Ohorongo-Zement kontert NCCI
Windhoek - Die Arbeitslosigkeit im Land war während der Jahreshauptversammlung der Namibischen Kammer für Handel und Industrie (NCCI) bei den Hauptrednern, John Endjala und seiner Nachfolgerin im Vorsitz der NCCI, Martha Namundjebo-Tilahun, sowie bei Finanzministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila ein Kernthema.
Endjala empörte sich, dass beim Aufbau des Ohorongo-Zementwerks "chinesische Arbeiter Schubkarren schieben", derweil jeder wüsste, wie hoch die Arbeitslosigkeit in Namibia sei. Offizielle Quellen geben die Statistik mit 51% an.
Befragt nach der Korrektheit der Arbeiterzahl auf der Ohorongo-Baustelle bei Otavi konterte der geschäftsführende Direktor des Unternehmens, Hans-Wilhelm Schütte, gestern mit dem Hinweis, dass es sich derzeit um 750 Kräfte handle, darunter auch Inder und Deutsche. Die Asiaten stellten jedoch den größten Anteil.
Weil das Zementwerk möglichst schnell, innerhalb zweier Jahre, Betriebs- und schlüsselfertig sein soll, um dann vor allem namibischen Kräften Arbeitsstellen zu bieten, habe die Konzernleitung, beziehungsweise die Projektleitung für den Anlagenbau, Polysius (ThyssenKrupp), zwei chinesische Unternehmen für Hoch- und Tiefbau sowie für die mechanische Installation engagiert. Bei Beginn der Bauarbeiten Anfang 2009 hätten wegen der Vorbereitungen auf die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika keine regionalen und lokalen Firmen zur Verfügung gestanden, so Schütte. "In der zweiten Hälfte der Bauarbeiten bis 2011 sind bei der elektrischen Installation wieder namibische Firmen eingebunden, wie anfangs bei der Erdbewegung und den Werkstraßen für das Gelände."
Finanzministerin Kuugongelwa-Amadhila ging in ihrer Rede an die Kammer mehr auf das Tagungsthema ein: "Informationstechnik und Innovation in der Geschäftswelt - für nachhaltige Entwicklung". Sie schilderte, wie die elektronische Buchführung und Finanzkontrolle zu Vorteilen führe, derweil die Regierung das Regelwerk für Ankauf von Gütern und Vergabe von Aufträgen (procurement and tender procedure) durch neue Kriterien dahingehend revidiere, dass bei Ankauf nur Firmen in Frage kommen sollen, deren Aktien sich zu 51 und mehr Prozent in namibischer Hand befänden, während sie bei Dienstleistungsbetrieben eine BEE-Beteiligung (Black Economic Empowerment) von mindestens 30% erwarte. Sie erhofft sich mehr Zusammenarbeit zwischen dem Privat- und dem öffentlichen Sektor.
Ausgehend von der Kritik Endjalas an Ohorongo, dass das Unternehmen beim Aufbau des Werks viele chinesische Arbeiter einstelle, sagte die Ministerin, dass Ohorongo als Privatgesellschaft an das Innenministerium herangetreten sei. Sie beschwerte sich dann über gewisse Gesellschaften, die von der Regierung Aufträge erhielten, weil sie "namibisch" seien, dass der namibische Anteil an solchen Unternehmen jedoch lediglich aus einem Fahrer und einer Sekretärin bestehe.
Kuugongelwa-Amadhila ermutigte die Handelskammer, die Einladung ihres Ministeriums anzunehmen und zu Verhandlungen "an ihren Tisch zu kommen". Ein weiteres Problem ist zum Dauerbrenner geworden, das sowohl die neue NCCI-Präsidentin Namundjebo-Tilahun in ihrer Antrittsrede als auch die Autoren der ersten eigenen NCCI-Erhebung über das Wirtschaftsklima (Namibian Business and Investment Climate Survey 2009) hervorgehoben haben: der Mangel an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften in Namibia, der durch die extrem schwierige und restriktive Zuteilung von Arbeitsgenehmigungen durch das Innenministerium verschlimmert wird. Die NCCI betrachtet dazu die Ausbildung von Fachpersonal als ein vorrangiges Ziel.
Endjala empörte sich, dass beim Aufbau des Ohorongo-Zementwerks "chinesische Arbeiter Schubkarren schieben", derweil jeder wüsste, wie hoch die Arbeitslosigkeit in Namibia sei. Offizielle Quellen geben die Statistik mit 51% an.
Befragt nach der Korrektheit der Arbeiterzahl auf der Ohorongo-Baustelle bei Otavi konterte der geschäftsführende Direktor des Unternehmens, Hans-Wilhelm Schütte, gestern mit dem Hinweis, dass es sich derzeit um 750 Kräfte handle, darunter auch Inder und Deutsche. Die Asiaten stellten jedoch den größten Anteil.
Weil das Zementwerk möglichst schnell, innerhalb zweier Jahre, Betriebs- und schlüsselfertig sein soll, um dann vor allem namibischen Kräften Arbeitsstellen zu bieten, habe die Konzernleitung, beziehungsweise die Projektleitung für den Anlagenbau, Polysius (ThyssenKrupp), zwei chinesische Unternehmen für Hoch- und Tiefbau sowie für die mechanische Installation engagiert. Bei Beginn der Bauarbeiten Anfang 2009 hätten wegen der Vorbereitungen auf die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika keine regionalen und lokalen Firmen zur Verfügung gestanden, so Schütte. "In der zweiten Hälfte der Bauarbeiten bis 2011 sind bei der elektrischen Installation wieder namibische Firmen eingebunden, wie anfangs bei der Erdbewegung und den Werkstraßen für das Gelände."
Finanzministerin Kuugongelwa-Amadhila ging in ihrer Rede an die Kammer mehr auf das Tagungsthema ein: "Informationstechnik und Innovation in der Geschäftswelt - für nachhaltige Entwicklung". Sie schilderte, wie die elektronische Buchführung und Finanzkontrolle zu Vorteilen führe, derweil die Regierung das Regelwerk für Ankauf von Gütern und Vergabe von Aufträgen (procurement and tender procedure) durch neue Kriterien dahingehend revidiere, dass bei Ankauf nur Firmen in Frage kommen sollen, deren Aktien sich zu 51 und mehr Prozent in namibischer Hand befänden, während sie bei Dienstleistungsbetrieben eine BEE-Beteiligung (Black Economic Empowerment) von mindestens 30% erwarte. Sie erhofft sich mehr Zusammenarbeit zwischen dem Privat- und dem öffentlichen Sektor.
Ausgehend von der Kritik Endjalas an Ohorongo, dass das Unternehmen beim Aufbau des Werks viele chinesische Arbeiter einstelle, sagte die Ministerin, dass Ohorongo als Privatgesellschaft an das Innenministerium herangetreten sei. Sie beschwerte sich dann über gewisse Gesellschaften, die von der Regierung Aufträge erhielten, weil sie "namibisch" seien, dass der namibische Anteil an solchen Unternehmen jedoch lediglich aus einem Fahrer und einer Sekretärin bestehe.
Kuugongelwa-Amadhila ermutigte die Handelskammer, die Einladung ihres Ministeriums anzunehmen und zu Verhandlungen "an ihren Tisch zu kommen". Ein weiteres Problem ist zum Dauerbrenner geworden, das sowohl die neue NCCI-Präsidentin Namundjebo-Tilahun in ihrer Antrittsrede als auch die Autoren der ersten eigenen NCCI-Erhebung über das Wirtschaftsklima (Namibian Business and Investment Climate Survey 2009) hervorgehoben haben: der Mangel an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften in Namibia, der durch die extrem schwierige und restriktive Zuteilung von Arbeitsgenehmigungen durch das Innenministerium verschlimmert wird. Die NCCI betrachtet dazu die Ausbildung von Fachpersonal als ein vorrangiges Ziel.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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