Nur durch sich selbst zu schleifen
Mehr und mehr Diamantschleifereien haben sich in den letzten Jahren in Namibia angesiedelt. In der Regel sind das Ableger großer international tätiger Unternehmen, die in Namibia einen Fuß in die Tür bekommen wollen. Die Niederlassung weiterer Unternehmen wird erwartet.
Hardstone Processing (HSP) ist eine der in Namibia aktiven Diamantschleifereien, die sich neben NamCot (eröffnet 2001 in Windhoek, gehört Steinmetz), Mars Investment (eröffnet 2002 in Walvis Bay) und LLD (Lev Leviev Diamonds in Windhoek) hier niedergelassen haben. Die erste Schleiferei im Land, NamGem (eröffnet 1998 in Okahandja), gehört Namdeb und hat daher in gewisser Weise einen Sonderstatus.
Die Verhandlungen zwischen der Regierung Namibias und De Beers um die Neugestaltung des zwischen beiden bestehenden Vertrages haben inzwischen begonnen. Ein wichtiger Punkt auf der Verhandlungsagenda besteht darin, dass geklärt wird, wie künftig mit den "Rohen", also den Rohdiamanten, umgegangen wird. Werden weiterhin sämtliche in Namibia geförderten Diamanten über den Verkaufsarm von De Beers, die Diamond Trading Company (DTC) nach London geschafft und von dort aus an ausgewählte Abnehmer verkauft? Dieses System hat - je nach dem wer es beurteilt - Vor- und Nachteile. Ein wichtiger Vorteil besteht darin, dass die Menge der produzierten und verkauften Diamanten als auch deren Qualität - und damit Preis - gut kontrolliert werden können.
Durch das quasi-Monopol und Kontrollsystem trägt De Beers dazu bei, die Preise für Diamanten hoch zu halten, was wiederum gut ist für die Staatshaushalte der Diamantenförderländer. Ein wichtiger Nachteil besteht darin, dass die hiesigen Diamantschleifereien Probleme haben, genügend Rohdiamanten der notwendigen Qualität zum schleifen zu beschaffen.
HSP schleift vor allem hochwertige große Diamanten. "Wir wollen uns mit Qualitätsarbeit gegen traditionelle Diamantschleiferländer wie Belgien und Israel durchsetzen", so das HSP-Management.
Von den anderen Schleiferei-Unternehmen setzt sich Hard Stone Processing seit kurzem noch durch etwas Anderes ab: Im Unternehmen wurde von dem belgischen Meisterschleifer Marc Nevelsteen ein neuer Schliff entwickelt: der Namibia Cut. Nevelsteen hat bereits andere Schliffe entwickelt, etwa den Regent, den Queen's und den Jubilee Schliff. Sein jüngster Schliff lehnt sich an die Darstellung der namibischen Sonne in der Landesflagge an - in der Draufsicht kann man die zwölf Strahlen erkennen.
"Dieser neue Schliff wird nun an Labore in der ganzen Welt geschickt, um die Lichtreflexion und -brechung zu testen", so HSP. "Unabhängige Beobachter haben uns bereits überdurchschnittlichen Glanz bestätigt."
Durch diesen namibischen Schliff solle zur Wertsteigerung der hiesigen Diamanten beigetragen werden. Man denke auch über eine namibische Diamantenmarke nach, so Burhan Seber, Leitender Direktor von HSP. Diamdel, in der De Beers-Gruppe für die Vermarktung von Rohdiamanten an Kunden "zweiten Ranges" verantwortlich, habe bereits Interesse an der Vermarktung des namibischen Schliffs gezeigt.
"Es gibt Hunderte von Diamantschliffen. Die kommen und gehen manchmal recht schnell. Das Problem ist, das der klassische Brillantschliff mit seinen 57 Facetten einfach ideal ist. Man kann kaum etwas Besseres entwerfen", heißt es von HSP. Von einem lokalen Juwelier mit einer 220 Jahre alten Ekipa in eine Halskette eingebunden, wurde der Prototyp des Namibian Cut vor kurzem zu Gunsten des Michelle McLean Children's Trust für N$34000 versteigert.
Der endgültige Name für den bislang schlicht "Namibian Cut" genannten neuen Schliff, soll laut HSP durch einen nationalen Wettbewerb erhalten.
Hardstone Processing (HSP) ist eine der in Namibia aktiven Diamantschleifereien, die sich neben NamCot (eröffnet 2001 in Windhoek, gehört Steinmetz), Mars Investment (eröffnet 2002 in Walvis Bay) und LLD (Lev Leviev Diamonds in Windhoek) hier niedergelassen haben. Die erste Schleiferei im Land, NamGem (eröffnet 1998 in Okahandja), gehört Namdeb und hat daher in gewisser Weise einen Sonderstatus.
Die Verhandlungen zwischen der Regierung Namibias und De Beers um die Neugestaltung des zwischen beiden bestehenden Vertrages haben inzwischen begonnen. Ein wichtiger Punkt auf der Verhandlungsagenda besteht darin, dass geklärt wird, wie künftig mit den "Rohen", also den Rohdiamanten, umgegangen wird. Werden weiterhin sämtliche in Namibia geförderten Diamanten über den Verkaufsarm von De Beers, die Diamond Trading Company (DTC) nach London geschafft und von dort aus an ausgewählte Abnehmer verkauft? Dieses System hat - je nach dem wer es beurteilt - Vor- und Nachteile. Ein wichtiger Vorteil besteht darin, dass die Menge der produzierten und verkauften Diamanten als auch deren Qualität - und damit Preis - gut kontrolliert werden können.
Durch das quasi-Monopol und Kontrollsystem trägt De Beers dazu bei, die Preise für Diamanten hoch zu halten, was wiederum gut ist für die Staatshaushalte der Diamantenförderländer. Ein wichtiger Nachteil besteht darin, dass die hiesigen Diamantschleifereien Probleme haben, genügend Rohdiamanten der notwendigen Qualität zum schleifen zu beschaffen.
HSP schleift vor allem hochwertige große Diamanten. "Wir wollen uns mit Qualitätsarbeit gegen traditionelle Diamantschleiferländer wie Belgien und Israel durchsetzen", so das HSP-Management.
Von den anderen Schleiferei-Unternehmen setzt sich Hard Stone Processing seit kurzem noch durch etwas Anderes ab: Im Unternehmen wurde von dem belgischen Meisterschleifer Marc Nevelsteen ein neuer Schliff entwickelt: der Namibia Cut. Nevelsteen hat bereits andere Schliffe entwickelt, etwa den Regent, den Queen's und den Jubilee Schliff. Sein jüngster Schliff lehnt sich an die Darstellung der namibischen Sonne in der Landesflagge an - in der Draufsicht kann man die zwölf Strahlen erkennen.
"Dieser neue Schliff wird nun an Labore in der ganzen Welt geschickt, um die Lichtreflexion und -brechung zu testen", so HSP. "Unabhängige Beobachter haben uns bereits überdurchschnittlichen Glanz bestätigt."
Durch diesen namibischen Schliff solle zur Wertsteigerung der hiesigen Diamanten beigetragen werden. Man denke auch über eine namibische Diamantenmarke nach, so Burhan Seber, Leitender Direktor von HSP. Diamdel, in der De Beers-Gruppe für die Vermarktung von Rohdiamanten an Kunden "zweiten Ranges" verantwortlich, habe bereits Interesse an der Vermarktung des namibischen Schliffs gezeigt.
"Es gibt Hunderte von Diamantschliffen. Die kommen und gehen manchmal recht schnell. Das Problem ist, das der klassische Brillantschliff mit seinen 57 Facetten einfach ideal ist. Man kann kaum etwas Besseres entwerfen", heißt es von HSP. Von einem lokalen Juwelier mit einer 220 Jahre alten Ekipa in eine Halskette eingebunden, wurde der Prototyp des Namibian Cut vor kurzem zu Gunsten des Michelle McLean Children's Trust für N$34000 versteigert.
Der endgültige Name für den bislang schlicht "Namibian Cut" genannten neuen Schliff, soll laut HSP durch einen nationalen Wettbewerb erhalten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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