Olufuko-Festival ist in vollem Gange
Initiationsritus für Mädchen eingeläutet – Vizepräsident Mbumba verteidigt Tradition
Von Nampa und Clemens von Alten, Windhoek/Outapi
Auch das diesjährige Olufuko-Festival wurde von Bedenken und Kritik begleitet, was im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstag nicht unbeachtet blieb. „Ich sage immer, wir sollten das Positive des kulturellen Erbes begrüßen und fortschrittfeindlichen sowie antirevolutionären Tätigkeiten aus dem Weg gehen“, sagte Vizepräsident Nangolo Mbumba, als er in Outapi das umstrittene Initiationsritual für Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren offiziell einläutete, das am vergangenen Freitag begonnen hatte.
Im selben Atemzug unterstrich das stellvertretende Staatsoberhaupt, das für schädliche Traditionen in Namibia kein Platz sei. Wer Zeuge „regressiver Praktiken“ sei, solle diese unverzügliche den Behörden bzw. der Polizei melden. Mbumba sei sich der Kritik und den Vorwürfen bewusst, wonach das Ritual Frühehen und sexuelle Freizügigkeit fördere. Er betonte dabei aber, dass solche „schädlichen und altertümlichen Praktiken“, wie das traditionelle Verheiraten Minderjähriger, weder den Zielen noch der Vorgehensweise des Olufuko-Festes entspreche. Die Absicht der Veranstaltung sei es, den Übergangsritus sowie „andere Bräuche des Volkes der Ambalantu aufzuklären“ und diese „zu feiern“.
Ehrengast des Festes war wie in früheren Jahren der namibische Gründungspräsident Sam Nujoma, der als Schirmherr der Veranstaltung gilt und sich um ein Wiederbeleden dieser Tradition bemüht hatte. Er sieht das Olufuko-Ritual als „aufrichtigen Versuch“, das kulturelle Erbe „wiederherzustellen“, das den Menschen zuvor „gewaltsam genommen“ und mit europäischen Traditionen ersetzt worden sei, um „die indigenen Kinder in die westliche Kultur zu integrieren“. „Ich möchte es unmissverständlich klarstellen, dass es sich bei dem Initiationsritual nicht um eine Eheschließung handelt, sondern um einen Übergangsritus in die Weiblichkeit bzw. das Erwachsenenlebens“, sagte Nujoma und fügte abschließend hinzu: „Wir nehmen auf die jungen Mädchen Rücksicht.“
Anfang August hatte der Gründer der Organisation NamRights Phil ya Nangoloh ernste Bedenken wegen des Initiationsrituals geäußert. Der Menschenrechtler setzte die Olufuko-Tradition mit Früh- bzw. Zwangsehe gleich. Ihm zufolge handele es sich um eine schädliche und illegale Praxis, die dazu führe, dass „Mädchen unter 18 Jahren als erwachsene Frauen angesehen werden“ und ihnen somit „der Kindern zustehende Schutz verwehrt“ werde. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN) hat sich von der „nicht christlichen“ Olufuko-Tradition distanziert (AZ berichtete).
Auch das diesjährige Olufuko-Festival wurde von Bedenken und Kritik begleitet, was im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstag nicht unbeachtet blieb. „Ich sage immer, wir sollten das Positive des kulturellen Erbes begrüßen und fortschrittfeindlichen sowie antirevolutionären Tätigkeiten aus dem Weg gehen“, sagte Vizepräsident Nangolo Mbumba, als er in Outapi das umstrittene Initiationsritual für Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren offiziell einläutete, das am vergangenen Freitag begonnen hatte.
Im selben Atemzug unterstrich das stellvertretende Staatsoberhaupt, das für schädliche Traditionen in Namibia kein Platz sei. Wer Zeuge „regressiver Praktiken“ sei, solle diese unverzügliche den Behörden bzw. der Polizei melden. Mbumba sei sich der Kritik und den Vorwürfen bewusst, wonach das Ritual Frühehen und sexuelle Freizügigkeit fördere. Er betonte dabei aber, dass solche „schädlichen und altertümlichen Praktiken“, wie das traditionelle Verheiraten Minderjähriger, weder den Zielen noch der Vorgehensweise des Olufuko-Festes entspreche. Die Absicht der Veranstaltung sei es, den Übergangsritus sowie „andere Bräuche des Volkes der Ambalantu aufzuklären“ und diese „zu feiern“.
Ehrengast des Festes war wie in früheren Jahren der namibische Gründungspräsident Sam Nujoma, der als Schirmherr der Veranstaltung gilt und sich um ein Wiederbeleden dieser Tradition bemüht hatte. Er sieht das Olufuko-Ritual als „aufrichtigen Versuch“, das kulturelle Erbe „wiederherzustellen“, das den Menschen zuvor „gewaltsam genommen“ und mit europäischen Traditionen ersetzt worden sei, um „die indigenen Kinder in die westliche Kultur zu integrieren“. „Ich möchte es unmissverständlich klarstellen, dass es sich bei dem Initiationsritual nicht um eine Eheschließung handelt, sondern um einen Übergangsritus in die Weiblichkeit bzw. das Erwachsenenlebens“, sagte Nujoma und fügte abschließend hinzu: „Wir nehmen auf die jungen Mädchen Rücksicht.“
Anfang August hatte der Gründer der Organisation NamRights Phil ya Nangoloh ernste Bedenken wegen des Initiationsrituals geäußert. Der Menschenrechtler setzte die Olufuko-Tradition mit Früh- bzw. Zwangsehe gleich. Ihm zufolge handele es sich um eine schädliche und illegale Praxis, die dazu führe, dass „Mädchen unter 18 Jahren als erwachsene Frauen angesehen werden“ und ihnen somit „der Kindern zustehende Schutz verwehrt“ werde. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN) hat sich von der „nicht christlichen“ Olufuko-Tradition distanziert (AZ berichtete).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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