NWG lädt zur Studientour
Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG), wurde unter der Leitung des Reiseleiters Armin Jagdhuber und dem „lebenden Lexikon“ Gunter von Schumann 10-tägige Studienfahrt durch den Norden unseres Landes unternommen. Die 14-köpfige-Gruppe, hat bei dieser kunsthistorischen Tour das Boesmanland, Ovamboland und Kaokoveld besucht und dabei nicht nur verschiedene Kulturen kennengelernt, sondern auch Kriegsgedenkstätten, Gräber von deutschen u. südafrikanischen Soldaten aus dem Befreiungskampf und frühen Kämpfen des 1. Weltkrieges, Missionsstationen und Krankenhäuser besucht.
Einer von vielen Höhepunkten war ein Besuch auf Farm Wilderness von Reinhardt Friedrich, nordöstlich von Tsumeb. Hier haben alle unglaublich viel über das traditionelle Leben der Buschleute erfahren. Das war aber erst der Anfang dieser interessanten Tour. Denn im Laufe dieser Reise entfalteten sich immer mehr, für viele noch unbekannte Geschichten des Landes.
Seit Cathrine v.d. Merwe zum Beispiel auf dieser Reise diese interessanten Orte gesehen und die Geschichten der dort lebenden Menschen gehört hat, wurde ihr Interesse für die vielfältige Geschichte des Landes geweckt. Nun möchte sie noch mehr von ihrem Land und seinen Menschen erfahren.
Sie war vor allem vom Onandjoke-Krankenhaus sehr beeindruckt, welches bereits 1911 von der finnischen Mission errichtet wurde. Geführt wurde es damals von der finnischen Ärztin Dr. Selma Raino. Sie kam bereits als junges Mädchen in diese Mission, wo sie letztendlich 31 Jahre ihr Können und Wissen in den Dienst der dort lebenden Menschen gestellt hat. Bei der Missions-Station fand sie auch ihre letzte Ruhe.
Die Gruppe hat auch einige Monumente und Museen besucht. Dazu zählt auch Ombalantu Baobab (Affenbrotbaum) zu dem ein Abstecher unternommen wurde. Mit einer Höhe von 28 Meter und einem Umfang über 20 Meter, zählt er hier mit zu den Größten seiner Art. Sein Hohlraum wurde über die Jahrzehnte zu vielerlei genutzt. Oftmals diente er als Versteck, später wurde eine kleine Post darin eingerichtet, dann wieder eine Bar und letztendlich beherbergt er eine kleine Kapelle, in der 30 Menschen Platz finden.
Eine Besichtigung des Ruacana-Kraftwerkes stand ebenfalls auf dem Programm. Dabei wurde den NWG-Besuchern erklärt, dass aufgrund des wenigen Wassers zur Zeit nur eine Turbine ihre Arbeit verrichtet.
Anschließend folgen zwei Tage Ruhepause bei den Epupafällen. Diese wurden jedoch mit einem Besuch in einem Himba Dorf genutzt, was für alle Teilnehmer dieser Tour faszinierend war. Die Himba, die im Kaokoland ansässig sind, regte die Reisegruppe allerdings auch zum Nachdenken an. Denn unser Land birgt nicht nur wundervolle Landschaften, sondern auch Volksgruppen, mit einer langen und wechselreichen Geschichte.
Nachdem diese Reise so erfolgreich verlaufen ist, möchte die NWG auch in Zukunft derlei Studien-Touren anbieten. Mehr Informationen über die verschiedenen Programme und Angebote der NWG gibt es unter der Telefon-Nr. 061-22 5372 oder via E-Mail: [email protected]
Mariana Balt (Übersetzung Gisela Grönning)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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