitsfirma in Namibia gefeiert habe. "Damals ging es rein um Arbeitsbeschaffung, indem Arbeitslose über die Firma vorübergehend von Unternehmen angeheuert werden sollten. Die Telecom hat zum Beispiel die erste Gruppe beschäftigt." Danach seien weitere Zeitarbeitsfirmen gegründet worden, unter anderm durch ehemalige Mitarbeiter der ersten Firma. "Denn da steckt Geld drin", führt Shinguandja aus. Somit kam mehr Wettbewerb in das Geschäft des "Arbeiterverleihs". Laut Shinguandja breitet sich diese Art der zeitweiligen Indienstnahme unter Anführung der Zeitarbeitsfirmen noch ständig aus. Die Fischfabriken und der Einzelhandel heuerten solche Kräfte an. Die Konkurrenz unter diesen Firmen habe außerdem zu einer neuen Praxis geführt. Der Arbeitskommissar weiß von Angeboten der Zeitarbeitsfirmen an Großunternehmen, dass sie sich zuerst die Personalkosten geben lassen und daraufhin einen Beschäftigungsplan vorlegen, nach dem die Lohn- und Gehaltskosten ansehnlich verringert werden. Zuvor muss das Unternehmen jedoch seine Arbeiter entlassen, die dann durch die Zeitarbeitsfirma bei dem Unternehmen wieder Beschäftigung finden, aber ihre ursprüngliche Absicherung durch Kranken- und Pensionskasse sowie den vertraglichen Schutz ihrer Arbeitsstelle verloren haben.
"Wir beraten zurzeit beide Seiten", erklärt Shinguandja unter Hinweis auf die Gewerkschaften und die Zeitarbeitsfirmen. Die Absicht der NUNW, ein gesetzliches Verbot der Firmen zu erwirken, hält Shinguandja für unrealistisch, weil die Gewerbefreiheit in der Verfassung verankert ist. Zeitarbeitsfirmen gibt es weltweit, so Shinguandja, aber ihre Praxis müsse auch nach ethischen Regeln bewertet werden.
Windhoek/Walvis Bay - Gestern hat die NUNW bereits angekündigt, dass Bernhard Esau, Vizeminister für Handel und Industrie, sowie Samuel Nuyoma, Regionalgouverneur vom Erongo, die Petition der "NUNW-Topführung" entgegennehmen werden. Der amtierende Generalsekretär Peter Naholo richtet per Erklärung ferner einen Aufruf an alle Arbeitgeber von Walvis Bay, dass sie ihre Angestellten "ohne Ausnahme" am 17. Juli zur Demonstration freistellen.
Die NUNW beschuldigt die Zeitarbeitsfirmen - Labour Hire Companies - dass sie das "ungerechte und ausbeuterische Kontraktarbeitersystem der Arpartheids-Kolonialära" wieder eingeführt hätten. "Arbeiter in Walvis Bay sowie in andren Landesteilen sind darüber höchst erzürnt."
Arbeitskommissar Bro-Matthew Shinguandja erklärte gestern auf Nachfrage der AZ aus dem Arbeitsministerium, dass er 1998 selbst die Gründung der ersten Zeitarbeitsfirma in Namibia gefeiert habe. "Damals ging es rein um Arbeitsbeschaffung, indem Arbeitslose über die Firma vorübergehend von Unternehmen angeheuert werden sollten. Die Telecom hat zum Beispiel die erste Gruppe beschäftigt." Danach seien weitere Zeitarbeitsfirmen gegründet worden, unter anderm durch ehemalige Mitarbeiter der ersten Firma. "Denn da steckt Geld drin", führt Shinguandja aus. Somit kam mehr Wettbewerb in das Geschäft des "Arbeiterverleihs". Laut Shinguandja breitet sich diese Art der zeitweiligen Indienstnahme unter Anführung der Zeitarbeitsfirmen noch ständig aus. Die Fischfabriken und der Einzelhandel heuerten solche Kräfte an. Die Konkurrenz unter diesen Firmen habe außerdem zu einer neuen Praxis geführt. Der Arbeitskommissar weiß von Angeboten der Zeitarbeitsfirmen an Großunternehmen, dass sie sich zuerst die Personalkosten geben lassen und daraufhin einen Beschäftigungsplan vorlegen, nach dem die Lohn- und Gehaltskosten ansehnlich verringert werden. Zuvor muss das Unternehmen jedoch seine Arbeiter entlassen, die dann durch die Zeitarbeitsfirma bei dem Unternehmen wieder Beschäftigung finden, aber ihre ursprüngliche Absicherung durch Kranken- und Pensionskasse sowie den vertraglichen Schutz ihrer Arbeitsstelle verloren haben.
"Wir beraten zurzeit beide Seiten", erklärt Shinguandja unter Hinweis auf die Gewerkschaften und die Zeitarbeitsfirmen. Die Absicht der NUNW, ein gesetzliches Verbot der Firmen zu erwirken, hält Shinguandja für unrealistisch, weil die Gewerbefreiheit in der Verfassung verankert ist. Zeitarbeitsfirmen gibt es weltweit, so Shinguandja, aber ihre Praxis müsse auch nach ethischen Regeln bewertet werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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