Okorusu-Mine ist "schwerster" Exporteur Namibias
Otjiwarongo - Der Tagebau Okorusu kann zum Jahresbeginn 2002 eine hervorragende Bilanz präsentieren. Das teilte Mark Dawe, Geschäftsführer der Okorusu Mine, vergangene Woche während der Eröffnung einer Klinik auf dem Gelände mit. Seit 1997 ist die "Okorusu Fluorspar Mine" zu den bedeutendsten Herstellern von hochqualitativem, säurehaltigen Flussspat avanciert. Sie ist global gesehen auch eine der drei Lagerstätten, die das begehrte Karbonatitgestein im Flussspat enthält. Im vergangenen Jahr betrug die ausgeführte Menge 80000 Tonnen und wurde für das laufende Jahr 2002 auf 90000 veranschlagt. Damit ist die Mine - bezogen auf das Gewicht - Namibias größter Exporteur für den europäischen Markt.
Die Okorusu Mine liegt auf ca. 1720 Meter Seehöhe an den Hängen eines mit Syringa-Bäumen bewachsenen Berges, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Otjiwarongo. Die Lagerstätte ist seit der deutschen Kolonialzeit bekannt und wurde bereits 1920 erstmalig abgebaut. 1949 übernahm IMEX, eine Tochter der südafrikanischen ISCOR (South African Iron and Steel Corporation), die Grube und baute von 1950 bis 1955 Flussspat ab. Im Oktober 1988 wurde erstmals wieder mit der Produktion von Flussspat (CaF2) am Gelände der "Okorusu Fluorspar Mine", die sich zu diesem Zeitpunkt noch mehrheitlich in privater Hand befunden hatte, begonnen. Einige Jahre später, im Juli 1997, ist Okorusu Fluorspar (Ptd) Ltd gänzlich von dem belgischen Chemie- und Pharma-Konzern Solvay, der weltweit Niederlassungen hat, übernommen worden. Der Produktionsschwerpunkt des neuen Eigentümers lag in der Herstellung von 97 Prozent säurehaltigem Flussspat (Fluorit), der letztlich in diesem Reinheitsgrad exportiert wird.
Säurehaltiger Flussspat wird zur Gewinnung von Flusssäure verwendet, das die Grundlage für die meisten fluorhältigen organischen und anorganischen Verbindungen bildet. Der wichtigste Verwendungszweig dieses Minerals ist der Bereich der Kältetechnik in Form von Hydrochlorfluorkohlenwasserstoff (HCFC). Das HCFC, das von der Okorusu Mine produziert wird, ist nicht ozonschädigend.
Flussspat kommt in verschieden Farben vor, wie grün, purpurrot, gelb und auch blau. 15 verschiedene Mineralien sind neben Flussspat im Okorusu-Erzkörper gebunden.
Der Bergbau wird von einem etwa 40 m tiefen Bohrbrunnen mit Wasser versorgt. Dabei werden jeden Tag ca. 40 Kubikmeter pro Stunde gefördert und über eine Distanz von sieben Kilometern bis zum Tagbau gepumpt.
Am Gelände der Okorusu Mine wurden zahlreiche Erzkörper ausfindig gemacht - drei davon (A, B, C) wurden für die Produktion entwickelt und ausgebaut. Der Abbau des Erzkörpers findet derzeit auf den Lagerstätten A und B statt. Dazu bedient man sich der Sprengtechnik. Das Gestein wird anschließend mit Lastkraftwagen zur Zerkleinerungsanlage (crush plant) transportiert. Ungefähr 170000 Tonnen werden pro Monat gewonnen, davon 25000 Tonnen (Roh-)Erz. Der nicht verwendete Teil wird auf einer Halde am Hangbereich des Bergs abgekippt.
Bei der Aufbereitung wird das Erz grob zerkleinert, um Fluorit freizusetzen. Der nun vermischte Erzkörper wird in einer Drei-Stufen-Zerkleinerungsanlage auf eine Größe von 22 mm reduziert. Anschließend kommt das Material in eine so genannte Mühle (mill plant), wo 47-prozentiger Flussspat gewonnen wird. Dort wird das Fluorit auf eine Korngröße von 250 Mikrons (tausendstel Millimeter) gebracht. Das nunmehr staubähnliche Material geht weiter zur Flotationsanlage (flotation plant), die am Fuße des Bergs gelegen ist und 1998 errichtet wurde. Verschiedene Chemikalien werden hier dem Flussspat hinzugefügt, um das Material wasserabweisend zu machen. Nach diesem Prozess erhält man Flussspat mit einem 97-prozentigen Reinheitsgrad. Danach wird das Konzentrat gefiltert, um seinen Wassergehalt auf zehn Prozent zu reduzieren. Das Material darf aber nicht zu trocken sein, da es sonst Schwierigkeiten während des Transports geben würde.
Der 97-prozentige Flussspat ist nun bereit für den Transport zur 20 km entfernt gelegenen Eisenbahn, die den Rohstoff nach Walvis Bay bringt, von wo ein Mal pro Monat eine Schiffsladung nach Rotterdam geschickt wird. Von dort wird das Material auf dem Rhein nach Deutschland, Bad Wimpfen, geschifft, wo das Konzentrat für die Weiterverarbeitung beim "Mutterkonzern", Solvay, bestimmt ist. Endprodukte werden weltweit abgesetzt.
Die Nutzung der Grube wird vom heutigen Zeitpunkt auf 15 bis 20 Jahre - bei einer jährlichen Produktionsrate von etwa 100000 Tonnen - geschätzt. Kapazitäten gibt es genug: Das Minengelände beträgt 100 Hektar, die Minenlizenz ist anwendbar auf etwa 2500 Hektar. Für die Zeit nach Minenschließung soll ein Rekultivierungsprogramm wirksam werden.
Das Okorusu Minengelände gliedert sich in fünf Abteilungen: Bergbau, Metallurgie, Technik, Administration und Labor. Auch ein kleines Dorf, in dem permanent 173 Personen leben, befindet sich auf dem Areal. Des Weiteren gibt es in dem Dorf Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten, und der Schulbus bringt täglich 30 Kinder nach Otjiwarongo. Vergangene Woche wurde auf dem Gelände eine Klinik für die dort lebenden Arbeiter eröffnet. Der seit 1995 amtierende Geschäftsführer Mark Dawe setzt sich überdies sehr für ein gutes Arbeitsklima und das Wohlbefinden der Arbeitsnehmer ein.
Die Okorusu Mine liegt auf ca. 1720 Meter Seehöhe an den Hängen eines mit Syringa-Bäumen bewachsenen Berges, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Otjiwarongo. Die Lagerstätte ist seit der deutschen Kolonialzeit bekannt und wurde bereits 1920 erstmalig abgebaut. 1949 übernahm IMEX, eine Tochter der südafrikanischen ISCOR (South African Iron and Steel Corporation), die Grube und baute von 1950 bis 1955 Flussspat ab. Im Oktober 1988 wurde erstmals wieder mit der Produktion von Flussspat (CaF2) am Gelände der "Okorusu Fluorspar Mine", die sich zu diesem Zeitpunkt noch mehrheitlich in privater Hand befunden hatte, begonnen. Einige Jahre später, im Juli 1997, ist Okorusu Fluorspar (Ptd) Ltd gänzlich von dem belgischen Chemie- und Pharma-Konzern Solvay, der weltweit Niederlassungen hat, übernommen worden. Der Produktionsschwerpunkt des neuen Eigentümers lag in der Herstellung von 97 Prozent säurehaltigem Flussspat (Fluorit), der letztlich in diesem Reinheitsgrad exportiert wird.
Säurehaltiger Flussspat wird zur Gewinnung von Flusssäure verwendet, das die Grundlage für die meisten fluorhältigen organischen und anorganischen Verbindungen bildet. Der wichtigste Verwendungszweig dieses Minerals ist der Bereich der Kältetechnik in Form von Hydrochlorfluorkohlenwasserstoff (HCFC). Das HCFC, das von der Okorusu Mine produziert wird, ist nicht ozonschädigend.
Flussspat kommt in verschieden Farben vor, wie grün, purpurrot, gelb und auch blau. 15 verschiedene Mineralien sind neben Flussspat im Okorusu-Erzkörper gebunden.
Der Bergbau wird von einem etwa 40 m tiefen Bohrbrunnen mit Wasser versorgt. Dabei werden jeden Tag ca. 40 Kubikmeter pro Stunde gefördert und über eine Distanz von sieben Kilometern bis zum Tagbau gepumpt.
Am Gelände der Okorusu Mine wurden zahlreiche Erzkörper ausfindig gemacht - drei davon (A, B, C) wurden für die Produktion entwickelt und ausgebaut. Der Abbau des Erzkörpers findet derzeit auf den Lagerstätten A und B statt. Dazu bedient man sich der Sprengtechnik. Das Gestein wird anschließend mit Lastkraftwagen zur Zerkleinerungsanlage (crush plant) transportiert. Ungefähr 170000 Tonnen werden pro Monat gewonnen, davon 25000 Tonnen (Roh-)Erz. Der nicht verwendete Teil wird auf einer Halde am Hangbereich des Bergs abgekippt.
Bei der Aufbereitung wird das Erz grob zerkleinert, um Fluorit freizusetzen. Der nun vermischte Erzkörper wird in einer Drei-Stufen-Zerkleinerungsanlage auf eine Größe von 22 mm reduziert. Anschließend kommt das Material in eine so genannte Mühle (mill plant), wo 47-prozentiger Flussspat gewonnen wird. Dort wird das Fluorit auf eine Korngröße von 250 Mikrons (tausendstel Millimeter) gebracht. Das nunmehr staubähnliche Material geht weiter zur Flotationsanlage (flotation plant), die am Fuße des Bergs gelegen ist und 1998 errichtet wurde. Verschiedene Chemikalien werden hier dem Flussspat hinzugefügt, um das Material wasserabweisend zu machen. Nach diesem Prozess erhält man Flussspat mit einem 97-prozentigen Reinheitsgrad. Danach wird das Konzentrat gefiltert, um seinen Wassergehalt auf zehn Prozent zu reduzieren. Das Material darf aber nicht zu trocken sein, da es sonst Schwierigkeiten während des Transports geben würde.
Der 97-prozentige Flussspat ist nun bereit für den Transport zur 20 km entfernt gelegenen Eisenbahn, die den Rohstoff nach Walvis Bay bringt, von wo ein Mal pro Monat eine Schiffsladung nach Rotterdam geschickt wird. Von dort wird das Material auf dem Rhein nach Deutschland, Bad Wimpfen, geschifft, wo das Konzentrat für die Weiterverarbeitung beim "Mutterkonzern", Solvay, bestimmt ist. Endprodukte werden weltweit abgesetzt.
Die Nutzung der Grube wird vom heutigen Zeitpunkt auf 15 bis 20 Jahre - bei einer jährlichen Produktionsrate von etwa 100000 Tonnen - geschätzt. Kapazitäten gibt es genug: Das Minengelände beträgt 100 Hektar, die Minenlizenz ist anwendbar auf etwa 2500 Hektar. Für die Zeit nach Minenschließung soll ein Rekultivierungsprogramm wirksam werden.
Das Okorusu Minengelände gliedert sich in fünf Abteilungen: Bergbau, Metallurgie, Technik, Administration und Labor. Auch ein kleines Dorf, in dem permanent 173 Personen leben, befindet sich auf dem Areal. Des Weiteren gibt es in dem Dorf Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten, und der Schulbus bringt täglich 30 Kinder nach Otjiwarongo. Vergangene Woche wurde auf dem Gelände eine Klinik für die dort lebenden Arbeiter eröffnet. Der seit 1995 amtierende Geschäftsführer Mark Dawe setzt sich überdies sehr für ein gutes Arbeitsklima und das Wohlbefinden der Arbeitsnehmer ein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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