Offener Brief an den namibischen Botschafter Hanno Rumpf
Exzellenz,
ich erinnere mich an das Life-Style-Interview, das Sie kurz nach Ihrer Amstseinführung in Berlin einem deutschen Hochglanz-Magazin gegeben haben. Darin bekundeten Sie, dass Sie wegen ihres Aussehens, Ihres deutschen Namens und Ihren perfekten deutschen Sprachkenntnissen oft mit dem deutschen Botschafter in Namibia verwechselt werden. Ohne Frage, Sie sind deutschstämmig.
Warum sind Sie so sauer auf Willy Pabst? Der Mann hat jetzt wahrlich ganz andere Sorgen. Ihm hat gerade Rob Mugabe ein paar hundert Millionen Mäuse geklaut. Da kann er schon vergessen zu erwähnen, dass der Firmensitz von Triton Container International auf den Bermudas ist. Aus gutem Grund.
Wilfried Pabst ist übrigens einer der bedeutendsten deutschen und internationalen Industriellen, der es überhaupt nicht nötig hat, von Ihnen, Exzellenz, die Verfassungsmäßigkeit der Farmenteignungen der namibischen Regierung erklären zu lassen. Er ist sehr wohl in der Lage, sich selbst über die politische Entwicklung in Namibia die eigene Meinung zu bilden.
Und was die ?tendenziösen Darstellungen, wie in den o. g. Artikeln? betrifft: Es ist der unverfrorenste Angriff gegen die Pressefreiheit, die ein Botschafter eines ?demokratischen? Landes in der letzten Zeit vom Stapel gelassen hat.
Die von Ihnen bemängelten Berichterstattungen sind überhaupt nicht ?irreführend? und ?unbegründet?. Sie geben lediglich die Meinung der sich äußernden Person wieder. So wie Ihre Meinung auch.
Sie behaupten weiter: ?Die Notwendigkeit einer Landreform in Namibia ist unbestritten. Das Thema ist viel zu bedeutend, als das es für politisch motivierte und irreführende Polemik missbraucht werden sollte.? Was unterstellen Sie Ihren Landsleuten und der deutschen Öffentlichkeit (denn auch in der offiziellen Mitteilung der namibischen Botschaft zum Thema Landreform kann jeder Deutscher die selbe Formulierung lesen), Herr Botschafter? Verteilen Sie Maulkörbe? Nichts soll an die Öffentlichkeit gelangen, bis die namibische Regierung klammheimlich vollendete Tatsachen geschaffen hat? Befürchten Sie, dass jemand die Wahrheit über den geplanten Landraub ausspricht?
Ich tue es trotzdem jetzt: Die geplanten Farmenteignungen in Namibia sind willkürlich und verfassungswidrig. Es existiert kein öffentliches Interesse dafür. Das Vorhaben Ihrer Regierung ist undurchdacht und gefährdet die Zukunft des Landes.
Die Landreform in ihrer jetzigen Form dient nur der Machterweiterung der schwarzen Elite und der Beseitigung einer Minderheit der Bevölkerung: nämlich der Weißen.
Was ist das für ein Gefühl, Herr Botschafter, Ihren deutschstämmigen Mitbürgern in den Rücken zu fallen?
Agnes Römer
Berlin
ich erinnere mich an das Life-Style-Interview, das Sie kurz nach Ihrer Amstseinführung in Berlin einem deutschen Hochglanz-Magazin gegeben haben. Darin bekundeten Sie, dass Sie wegen ihres Aussehens, Ihres deutschen Namens und Ihren perfekten deutschen Sprachkenntnissen oft mit dem deutschen Botschafter in Namibia verwechselt werden. Ohne Frage, Sie sind deutschstämmig.
Warum sind Sie so sauer auf Willy Pabst? Der Mann hat jetzt wahrlich ganz andere Sorgen. Ihm hat gerade Rob Mugabe ein paar hundert Millionen Mäuse geklaut. Da kann er schon vergessen zu erwähnen, dass der Firmensitz von Triton Container International auf den Bermudas ist. Aus gutem Grund.
Wilfried Pabst ist übrigens einer der bedeutendsten deutschen und internationalen Industriellen, der es überhaupt nicht nötig hat, von Ihnen, Exzellenz, die Verfassungsmäßigkeit der Farmenteignungen der namibischen Regierung erklären zu lassen. Er ist sehr wohl in der Lage, sich selbst über die politische Entwicklung in Namibia die eigene Meinung zu bilden.
Und was die ?tendenziösen Darstellungen, wie in den o. g. Artikeln? betrifft: Es ist der unverfrorenste Angriff gegen die Pressefreiheit, die ein Botschafter eines ?demokratischen? Landes in der letzten Zeit vom Stapel gelassen hat.
Die von Ihnen bemängelten Berichterstattungen sind überhaupt nicht ?irreführend? und ?unbegründet?. Sie geben lediglich die Meinung der sich äußernden Person wieder. So wie Ihre Meinung auch.
Sie behaupten weiter: ?Die Notwendigkeit einer Landreform in Namibia ist unbestritten. Das Thema ist viel zu bedeutend, als das es für politisch motivierte und irreführende Polemik missbraucht werden sollte.? Was unterstellen Sie Ihren Landsleuten und der deutschen Öffentlichkeit (denn auch in der offiziellen Mitteilung der namibischen Botschaft zum Thema Landreform kann jeder Deutscher die selbe Formulierung lesen), Herr Botschafter? Verteilen Sie Maulkörbe? Nichts soll an die Öffentlichkeit gelangen, bis die namibische Regierung klammheimlich vollendete Tatsachen geschaffen hat? Befürchten Sie, dass jemand die Wahrheit über den geplanten Landraub ausspricht?
Ich tue es trotzdem jetzt: Die geplanten Farmenteignungen in Namibia sind willkürlich und verfassungswidrig. Es existiert kein öffentliches Interesse dafür. Das Vorhaben Ihrer Regierung ist undurchdacht und gefährdet die Zukunft des Landes.
Die Landreform in ihrer jetzigen Form dient nur der Machterweiterung der schwarzen Elite und der Beseitigung einer Minderheit der Bevölkerung: nämlich der Weißen.
Was ist das für ein Gefühl, Herr Botschafter, Ihren deutschstämmigen Mitbürgern in den Rücken zu fallen?
Agnes Römer
Berlin
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Allgemeine Zeitung
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