Ohorongo-Übernahme geplatzt
Wettbewerbshüter: Aufkauf könnte zu Absprachen im Zementmarkt führen
Von Clemens von Alten, Windhoek
Die Abfuhr der Wettbewerbsbehörde (Namibian Competition Commission, NaCC) kam unerwartet, sagte der Geschäftsführer von Ohorongo Cement, Hans-Wilhelm Schütte, gestern im AZ-Gespräch. Er hatte am Montagabend erfahren, dass die Kommission dem Unternehmen West China Cement Limited nicht erlaubt, der Schwenk-Gruppe die 70 Prozent Anteile an der namibischen Zementfabrik abzukaufen. „Damit haben wir nicht gerechnet“, so Schütte.
Untersuchungen des NaCC-Sekretariats hätten eine Verbindung offenbart zwischen dem Kaufinteressenten, West China Cement, und dem Ohorongo-Konkurrenten Whale Rock Cement, der unter dem Namen Cheetah Cement auftritt. „Im Falle einer Übernahme würde diese Verbindung die Wahrscheinlichkeit steigern, dass sich die beiden Unternehmen koordinieren oder sogar heimlich absprechen, gerade wenn es um vertrauliche Firmeninformationen geht“, erklärte die Aufsichtsbehörde am Montag.
Absprachen ermöglichen Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung, die zum Nachteil der Verbraucher wäre und neuen, vor allem kleineren Firmen den Markteintritt erschweren oder sogar verwehren könnte. „Wir ist der Ansicht, dass die die vorgeschlagene Transaktion den hiesigen Wettbewerb erheblich beeinträchtigen oder verhindern würde“, heißt es in der NaCC-Stellungnahme. „Darüber hinaus verspricht diese Transaktion keine konkreten Vorteile, die angesichts der negativen Folgen überwiegen.“
Die Begründung der Absage habe den Ohorongo-Geschäftsführer etwas stutzig gemacht: „Im Vorfeld der geplanten Übernahme fand ein Treffen mit Interessenvertretern statt, an dem auch die Aufsichtsbehörde teilgenommen hatte“, so Schütte, „und bei dieser Versammlung wurde eigentlich ausdrücklich klargestellt, dass keine solche Verbindung besteht.“ Jedenfalls wirke sich die Entscheidung der Behörde in keiner Weise auf den Betrieb aus, betonte er.
Das Ohorongo-Zementwerk befindet sich in der Nähe von Otavi und hat 2011 mit der Produktion begonnen. Die Fabrik entspreche einer Gesamtinvestition von inzwischen drei Milliarden Namibia-Dollar. Die aktuelle Produktionskapazität belaufe sich auf über eine Million Tonnen Zement pro Jahr. Zu den Teilhabern gehören neben der deutschen Schwenk Baustoffgruppe die Industrial Development Corporation of South Africa (14%), die Development Bank of Namibia (11%) und die Development Bank of Southern Africa (4%). West China Cement teilte zu Beginn dieses Jahres mit, einen Kaufvertrag mit Schwenk unterzeichnet zu haben (AZ berichtete).
Das einzige andere Zementwerk ist die vor rund zwei Jahren bei Otjiwarongo errichtete Cheetah-Fabrik der Firma Whale Rock Cement, ein Joint-Venture mit chinesischen Investoren. Jährlich produzieren die beiden namibischen Fabriken zusammen bis zu 2,5 Millionen Tonnen Zement. Die namibische Nachfrage belaufe sich zurzeit auf eine halbe Million Tonnen, so Schütte. „Es sind keine großen Bauaufträge geplant und die Flaute begann schon vor der Covid-19-Pandemie, die vor allem den Export beeinträchtigt“, erklärte der Ohorongo-Chef, der auf größere Infrastrukturprojekte hofft.
Die Abfuhr der Wettbewerbsbehörde (Namibian Competition Commission, NaCC) kam unerwartet, sagte der Geschäftsführer von Ohorongo Cement, Hans-Wilhelm Schütte, gestern im AZ-Gespräch. Er hatte am Montagabend erfahren, dass die Kommission dem Unternehmen West China Cement Limited nicht erlaubt, der Schwenk-Gruppe die 70 Prozent Anteile an der namibischen Zementfabrik abzukaufen. „Damit haben wir nicht gerechnet“, so Schütte.
Untersuchungen des NaCC-Sekretariats hätten eine Verbindung offenbart zwischen dem Kaufinteressenten, West China Cement, und dem Ohorongo-Konkurrenten Whale Rock Cement, der unter dem Namen Cheetah Cement auftritt. „Im Falle einer Übernahme würde diese Verbindung die Wahrscheinlichkeit steigern, dass sich die beiden Unternehmen koordinieren oder sogar heimlich absprechen, gerade wenn es um vertrauliche Firmeninformationen geht“, erklärte die Aufsichtsbehörde am Montag.
Absprachen ermöglichen Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung, die zum Nachteil der Verbraucher wäre und neuen, vor allem kleineren Firmen den Markteintritt erschweren oder sogar verwehren könnte. „Wir ist der Ansicht, dass die die vorgeschlagene Transaktion den hiesigen Wettbewerb erheblich beeinträchtigen oder verhindern würde“, heißt es in der NaCC-Stellungnahme. „Darüber hinaus verspricht diese Transaktion keine konkreten Vorteile, die angesichts der negativen Folgen überwiegen.“
Die Begründung der Absage habe den Ohorongo-Geschäftsführer etwas stutzig gemacht: „Im Vorfeld der geplanten Übernahme fand ein Treffen mit Interessenvertretern statt, an dem auch die Aufsichtsbehörde teilgenommen hatte“, so Schütte, „und bei dieser Versammlung wurde eigentlich ausdrücklich klargestellt, dass keine solche Verbindung besteht.“ Jedenfalls wirke sich die Entscheidung der Behörde in keiner Weise auf den Betrieb aus, betonte er.
Das Ohorongo-Zementwerk befindet sich in der Nähe von Otavi und hat 2011 mit der Produktion begonnen. Die Fabrik entspreche einer Gesamtinvestition von inzwischen drei Milliarden Namibia-Dollar. Die aktuelle Produktionskapazität belaufe sich auf über eine Million Tonnen Zement pro Jahr. Zu den Teilhabern gehören neben der deutschen Schwenk Baustoffgruppe die Industrial Development Corporation of South Africa (14%), die Development Bank of Namibia (11%) und die Development Bank of Southern Africa (4%). West China Cement teilte zu Beginn dieses Jahres mit, einen Kaufvertrag mit Schwenk unterzeichnet zu haben (AZ berichtete).
Das einzige andere Zementwerk ist die vor rund zwei Jahren bei Otjiwarongo errichtete Cheetah-Fabrik der Firma Whale Rock Cement, ein Joint-Venture mit chinesischen Investoren. Jährlich produzieren die beiden namibischen Fabriken zusammen bis zu 2,5 Millionen Tonnen Zement. Die namibische Nachfrage belaufe sich zurzeit auf eine halbe Million Tonnen, so Schütte. „Es sind keine großen Bauaufträge geplant und die Flaute begann schon vor der Covid-19-Pandemie, die vor allem den Export beeinträchtigt“, erklärte der Ohorongo-Chef, der auf größere Infrastrukturprojekte hofft.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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